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Pov. Julian
Obwohl ich keinem meiner Mitschüler etwas von unserem Streit zu erzählen, hatten auch sie bemerkt wie viel besser es mir nun als anfangs Woche ging.
Leonie und Marco hatten mich in den Tagen zwar darauf angesprochen, während des Streits hatte ich aber wirklich keine Kraft jemandem das Ganze zu erklären.
Erst jetzt, als Marco mich während des Essens darauf ansprach ob es mir wieder besser ging, konnte ich einigermassen ruhig darüber sprechen.
Etwas nervös erzählte ich ihm und Leonie, die sich auf die andere Seite neben mich gesetzt hatte, grob was zwischen Kai und mir passiert war.
„Aber warum hast du uns den nichts davon erzählt?", fragte Leonie mit besorgter Stimme, nachdem ich meine Erzählung beendet hatte.
Seuftzend zuckte ich mit den Schultern und murmelte währenddessen einige unverständliche Worte.
Leonie legte mir eine Hand auf die Schulter.
„Ich möchte, dass du weisst, dass du mit uns immer über alles reden kannst.", begann sie, während Marco bestätigend nickte.
„Danke", murmelte ich etwas beschämt darüber, dass es wirkte als wäre ich ständig auf die Hilfe anderer angewiesen.
Natürlich war ich dankbar, dass sie sich um mich sorgten und für mich da waren.
Trotzdem war ich aber froh, dass kurz darauf Mario auf uns zu kam und sich neben Marco setzte.
Marcos Aufmerksamkeit war somit nun eh von mir abgelenkt.
Leonie aber unterhielt sich weiterhin mit mir.
„Fährst du heute Abend auch zu Kai?"
Ich nickte.
Einige Stunden später war es schliesslich auch schon soweit, dass ich mich im Zug auf dem Weg zu Kai befand.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lauschte ich der Musik, die aus Kopfhörern in meine Ohren drangen.
Meinen Kopf hatte ich gegen das Fenster gelehnt und glücklich betrachtete ich die vorbeiziehende Landschaft.
Irgendwie hatte ich das Gefühl es geschafft zu haben.
Ich wusste nicht genau was ich geschafft hatte, wollte aber auch nicht gross darüber nachdenken, sondern lieber das beflügelnde Gefühl geniessen.
Trotzdem reihten sich schliesslich doch die ganzen Erlebnisse der letzten Tage nochmal aneinander und langsam wurde mir klar, was genau ich- oder besser wir -geschafft hatten.
Wir hatten uns zwar gewissermassen gestritten, was aber viel wichtiger war: wir hatten uns wieder vertragen.
Vielleicht wussten wir es bereits zuvor, trotzdem wurde es damit gewissermassen nochmal bewiesen.
Ein Leben ohne den jeweils anderen wäre für keinen von uns beiden möglich.
Ich hatte nun endlich auch das letzte Stück Hoffnung bekommen, welches mir noch dahu gefehlt hatte mit absoluter Sicherheit daran zu glauben, oder besser zu wissen, dass uns nichts und niemand trennen konnte.
Langsam fuhr der Zug in den Bahnhof ein, bevor er schliesslich zum stehen kam und ich aussteigen konnte.
Der Weg von dort aus zu Kai nach Hause war nicht weit, weshalb ich bereits wenige Minuten später schliesslich dort angekommen war.
Erst nachdem ich meine Jacke und Schuhe ausgezogen hatte, begann ich Kai zu begrüssen.
Sanft legte er seine Hand in meinen Nacken und zog mich näher an sich.
Kurz drückte er mich an sich, bevor er mich liebevoll zu küssen begann.
„Willst du erstmal etwas essen?", fragte er.
„Gerne.", nickte ich, weswegen wir uns auf den Weg in die Küche begaben.
„Meine Eltern sind bei Freunden eingeladen", erklärte Kai mir schliesslich während des Essens, „sie werden wohl erst ziemlich spät wiederkommen."
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Langsam neigt sich die Geschichte dem Ende zu...
(Ausser ich habe mal wieder einen Einfall, von dem ich selber unglaublich begeistert bin, und der Meinung ich müsse ihn unbedingt noch in die Geschichte einbauen😂)
Irgendwie bin ich mit dem Kapitel nicht ganz zufrieden, obwohl ich im Vergleich zu sonst ewig daran gesessen habe.
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

Bravertz~Why is it so hard to say?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt