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Pov. Kai
Mein Schlafrhythmus hatte sich übers Wochenende so verschoben, dass ich am Montagmorgen kaum aus dem Bett kam.
Als ich mich nach einiger Zeit, wenn auch eher im Halbschlaf, doch für die Schule bereit gemacht hatte, losgefahren war und in Julians Strasse einbog, stand Julian bereits an unserem Treffpunkt und wartete auf mich. Bei unserer Begrüssung stellte ich fest, dass auch Julian noch nicht wirklich wach aussah.
Immer noch etwas verschlafen kamen wir einige Zeit später bei der Schule an, stellten unsere Fahrräder ab und gingen zu unseren Spinden. Während der ersten Stunde mussten wir zu einer Information, welche in der Aula stattfand. Da auch Sam und Mitch da hin mussten, hatten wir beschlossen uns bei den Spinden zu treffen und schliesslich gemeinsam zur Aula zu gehen.
Julian und ich waren noch ziemlich früh, weshalb es wohl noch einige Zeit dauern würde, bis auch Sam und Mitch da sein werden. Also liess ich mich am Spind entlang auf den Boden sinken, wo ich sitzen blieb. Julian tat es mir gleich und liess, als er schliesslich neben mir sass, seinen Kopf auf meine Schulter fallen. Seine Augen waren geschlossen, und ich hatte das Gefühl, dass er gleich einschlafen würde. Um dies zu verhindern begann ich also mich mit ihm zu unterhalten.
„Mussten wir in Chemie nur die ersten beiden Aufgaben machen oder das ganze Blatt?"
Julian hob seinen Kopf leicht an. „Chemie?!"
Die Mischung aus seinem verschlafenen Blick und dem Schrecken, der sich nun ebenfalls darauf auszubreiten begann, brachte mich zum lachen. „Ich kann dir das Blatt in der Pause geben, dann kannst du abschreiben."
„Dankeschön, du bist der Beste.", murmelte er und liess seinen Kopf zurück auf meine Schulter sinken. „Ich weiss", grinste ich, worauf er nur lachte.
„Hello my friends!", ertönte Sams Stimme am Anfang des Ganges, woraufhin wir beide vor Schreck leicht zusammenzuckten.
„Hi", murmelten wir Beiden, wie auch Mitch, der einige Meter nach Sam kam.
Sam und Mitch räumten einige Bücher aus ihrem Spind in die Schultasche und ich zwang mich, mich zu erheben. Dazu schob ich mit einer Hand Julians Kopf von meiner Schulter, und tat schliesslich etwas, was ich Sekunden später selbst bereut. Ohne vorher irgendwie zu überlegen, drückte ich ihm einen sanften Kuss auf den Kopf.
Nur ganz kurz, kaum eine Sekunde lang, aber trotzdem war ich mir sicher, dass er es gespürt hatte. Ich stand also auf, wurde leicht rot und sah schuldbewusst zur Seite. Julian blieb sitzen, und aus dem Augenwinkel sah ich, wie er mich erstaunt ansah. Wütend oder sowas, sah er aber nicht aus.
Erst, als schliesslich auch er aufgestanden war, traute ich mich, immer noch etwas beschämt, ihm in die Augen zu sehen. Unglaublich erleichtert stellte ich fest, dass er lächelte etwas schüchtern lächelte ich zurück.
„Wollen wir...?", fragte Mitch vorsichtig, woraufhin Julian und ich diesmal beide leicht rot wurden.
Etwas hektisch drehte ich mich um und folgte Sam und Mitch zur Aula.
Dort angekommen setzten wir uns nebeneinander in die letzte Reihe und warteten bis unser Direktor zu sprechen begann.
„Einige von euch haben bestimmt schon mitbekommen, dass dieses Jahr ein Weihnachtsball für euren Jahrgang stattfinden wird."
Erfreutes Gemurmel begann im ganzen Raum zu ertönen, ausser direkt neben mir, wo Julian sass. Von ihm war nur leise ein genervtes Stönen zu vernehmen.
Der Direktor bat um Ruhe und informierte uns weiter über den bevorstehenden Weihnachtsball, der in knapp einem Monat stattfinden sollte. Als er schliesslich fertig war, wünschte er uns eine schöne Wochen und wir verteilten uns alle in die Klassenzimmer, in denen unsere zweite Stunde stattfinden sollte.
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Danke fürs Lesen, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.

Bravertz~Why is it so hard to say?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt