21. Die Gefährten und weitere Gäste

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Am nächsten Morgen wurden wir von einem Horn, welches wahrscheinlich den Besuch ankündigte, geweckt. "Die Gäste sind da!" rief Aurelia laut und sprang aufgeregt aus ihrem Bett. Ich murrte und wollte erst nicht aufstehen. "Komm schon Ré, du willst die Begrüßung doch etwa nicht verpassen?" fragte mich die blonde Elbin und schubste mich grob aus dem Bett. Unsanft landete ich auf dem Boden und rappelte mich ächzend auf. "Das hättest du auch liebevoller machen können" murrte ich und sie zuckte mit den Schultern. "So klappt's am besten". Ich verschwand kurz im Bad und wusch dort mein Gesicht, kämmte mir die Haare und flechtete mir die Haare aus dem Gesicht. Aurelia warf mir meine Kleidung zu, als ich aus dem Bad trat. Schnell schlüpfte ich in die braune Tunika und in die weiße Hose. Als ich meine braunen Stiefel und den braunen Waffengürtel angezogen hatte, verließen wir das Zimmer. Aurelia war schon immer schneller als ich gewesen und musste immer auf mich warten, doch es schien ihr nichts auszumachen. Auf den Gängen herrschte bereits reges Treiben. Überall an den Fenstern tummelten sich Elben, um einen Blick auf die einziehende Kolonne werfen zu können. "Wir werden die Gäste auch noch beim Frühstück sehen" sagte Aurelia seufzend an mich gewandt, als wir versuchten, ebenfalls einen Blick nach draußen zu erhaschen. Zusammen mit anderen Elben drängelten wir uns durch die Türen in den Speisesaal und suchten uns einen Platz.

Legolas •

"Legolas Grünblatt, mein alter Freund" begrüßte mich Aragorn. Ich fiel ihm mit einem breiten Grinsen in die Arme und drückte ihn an mich. "Du hast mir gefehlt" sagte ich und er klopfte mir auf die Schulter. "Arwen" begrüßte ich Aragorns Vermählte und schloss sie ebenfalls in meine Arme. Auch die Hobbits und Gandalf hatte ich bereits willkommen geheißen. "Wo ist mein Spitzohr?" hörte ich eine mir nur allzu bekannte Stimme in der Menge und mein Grinsen wurde noch ein Stück breiter. "Hier du Zwerg" rief ich und erkannte den rothaarigen Zwerg in der Menge. "Lass dir eines mal gesagt sein, es ist verdammt langweilig ohne dich" lachte der Zwerg, als ich ihn an mich drückte. Pure Freude durchflutete mich und ich sah mich um. Viele bekannte Gesichter waren unter den eingetroffenen Gästen. Ich konnte Celeborn und Elrond bei meinem Vater stehen sehen, ebenso wie Elronds Zwillinge. Nach und nach begaben sich die Gäste in den Speisesaal und auch ich betrat diesen zusammen mit meinen Freunden. Die Gemeinschaft war wieder vereint. Und mehr noch. Sie war größer geworden, trotz mancher Verluste.
Es war laut um mich herum, doch als alle einen Platz gefunden hatten, erhob sich mein Vater und es wurde ruhig im Saal. Die Elben des Schlosses saßen an Tischen hinter den Gästen und suchen ließ ich meinen Blick über die Gesichter schweifen. Erst als ich sie in der Menge ausmachen konnte, lehnte ich mich entspannt zurück.
"Liebe Elben des Waldlandreiches. Wie man unschwer erkennen kann sind unsere Gäste aus Bruchtal, Gondor und Lothlórien eingetroffen" die Stimme meines Vaters hallte leicht zwischen den Wänden wieder, doch der folgende Applaus donnerte ebenso laut in dem Saal. "Ich hoffe natürlich, dass ihr ihnen mit dem größten Respekt entgegentretet und sie sich wie zuhause fühlen können" fuhr er fort und ich lauschte genauso wie allen anderen seiner kleinen Rede. Es waren einige Leute aus Gondor gekommen, die ihren König Aragorn begleiteten, aus Bruchtal und Lothlórien waren ebenfalls eine Handvoll Elben eingetroffen.
Nach der Rede begann das Frühstück und es wurde viel geredet und gelacht. "Legolas, wie wirst du eigentlich zum Ball erscheinen? Mit einer Vogelscheuche?" amüsiert warf ich einen Blick auf Gimli, welcher neben mir saß und einen Bierkrug vor sich stehen hatte. Zum Frühstück ein Bier, das konnte auch nur er bringen. "Ich habe bereits eine Begleitung" erwiderte ich und stolz schwang in meiner Stimme mit. Ich erinnerte mich an das Gespräch mit meinen Vater gestern Abend zurück.

Flashback:

"Sohn, wer wird denn deine Begleitung sein? Kenne ich sie?" fragte mich mein Vater neugierig, als wir gemeinsam zu unseren Gemächern schlenderten. Ich hob den Kopf und nickte. "Du kennst sie sogar sehr gut" erwiderte ich und er warf mir einen kurzen Blick zu. "Ich bin wirklich gespannt, welche Frau es geschafft hat, deine harte Schale zu brechen und dich zu zähmen". Ich schmunzelte über seine Worte und blieb stehen. Mein Vater drehte sich zu mir herum und legte mir eine Hand auf die Schultern. "Lass dir gesagt sein Legolas, egal wer es ist, ich akzeptiere sie an deiner Seite. Du sollst glücklich sein" fügte er mit einem warmen Lächeln hinzu und ich erwiderte sein Lächeln. Ich war froh, so einen Vater zu haben. Er unterstützte mich wo er nur konnte und sorgte sich um mich. "Es ist Rénee" sagte ich schließlich mit fester Stimme und beobachtete genau die Reaktion meines Vaters. Überraschung spiegelte sich erst in seinen Augen, dann ein wissender Blick. "Wusste ich doch, dass ich das Lachen richtig erkannt habe". Seine Worte ließen mich erschrocken die Augen aufreißen. "Du hast uns also doch gehört?" fragte ich nochmal nach und er nickte mit einem Lächeln. "Natürlich, aber ich konnte bereits im Thronsaal einige Tage zuvor die Blicke sehen, welche ihr untereinander ausgetauscht habt. Da war es mir klar" erklärte er und ich nickte leicht. "Es freut mich, dass deine Wahl auf sie gefallen ist. Sie ist eine tolle Frau"

Flashback Ende

Nach dem Essen verließen die meisten Waldelben des Düsterwaldes den Saal. Ich suchte erneut nach einem hellbraunen Haarschopf, bis ich ihn schließlich einige Meter vor mir erkannte. Irritiert verzog ich das Gesicht. Rénee lag genau in diesem Moment in den Armen von Elladan, einem der beiden Zwillinge von Elrond. Gimli trat neben mich und stoß mir grinsend in die Seite. "He Aragorn schau mal. Unser Prinz ist eifersüchtig auf Elladan. Ist sie das?" fragte er am Ende an mich gerichtet und ich löste meine Augen unwillkürlich von den beiden sich Umarmenden. Aragorn trat nun ebenfalls näher an uns heran und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ein belustigtes Grinsen schmückte seine Lippen. "Rénee also. Eine gute Wahl mein lieber". Nun war ich noch verwirrter und zog fragend die Augenbrauen zusammen. Aragorn führte mich an der Nase herum, das wusste ich, aber woher kannte er Rénee?
"Rénee? Ein schöner Name" stichelte nun auch Gimli und ich seufzte leicht. "Wusstest du denn nicht, dass Rénee die Nichte von Elrond ist?" fragte mich Aragorn dann und brachte somit endlich Licht ins Dunkel. Ich öffnete perplex den Mund und sah zwischen Arwen, Elladan, Elrohir und Rénee hin und her. Nun fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Rénee kam ja auch aus Bruchtal, natürlich wäre somit eine Verwandtschaft nicht ausgeschlossen. "Aber zwischen euch ist noch nichts festes?" fragte Gimli und Aragorn lachte, während ich die Stirn runzelte. Ich wusste jetzt schon, dass mich meine Freunde mit Rénee aufziehen würden. Besonders Gimli schien seinen Spaß zu haben.

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Rénee | LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt