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Pov. Julian
Gespannt, ob Jannis etwas hatte herausfinden können, sass ich an unserem Küchentisch und ass die Reste des gestrigen Abendessens, als auf einmal eine Benachrichtigung auf meinem Handydisplay aufleuchtete.
»Hast du gleich Zeit, dass ich dich kurz anrufen kann?«, las ich seine Nachricht.
Verwirrt las ich die Nachricht ein zweites und ein deittes Mal durch, doch auch bei den weiteren Malen, viel mir kein Grund ein, warum er mich anrufen sollte, und vorallem keiner, der so wichtig wäre, dass er mir vorher schreibt, um sicherzustellen, dass ich den Anruf auch entgegen nehme.
Ausser... Jannis!
Im selben Moment hörte ich wie sich die Tür öffnete und Jannis und Jascha die Wohnung betraten.
Sofort stand ich vom Küchentisch auf und ging durch unsere Wohnung, direkt auf Jannis zu.
„Jannis, was hast du getan?!", fragte ich scharf.
Sogleich sah ich, wie Jannis Wangen leicht rot anliefen, was darauf schliessen liess, dass er tatsächlich irgendetwas getan hatte.
„Ich wollte dir doch nur helfen.", begann er und bei seinem schuldbewussten Blick bekam ich schon fast Mittleid mit ihm.
Natürlich wusste ich, dass er, was auch immer er getan hatte, nur meinerwegen war und er mich nur unterstützen wollte.
In deutlich sanfterem Ton sprach ich deswegen nun weiter: „Aber was genau ist denn passiert?"
„Naja, mir ist halt nicht wirklich eingefallen, wie ich ihn unauffällig fragen könnte.", begann Jannis und achilderte mir, wie genau sein Gespräch mit Kai schliesslich verlaufen war.
Als er seine Erzählung kleinlaut beendet hatte, musste ich schon fast lachen.
Geradezu lebhaft konnte ich mir vorstellen, wie Jannis und Kai sich nach ihrem Gespräch vollkommen verwirrt angeschwiegen haben.
Wenigstens wusste ich jetzt, weshalb Kai mich anrufen wollte und war auch einigermassen vorbereitet auf das Gespräch.
„Sorry.", entschuldigte Jannis sich erneut, da ich immer noch nichts geantwortet hatte.
„Schon okay, ich meine du hast es probiert", antwortete ich, fügte aber mit einem Grinsen schliesslich noch: „auch wenn du selbst zugeben musst, dass dein Plan echt jämmerlich war.", hinzu.
Erleichtert, dass ich ihm nicht übel nahm, dass ich jetzt ein wohl etwas seltsames Gespräch mit Kai führen musste, begann nun auch Jannis wieder zu grinsen.
„Und ich darf nie wissen worum es geht.", beschwerte sich nun Jascha, der die ganze Zeit mit weit aufgerissenen Augen zugehört hatte, mit beleidigtem Blick.
„Es ist kompliziert Jascha, irgendwann erklär ich es dir vielleicht, okay?", probierte ich ihn zu beschwichtigen.
So leicht liess er sich aber nicht beruhigen und schimpfte stattdessen weiter: „Ja klar, das sagt ihr immer, und dann darf ich trotzdem nie was wissen."
Etwas hilflos was ich darauf sagen sollte, drehte ich mich zu Jannis um. Natürlich wusste ich, dass er recht hatte, er war nun mal um einiges jünger als wir, weshalb wir ihm nur selten an den Dingen teilhaben liessen, von welchen wir sprachen.
Glücklicherweise kam im nächsten Moment unsere Mutter nach Hause, so dass Jascha genügend abgelenkt war und wir die Diskussion nicht weiter führen mussten.
Während Jascha mit unserer Mutter zusammen in die Küche ging, machten Jannis und ich uns auf den Weg in unser Zimmer, wo wir uns auf mein Bett setzten.
„Und was willst du Kai jetzt sagen?"
Ich zuckte mit den Schultern, „kommt darauf an was genau er sagt."
Jannis nickte nachdenklich. „Ich glaube Kai ist jetzt eh völlig verwirrt."
Noch während Jannis sprach, tippte ich schnell ein: »Klar, ich habe Zeit«, auf Kais Nachricht ein und sah schliesslich zu Jannis, der sich gerade eben erhoben hatte auf.
„Das wird schon", murmelte er noch kurz, klopfte mir auf die Schulter und verliess das Zimmer.
Nun blieb mir nichts Anderes mehr übrig, als zu warten, bis Kai tatsächlich anrufen würde.
Langsam wurde ich irgendwie doch etwas nervös.
Irgendwie wusste ich selbst nicht genau, was ich mir von unserem Gespräch erhoffte.
Kai und ich hatten bisher nie darüber gesproches, was das alles zwischen uns genau war.
Ich wusste nicht mal, ob ich mit Kai als Freunde higehen wollte, oder quasi als Paar.
Seufzend liess ich mich nach hinten auf mein Kissen fallen.
Lange konnte ich aber nicht so liegen bleiben, den im nächsten Moment begann auch schon mein Handy zu klingeln.
Mit leicht zitternden Händen griff ich nach meinem Handy.
„Es ist nur Kai", sagte ich leise zu mir selbst, um mir selbst die offensichtliche Tatsache zurück in den Kopf zu rufen, atmete tief ein und nahm den Anruf schliesslich entgegen.
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Danke fürs Lesen und schöne Woche. 🌈💕

Bravertz~Why is it so hard to say?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt