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Pov. Kai
Nach dem Gespräch mit Mitch waren jegliche Bedenken, zwischen Julian und könnte irgendetwas schieflaufen, verschwunden.
Auch der Streit zwischen Mitch und Sam war, wie ich es vorausgesagt hatte, relativ schnell wieder vorbei.
Somit verging die Woche wie im Flug und schon bald begann unsere letzte Schulwoche vor den Weihnachtsferien. Obwohl mir natürlich schon länger klar war, wie bald Julian wegziehen würde, realisierte ich erst, als sich die Lehrer, bei denen wir vor den Ferien keine Schule mehr hatten, nach der Stunde persönlich von Julian zu verabschieden begannen und ihm alles Gute wünschten, wo Julian bisher immer wie selbstverständlich dabei gewesen war, und es bald nicht mehr sein würde.
Ich probierte im Moment jede freie Minute mit ihm zu verbringen und zu geniessen ihn jetzt noch in meiner Nähe zu haben. So beschlossen wir auch, dass wir zu dem Theater Jaschas Klasse, dass Donnerstag Abend stattfinden sollte, gemeinsam hingingen und Julian schliesslich bei mir übernachtete.
Obwohl ich mich auf den Abend mit ihm freute, bereitete mir die Tatsache, dass dieser bereits morgen stattfinden würde, ein unwohles Gefühl.
Dementsprechend nachdenklich gestimmt war ich den ganzen Mittwoch über und konnte mich kaum auf irgendetwas konzentrieren. Statt Hausaufgaben zu machen, sass ich untätig an meinem Pult, und beobachtete zum Fenster hinaus, wie die Schneeflocken des ersten Schnee dieses Jahres langsam der Erde zu sanken, wo sie schliesslich eine feine weisse Schicht bildeten. Völlig in Gedanken versunken zuckte ich leicht zusammen, als es an meiner Zimmertür klopfte. Mir fiel wieder ein, dass Mama letztens erzählt hatte, dass Jan bereits heute nach Hause kommen würde, weshalb mir eigentlich auch schon klar war, wer auf mein: „Ja", hin mein Zimmer betrat.
Ohne den Blick von dem Schneegestöber zu wenden, blieb ich ruhig an meinem Tisch sitzen und lauschte den Schritten, die immer näher auf mich zu kamen.
„Kai?", hörte ich eine Stimme, die meine Annahme, dass es Jan war, der mein Zimmer betreten hatte, bestätigte.
„Mmh", machte ich und drehte mich nin doch zu Jan um.
„Ich gehe gleich in die Stadt, willst du mit?"
Gerade wollte ich den Kopf schütteln, als mir plötzlich eine Idee kam die mich umstimmte.
Also nickte ich, erhob mich vom Stuhl und machte mich mit Jan zusammen bereit um zu gehen.
Mit dem Auto fuhen wir schliesslich in die nächstgelegene grössere Stadt wo wir uns erstmal durch die gestressten Leute, die bereits dabei waren ihre Weihnachtseinkäufe zu tätigen, kämpfen mussten.
Erstmal besorgten wir die Dinge, deretwegen Jan in die Stadt gemusst hatte, bevor er mich schliesslich fragte, wo ich den noch hin musste.
„Gibts hier irgendwo einen Bücherladen oder sowas?", fragte ich, woraufhin er, etwas erstaunt darüber wohin ich wollte, nickte.
Wir gingen also einige Minuten lang,  bis wir tatsächlich eine Büchergandlung erreichten.
Kurz sah ich mich darin und suchte nach der Abteilung, in der sie wohl am ehesten hätten, wonach ich suchte.
Tatsächlich wurde ich auch schon relativ schnell fündig.
Nebst dem Fotoalbum, dass ich gebraucht hatte kaufte ich einige neue Stifte und ein paar weitere Dinge, die ich gebrauchen könnte.
Schliesslich stellte ich mich bei der Schlange, die sich durch die vielen Leute an der Kasse gebildet hatte hinten an.
Auch Jan stellte sich wieder zu mir und wir warteten darauf bezahlen zu können.
„Wofür brauchst du das denn?", fragte er interessiert.
„Geschenk für Jule", murmelte ich nur kurz, bevor ich auch schon dran war und bezahlen konnte.
Wir verliessen das Heschäft und machten uns auf den Heimweg.
Zu Hause angekommen begann ich sogleich auch schon erste Bilder von Julian und mir zusammen, begann sie chronologisch zu ortnen und schliesslich in das Album zu kleben.
Zu jedem der Bilder schrieb ich einen kurzen Kommentar und verzierte die Seiten mit den ebenfalls heute gekauften Dingen.
Bis tief in die Nacht arbeitete ich daran.
Jedes Bild weckte eine eigene, ganz Besondere Erinnerung in mir eine Erinnerung an ein Erlebniss mit Julian.
Begonnen beim Fototermin im Kindergarten, bei dem wir uns solange dagegen gewehrt hatten uns alleine vor die Kamera zusetzen, bis wir die Erlaubniss bekamen gemeinsam auf einem Bild zu sein, bis hin zu dem Bild, das wir gemacht hatten, als Jule, Mitch und Sam bei mir geschlafen hatten.
Die vielen Erinnerung en lösten gemischte Gefühle in mir aus.
Sie waren wunderschön und machten mich auf eine Art doch unglaublich traurig.
Etwas in mir begann sich die unbeschwerte Zeit unserer ersten Schuljahre zurückzuwünschen.
Seufzend räumte ich mein Pult auf und versteckte das bereits fast fertige Fotoalbum, mit dem Gedanken daran, das Julian morgen zu mir kommen würde, zu unterst in meiner Schreibtischschublade.
Gedankenversunken legte ich mich in mein Bett und schlief, voller vorfreude auf den morgigen Tag, langsam ein.
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Danke fürs Lesen, ich hoffe es hat euch, auch wenn in dem Kapitel nicht wirklich viel passiert ist, gefallen.

Bravertz~Why is it so hard to say?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt