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Pov. Julian
Verzweifelt probierte ich meine Tränen zurück zu halten, während ich neben Jannis ins Auto stieg.
Beruhigend legte dieser mir seine Hand auf die Schulter
Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und kuschelte mich fest in Kais Pulli, den ich immer noch trug.
Stumme tränen rannen über meine Wangen, während wir durch die Dunkelheit fuhren.
Jannis hatte mittlerweile seinen Arm um mich gelegt, und liess ihn auf meinen Schultern ruhen.
Immer noch halten in meinem Kopf die klänge, Kais Klavier nach.
Als ich an die Situation, einige Zeit zuvor zurückdachte, stieg wärme in mir auf.
Es tat unglaublich gut zu wissen, dass dieser Moment auf Kai eine ebenso starke wirkung gehabt hatte, wie auf mich, und dass er mich so sehr liebte.
Jannis schien zu bemerken, wie ich mich beruhigte, und dass der Schmerz in mir langsam nachliess.
Kurz wuschelte er mir durch die Haare, bevor er seinen Arm von meiner Schulter nahm.
Kurz darauf kamen wir auch schon zu Hause an.
Immer noch fühlte es sich etwas seltsam an, diesen Ort als »mein Zuhause« zu bezeichnen.
Kaum hatte meine Mutter die Tür aufgeschlossen, verschwand ich auch schon in meinem Zimmer, wo ich mich aufs Bett fallen liess.
Alles in meinem Zimmer roch nach Kai, was es viel schwerer machte, meine Sehnsucht nach ihm erstmal zu verdrängen.
Als ich mich vom Rücken auf die Seite drehte, entdeckte ich auf einmal etwas auf meinem Nachttisch.
Verduzt betrachtete ich die beiden dort liegenden Pakete, mit dem zugehörigen Brief.
Auf jedes, der drei Teile war ein regenbogenfarbenes Herz gemalt, in dem je eine Zahl stand.
Ich griff nach dem Brief, in dessen Herz eine schwarze Eins geschrieben war.
Mit klopfendem Herzen strich ich liebevoll über die bunte Zeichnung, bevor ich das Couvert vorsichtig aufriss und den sich darin befindenden Brief entfaltete.
Sofort erkannte ich wie erwartet Kais Handschrift, und begann zu lesen.

Lieber Julian
Mein Rucksack ist bereits fast ferig gepackt, und ich werde gleich die vorerst letzte Nacht in deinem Bett verbringen.
Du wirst mir unglaublich fehlen Julian.
Dein wundervolles Lachen, wie die gute Laune, die du ausstrahlst.
Ich werde es vermissen, mit dir in einem Bett zu schlafen, deine Wärme zu spüren, dich in meinen Armen zu halten, deine Liebe zu fühlen, und dir meine zu geben.
Ich habe die Zeit mit dir immer unglaublich genossen, du bist egal ob als bester, oder fester Freund die wundervollste Person die ich kenne.
Ich weiss, oder hoffe, dass ich dir gerade genauso fehle, wie ich dir.
Denn diese Sehnsucht zwischen uns zeigt nur, wie gross unsere Liebe zueinander ist, die Liebe als verbindung zwischen uns, kann von nichts durchbrochen werden und schon gar nicht durch Entfernung.
Deswegen weiss ich auch, dass wir zusammen alles schaffen können, ich weiss, dass wir im Herzen immer, auch jetzt, bei einander sind.
Und du erinnerst dich an unser Versprechen: sobald wir alt genug sind werden wir zusammen ziehen.
Es tut mir leid Jule, aber du weisst wohl genau so gut wie ich, dass ich nicht der begabteste bin, was es betrifft solche Briefe zu schreiben.
Ich hoffe, ich konnte dir meine Gefühle für dich durch diesen Brief aber doch passend aussdrücken konnte.
Noch nie, weder für einen anderen Mann, noch gegenüber irgendeiner Frau, habe ich jemals, auch nur annähernd etwas empfunden, wie ich es für dich tue.
Ich liebe dich Julian. Für immer.
~Kai

Mein Blick blieb an dem kleinen Herz, am Ende des Briefes hängen.
Mir war warm, trotz der Entfernung fühlte ich mich Kai unglaublich nah.
Vorsichtig, um den Brief nicht zu zerknitternfaltete ich ihn einige Sekunden später wieder zusammen und legte ihn in die oberste Schublade meines Nachttischs, direkt auf das von Kai bekommene Fotoalbum und griff nach dem Paket mit der Zwei.
Etwas weniger vorsichtig als das Couvert zuvor öffnete ich das Geschenkpapier des grösseren Paketes.
Darin befand sich ein grosses, kuscheliges Kissen mit einem kleinen Zettel dabei.
Damit es sich anfühlt, als wäre ich Nachts bei dir.
Las ich. Lächelnd drückte ich das Kissen fest an meine Brust und griff nach dem letzten Geschenk.
Es war flach und rechteckig und fühlte sich ziemlich hart an.
Gespannt öffnete ich das letzte Papier und zog erstmal den kleinen Zettel raus.
Damit das Bild auf deinem Nachttisch nicht mehr so alleine ist
Ich zog also den Bilderramen aus dem Papier und betrachtete das sich darin befindende Foto.
Es war das Bild, welches Vanessa am Weihnachtsball von uns gemacht hatte.
Mein Kopf lag auf seiner Schulter, und wir sahen auf dem Bild einerseits unglaublich glücklich aus.
Betrachtete man es aber etwas genauer, konnte man in unseren Augen die Trauer über den konmenden Abschied sehen.
Ich liebte es.
Behutsam strich ich mit dem Daumen über das Bild, bevor ich es zu dem anderen auf meinen Nachttisch stellte.
Ich griff nach meinem Handy und ging auf den Chat von Kai und mir.
»❤️«, war das einzige, was ich eintippte und abschickte. Lieber wollte ich ihn morgen anrufen und mich richtig bei ihm bedanken.
So zog ich schliesslich meine Klamotten aus, und legte mich nur noch in Boxershorts und Kais Hoodie in mein Bett.
Fest drückte ich mein neues Kissen an mich und schlief kurz darauf, mit den Gedanken immer noch bei Kai, ein.
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Danke fürs Lesen, schreibt mir gerne in die Kommentare, wie euch die Geschichte bisher gefällt. ❤️💕

Bravertz~Why is it so hard to say?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt