Pov. Julian
Im Saal wurde es dunkel und die Drittkläsler begannen mit ihrer Theateraufführung.
Das Stück, das die höchst motivierten Schüler vorspielten, war ein in lustigere Form abgewandeltes Märchen und war echt unterhaltsam.
Wir sassen relativ dicht nebeneinander, weshalb auch Kais Schulter meine das ganze Stück über berührte.
Irgendwann, nach etwa einem Viertel der Aufführung griff ich etwas schüchtern nach Kais Hand.
Als ich mit leicht geröteten Wangen in sein Gesicht sah, stellte ich erleichtert fest, dass er lächelte.
Sanft deückte er meine Hand und strich mit dem Daumen über meinen Handrücken.
Als ich mich nach einiger Zeit unseren Augenkontakt unterbrachen, traf mein Blick der Janis'. Er grinste mich an und ich grinste, immer noch etwas rot im Gesicht, zurück.
Das ganze restliche Theater hielt ich Kais Hand und rutschte im Verlauf des weiteren Theaters noch ein Stück näher an ihn ran.
Eine knappe Stunde später war das Theater vorbei und das Puplikum brach in tosenden Applaus aus.
Die Zuschauer waren absolut begeistert von den schauspielerischen Leistungen der Drittklässler.
Nach und nach verliess das Puplikum die Aula und auch Kai zog mich, ohne meine Hand loszulassen nach draussen.
Draussen warteten wir gerade, bis der Grossteil der Leute bereits auf dem Nachhauseweg waren, als Jascha auf uns zu gestürmt kam.
Kurz fiel sein Blick auf unsere Hände, bevor er noch mehr zu strahlen begann, als er es ohnehin schon getan hatte.
„Und? Wie fandet ihrs?", fragte er immer noch völlig aufgedreht.
„Super gemacht Jascha.", antwortete ich, während ich ihm kurz durch die Haare wuschelte.
„Was hat dir am besten gefallen?", fragte er darauf auch schon weiter.
Darauf folgten noch zig andere Fragen, bei denen wir ihm immer wieder bestätigte, dass er wunderbar gespielt hatte.
„Bis morgen.", beendete ich das Gespräch mit Jascha, woraufhin er mit einem, „Gute Nacht", auch schon weiter, zu Jannis und unseren Eltern gelaufen war, um mit ihm alles erneut zu diskutieren.
Lächelnd sah ich ihm hinterher und machte mich schliesslich mit Kai, durch die mittlerweile volkommene Dunkelheit und die grossen Schneeflocken, die nun vom Himmel fielen auf den Weg zu ihm nach Hause.
Ziemlich durchgefroren kamen wir einige Zeit später schliesslich an.
Wir zogen uns die vom Schnee leicht feuchte Kleidung aus und setzten uns dicht aneinander gekuschelt auf Kais Bett.
Dabei hatte ich gar nicht mitbekommen, wie Kai zuvor ein in Geschenkpapier gewickeltes Paket aus seiner Schreibtischschublade geholt hatte und mir nun, während er seine Decke über unsere Beine zog, hin hielt.
Langsam packte ich es aus und bewunderte die Vorderseite das dadurch zum Vorschein gekommene Fotoalbum.
Während ich es aufschlug und begann die ersten Bilder, welche aus unserer Kindergartenzeit stammten, zu betrachten begann, spürte ich wie Kai seinen Arm um mich legte und mir sanft durch die Haare zu streichen begann.
Langsam blätterten wir das gesamte Album durch, betrachtete die Bilder, auf denen viele unserer schlnsten Erlebnisse festgehalten wurden und las die, von Kai verfasste, dazugehörige Kommentare.
Die ganze Zeit über sagte keiner von uns auch nur ein Wort und selbst als ich auf der letzten Seite angelangt war, immer noch kein Wort raus.
Mit Tränen in den Augen las ich den letzten Kommentar: Egal wie weit entfernt du von mir bist, niemals wird dich jeman ersetzen können. Der Platz in meinem Herzen wird für immer dir gehören. Ich liebe dich Julian.
~Kai❤️
Überwältigt von den ganzen Erinnerungen und meinen momentanen Gefühlen vergrub ich mein Gesicht an Kais Schulter und konnte aufeinmal nicht mehr verhinder, dass Tränen begannen aus meinen Augen zu strömen.
Fest drückte Kai mich an sich, doch auch das von ihm ausgehende leise Schniefen entging mir dabei nicht.
Vorsichtig, ohne mich von Kai zu lösen, legte ich das Album auf das Gestell, welches neben Kais Bett stand.
Irgendwie schaften wir es uns ohne auch nur etwas weniger dicht beieinander zu sein in eine liegende Position zu begeben.
Lange lagen wir so da.
Ich wollte nicht schlafen, wollte den Moment geniessen, ihn für immer fest halten, doch bald überkam mich doch die Müdigkeit und wenn auch gegen meinen Willen, fielen mir langsam die Augen zu.
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Danke fürs Lesen, ich hoffe eure letzten Tage waren besser als meine und dass das Kapitel trotzdem gut geworden ist. 😬🥺😘
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Bravertz~Why is it so hard to say?
FanfictionWarum muss immer alles so kompliziert sein? Obwohl der 16 jährige Julian weiss, wie tolerant seine Familie und Freunde sind, ist ein Outing doch schwerer, als er es sich vorgestellt hatte. Ausserdem kommen, kaum hat er sein Outing hinter sich, auch...