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Pov. Kai
Langsam lösten Lea und ich uns von einander und ich liess mich in mein Kissen sinken, als mein Handy aufleuchtete.
Ich warf einen Blick auf den Bildschirm, ignorierte Mitchs Nachricht, ob ich morgen mit Sam und ihm ins Kino käme, und betrachtete stattdessen die andere kurze Nachricht.
Das Herz, welches Julians Nachricht enthielt, liess mich wieder leicht lächeln.
Er hatte mein Weihnachts- oder auch Abschiedsgeschenk also ausgepakt und wie es aussah, hatte er sich auch darüber gefreut. Seufzend legte ich mein Handy wieder weg.
„Wieder besser?", erkundigte Lea sich nach meinem Wohlbefinden, worauf ich nickte.
Lächelnd strich Lea mir kurz durch die Haare.
„Gute Nacht Kai.", flüsterte sie, bevor sie das Licht ausmachte, und schliesslich das Zimmer verliess.
Erst jetzt, als ich so im Dunkeln lag, bemerkte ich, wie müde ich eigentlich war.
So kuschelte ich mich tief in meine Decke und fiel kurz darauf auch schon in einen tiefen, festen Schlaf.

Erst, als der Klingelton meines Handys erklang, wachte ich am nächsten Morgen wieder auf.
Im Halbschlaf erkannte ich Julians Name auf dem Bildschirm.
„Ja?", fragte ich mit noch etwas heiser klingenden Stimme in den Höhrer.
„Habe ich dich geweckt?", Julians Stimme klang schuldbewusst.
„Alles gut, ich sollte eh langsam mal aufstehen.", murmelte ich mit einem Vlick auf die Uhr, während ich mich im Bett aufsetzte.
„Kai, ich bin mir nicht sicher wie ernst ich dein Versprechen mit dem Zusammenziehen noch nehmen kann, nachdem du mir trotz unserer Abmachung etwas zu Weihnachten geschenkt hast.", ich konnte Julians Grinsen in seiner Stimme hören.
„Es tut mir leid.", auch auf meinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, „Ich dachte, diesmal sei es eine Art Notsituation. In Zukunft werde ich mich daran halten, versprochen."
Als ich Julians darauffolgendes Lachen hörte, wurde mir warm ums Herz.
„Na dann glaube ich dir mal."
Er machte eine kurze Pause.
„Aber jetzt mal im Ernst, vielen Dank, das Geschenk war echt süss von dir."
Ich wusste nicht genau, was ich darauf sagen sollte, weshalb ich nur mit einem einfachen: „Bitte", antwortete.
„Was machst du heute?", wechselte ich schliesslich nach einiger Zeit das Thema.
„Ich weiss nicht.", murmelte er, „Wahrscheinlich irgendwas mit Jannis. Du?"
„Mitch hat mich gefragt ob ich mit Sam und ihm ins Kino gehe, aber ich habe ihm noch nicht zugesagt.", seufzte ich.
„Ist doch cool.", Julians Stimme klang, als wollte er mich aufmuntern.
„Eigentlich schon, wenn sonst noch irgendwer dabei wäre. Ich meine so sitze ich wahrscheinlich bloss unbeholfen neben ihnen und fühle mich fehl am Platz.", sprach ich meine Zweifel aus.
Nicht das ich Mitch und Sam übel nehmen würde, wenn sie sich mehr mit sich selbst, als mit mir beschäftigen würden, schliesslich waren sie ein Paar.
Trotzdem stellte ich es mir unglaublich unangenehm vor, einfach nur dazusitzen und mich überflüssig zu fühlen.
Erneut hörte ich Julian lachen ich mit einer Art Glücksgefühl im Bauch lehnte ich mich gegen die Wand.
Ich liebte dieses Lachen einfach.
„Ach komm, die wollen doch nur, dass du nicht alleine bist, die werden dich bestimmt nicht die ganze Zeit ignorieren."
Obwohl mir natürlich bewusst war, dass Julian mich nicht sehen konnte, nickte ich bloss nachdenklich.
Eine ganze Weile lang diskutierten wir noch weiter, bis Julian schliesslich von seiner Mutter gerufen wurte.
„Na dann, viel Spass im Kino.", verabschiedete sich Julian.
„Danke, war schön mit dir zu telefonieren Jule."
„Fand ich auch.", es herrschte kurz stille, bevor Julian weiter sprach.
„Ich liebe dich Kai."
„Ich dich auch Jule."
Damit verabschiedeten wir uns voneinander.
Langsam liess ich mein Handy nach unten sinken und starrte lächelnd an die gegenüberliegende Wand.
Es hatte gut getan Julian so fröhlich zu hören und war für mich wohl die beste Voraussetzung um in den Tag zu starten.
Immernoch lächelnd nahm ich Mitchs Einladung für ins Kino an, bevor ich schliesslich endlich runter ging um, obwohl die Zeit eher zum Mittagessen gepasst hätte, zu Frühstücken.
Kurz darauf kam auch schon Mitchs Antwort, in der er mir die genaue Uhrzeit und den Treffpunkt schickte, woraufhin ich mich nach dem Essen nur noch kurz fertig machte, bevor ich auch schon los musste.
Mitch und Sam waren bereits da, als ich schliesslich ankam, und begrüssten mich fröhlich.
Tatsächlich schienen sie es sich zum Ziel gemacht zu haben, dass ich mich möglichst nicht alleine fühlte, und so sorgten sie sogar dafür, dass ich mich im Kino zwischen die Beiden setzte.
Ich schätzte es sehr, wie sie versuchten sich um mich zu kümmern und genoss den Tag mit den Beiden.
Als ich mich abends von ihnen verabschiedete, fühlte ich mich viel wohler, als ich gedacht hätte, dass ich es ohne Julian können würde.
Ich war froh darüber, dass der erste Tag, an dem Julian nicht mehr hier wohnte so schnell vorbei gegangen, und viel weniger schlimm als erwartet war.
Natürlich hoffte ich, dass es Julian gleich ergangen war, und wir uns schnell daran gewöhnen würden, uns nur noch so selten zu sehen.
Von den ganzen Zweifeln, die ich bis vor kurzem noch hatte, der Angst Julian und ich würden uns auseinander leben, hätten irgendwann nichts mehr miteinander zutun, war nur noch ein winziges Fünkchen übrig geblieben, das ich gut verdrängen, und somit endlich wieder mit einem Gefühl der Freiheit und ohne die ständige Zukunftsangst leben, konnte.
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Danke fürs Lesen. 🖤

Bravertz~Why is it so hard to say?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt