Pov. Julian
Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und schon bald, standen die ersten unserer Möbel und Umzugskartons in der neuen Wohnung.
Kais Familie hatte sich zur Vergügung gestellt, uns beim Umzug, wie auch beim Putzen der Wohnung zu unterstützen.
So standen sie schliesslich am dritten Tag unserer Ferien, früh morgens vor unserer Tür.
Freundlich begrüsste Kai meine Eltern, bevor er sich etwas von ihnen abwandte und mich in seine Arme zog.
Ich spürte, wie ich etwas rot anlief, war aber so berauscht des Gefühls Kais Lippen auf meinen, dass es mir bald völlig egal war, ob unsere Eltern uns zusahen oder nicht.
Nachdem ich mich wiederwillig von Kai gelöst hatte, begrüsste ich auch seine Familie und er meine Geschwister.
Mein Vater erteilte uns Anweisungen und bald hatte jeder seine Aufgabe bekommen und begann damit diese zu bewältigen.
Während Jan Jascha half, die Kartons aus seinem Zimmer ins Auto zu räumen, gingen Kai, Jannis und ich in unser Zimmer.
Kais Blick fiel auf einen der einzigen Gegentände, welcher sich ausser zwei Matratzen mit Decke, noch in unserem Zimmer befand.
Ich hatte es nicht übers Herz gebracht, das Bild von Kai und mir einzupacken.
Ich wollte es beim Schlafen neben mir haben, selbst wenn sogar schon unsere Betten in der neuen Wohnung standen.
Zu dritt begannen wir, die wenigen, unter dem fenster gestapelten Kisten aus der Wohnung hinaus, ins Auto su schaffen.
Als zum Schluss auch die Matratzen, Decken, und diesmal auch das Bild, sicher verpackt und umzugs bereit waren, konnten wir auch die ins Auto bringen und gingen schliesslich ein letztes mal in den Raum.
Mit wehmütigem Blick betrachteten Jannis und ich den leeren Raum.
Kai, der zwischen uns stand, griff nach meiner und legte tröstend eine Hand auf Jannis Schulter.
Schliesslich küsste er mich kurz, und wuschelte Jannis kurz durch die Haare.
Seufzend drehte Jannis sich um und verliess nach einem letzten Blick, quer durch den Raum, das Zimmer.
Sanft zog Kai mich nun in seine Arme.
„Ich mag es nicht wenn Dinge enden.", murmelte ich gegen Kais Schulter.
„Ich weiss Jule, und ich kenne dich auch gut genug, um zu wissen, dass es nichts bringt dir zu sagen, dass mit jedem Ende auch etwas neues beginnt und dieses ganze Zeug. Aber irgendwann müssen sich die Dinge ändern und glaub mir, irgendwann wird sich noch einmal alles ändern. Wenn wir fertig mit der Schule sind, dann können wir zusammen ziehen, eine WG gründen und ein wundervolles Leben zusammen führen."
Ich lächelte schwach und löste mich ein Stück weit von Kai.
„Versprichst du mir, dass wir irgendwann zusammen ziehen?"
„Natürlich", Kai lächelte, „so bald wie möglich, wenn wir das passende Alter und genügend Geld dazu haben, sofort.", sanft schob er mich aus dem Zimmer nach draussen.
„Komm, die Anderen warten auf uns.", wir verliessen die Wohnung, und standen nun auf dem Vorplatz neben unserem Auto.
„Und gleich, wenn wir da sind, richten wir zusammen dein neues Zimmer ein, okay."
Aufeinmal freute ich mich sogar darauf gleich alle meine Möbel wieder auf zu bauen und mein Zimmer ein zu richten.
Ich lächelte Kai zu, und gemeinsam stiegen wir in Leas Auto, in dem sie, Jannis und Jascha bereits sassen und auf uns warteten.
Währenddessen war mein Vater bereits unterwegs zu unserem neuen Heim.
Kais Eltern, Jan und meine Mutter putzten noch den Rest unserer Wohnung, um diese schliesslich ab zu geben.
Die Autofahrt dauerte eine knappe Stunde, in der Jascha Lea beinahe pausenlos etwas erzählte.
Ich lehnte meinen Kopf an Kais Schulter und sah aus dem Fenster.
Die an mir vorbeiziehende Landschaft nahm ich kaum wahr, viel mehr konzentrierte ich mich auf Kais Hand, die sanft über meinen Oberschenkel strich.
So war ich bereits kurz vor dem Einschlafen, als wir ankamen.
Die meisten der Möbel waren, zwar noch in Kisten gepackt, aber bereits in den dazugehörigen Räumen abgestellt.
Da Jannis und ich in unserem früheren Zimmer nicht genügend Möbel hatten, um diese nun auf zwei Zimmer aufteilen zu können und trotzdem alles nötige zu haben, waren einige der Möbel auch neu.
Mit Kai zusammen fing ich also an, die Möbel aufzubauen und schliesslich einen passenden Platz dafür zu finden.
Es machte echt Spass, mit Kai mein Zimmer einzurichten und unerwartet schnell war auch schon alles aufgebaut.
Mittlerweile war es bereits Abends, und auch meine Mutter und der Rest Kais Familie hier angekommen und wir assen alle gemeinsam zu abend.
Schliesslich verabschiedeten sich Kais Eltern und Geschwister und duhren nach Hause, während Kai bei uns blieb.
Der Tag war müde, und schon bald war es in der ganzen Wohnung still und wir lagen alle im Bett.
Ich legte meinen Kopf an Kais Brust und liess mir von ihm sanft durch die Haare streichen.
„Siehst du Jule, bisher ist doch alles gut hier.", flüsterte Kai.
„Ja, aber was wird sein, wenn du wieder nach Hause fährst?", zweifelte ich.
„Erstmal bin ich ja noch hier und dann werden wir weitersehen. So weit ist es ja nicht, wir werden eine Lösung finden Jule."
Ich kuschelte mich diechter an ihn.
„Ich liebe dich Kai."
Fest drückte Kai mich an sich.
Ich war unglaublich froh, dass Kai gerade bei mir war. Mit ihm war alles viel leichter und ich konnte trotz des im Moment noch fremden Zimmers, schon bald einschlafen, was ich, wie ich glaubte, ohne ihn kaum geschafft hätte.
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Vielen, vielen Dank für über 6,5k Reads. 💕
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag und hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. 💜
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Bravertz~Why is it so hard to say?
FanfictionWarum muss immer alles so kompliziert sein? Obwohl der 16 jährige Julian weiss, wie tolerant seine Familie und Freunde sind, ist ein Outing doch schwerer, als er es sich vorgestellt hatte. Ausserdem kommen, kaum hat er sein Outing hinter sich, auch...