• Legolas •Aufgeregt pochte mein Herz in meiner Brust und nervös knetete ich die Hände. Die Sonne war bereits halb untergegangen und ich wartete mit Arod vor den Ställen auf Rénee. Ich dachte an all meine Vorbereitungen zurück und war mir sicher, nichts vergessen zu haben. Es sollte perfekt werden. Perfekt für sie.
Völlig in Gedanken versunken, bemerkte ich erst nicht die Elbe, welche sich mir beinahe schon etwas schüchtern näherte. Als ich meinen Blick dann hob, stockte mir der Atem. "Oh man, sehe ich so schrecklich aus?" fragte Rénee gespielt verunsichert, doch ich konnte ganz genau die leichte Unsicherheit in ihren Augen erkennen. "Ich bin nur so erstarrt, weil ich von deinem Anblick immer wieder weiche Knie bekomme und mein Herz einen Moment aussetzt. Du siehst bezaubernd aus melethril" entkam es leise meinen Lippen und Rénee errötete sofort. Ich trat einen Schritt auf sie zu und legte meine Hände auf ihrer Hüfte ab. Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete ich ihr schönes Gesicht. "Wie ich sehe hat mein Vater seine Aufgabe erfüllt" sagte ich dann mit einem Zwinkern und löste eine Hand von ihrer Taille, nur um diese an ihr Kinn zu legen. Rénees dunkelbraune Augen leuchteten, als sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen. "Ja er gab mir Bescheid. Was hast du denn mit mir vor?" fragte sie neugierig, doch anstatt ihr zu antworten, zog ich sie das letzte Stück zu mir heran. Ihre Augen lösten sich nicht von meinen, ihr Atem prallte auf mein Gesicht. Ich zog ihren verführerischen Duft ein und hob dann sanft ihr Kinn an. Als meine Lippen auf die ihre prallten, entfachte sich in mir ein starkes Kribbeln, welches mir ebenfalls eine Gänsehaut bescherte. Leidenschaftlich und voller Liebe küsste ich ihre Lippen, bewegte meine rhythmisch gegen die ihre. Mein Herz raste und ich fühlte mich durch ihre Nähe wie beflügelt.• Rénee •
Legolas küsste mich wahrhaftig um den Verstand. Vollkommen benebelt erwiderte ich seine fordernden Küsse und vergaß sogar für einen Moment, wo wir uns befanden. Erst als er sich langsam von mir löste, öffnete ich die Augen und wurde prompt rot, da uns jeder hätte zusehen können. Legolas lachte leise auf, küsste meine heiße Wange und zog mich anschließend an der Hand zu Arod. "Du wirst heute mit mir reiten" sagte er mit einem Lächeln und ich nickte, immernoch etwas durch den Wind. Ich ließ mir von Legolas auf Arods Rücken helfen und lehnte mich gegen seine Brust, als er sich hinter mich aufs Pferd schwang. Arod setzte sich in Bewegung und wir verschwanden zwischen den Bäumen des Waldes. Der Himmel hatte sich mittlerweile orange-gelb verfärbt, an manchen Stellen kam bereits das dunkelblau der Nacht hindurch und einige Sterne leuchteten schwach. Ich senkte den Blick und betrachtete stattdessen die Gegend um uns herum. Hier war ich schon oft entlang gegangen oder geritten. Legolas Arme lagen sicher um meine Hüfte und er spendete mir durch seinen Körper wohlige Wärme. Ich schloss die Augen und genoss seine Nähe, die Zweisamkeit und das schaukelnde Gefühl von Arods Gang. "Wohin führst du mich?" fragte ich, obwohl ich genau wusste, dass er es mir nicht verraten würde. "Würde ich es dir verraten, wäre es doch keine Überraschung mehr" erwiderte Legolas und ich konnte sein Grinsen deutlich heraus hören. In angenehmes Schweigen gehüllt ritten wir durch den Wald. Die hellen Farben am Himmel machten immer mehr der Sternendecke platz und der Mond erhellte den Weg vor uns und tauchte die Gegend in eine romantische und geheimnisvolle Atmosphäre. Als ich irgendwann ein leises Plätschern wahrnahm, wusste ich, wo Legolas mich hinbrachte. "Wir reiten zu deinem Lieblingsort" sagte ich leise, doch von Legolas kam keine Antwort. Mein Herz begann in meiner Brust zu rasen.
Der Ort hatte mich bereits beim ersten Anblick in seinen Bann gezogen und ich verband ihn automatisch mit Legolas und den schönen Momenten, die wir hier zusammen geteilt hatten. Als wir durch ein paar Büsche und Bäume ritten und genau vor uns der besagte Ort mit dem See, dem kleinen Wasserfall und der atemberaubenden Natur auftauchte, stockte mir überrascht der Atem. Es war diesmal nicht der bloße Anblick, der mich fesselte, sondern die unzähligen Kerzen, welche die Wiese erhellten und den Ort in eine romantische und verzaubernde Atmosphäre tauchten. Einige Schritte vom Ufer entfernt lag eine große Decke auf dem Gras, auf welcher ein Korb stand. "Oh Legolas, das ist wunderschön" hauchte ich völlig überwältigt und drehte mich zu ihm herum. Legolas lächelte warm und umfasste mein Gesicht mit seinen Händen. "Als Rhegar dich in seinen Klauen hatte, ist mir klar geworden, dass auch unsere gemeinsame Zeit, trotz unseres unsterblichen Lebens, von Anderen jederzeit beendet werden könnte. Ich werde dich natürlich beschützen und auf dich aufpassen, aber ich kann nicht immer bei dir sein" flüsterte er leise und traurig sah er mir in die Augen. Ich vereinte unsere Lippen zu einem aufgewühlten Kuss, in welchem ich meine ganze Liebe für ihn auszudrücken versuchte. "Denk darüber nicht nach. Genieße die Zeit mit mir im Hier und Jetzt" hauchte ich und Legolas strich mir sanft mit seinem Daumen über die Wange. Dann stieg er von Arod und hielt mir lächelnd seine Hand entgegen, welche ich lachend ergriff. Er führte mich auf die Picknick Decke zu und ich ließ mich schließlich darauf nieder. Legolas neben mir. Mein Blick schwiff über den See, welcher im Schein des Mondes silbern glitzerte. Der Schein der Kerzen spendete angenehmes und warmes Licht und ich konnte ein glückliches Seufzen nicht unterdrücken. "Ich wusste gar nicht, dass in dir so ein Romantiker steckt" sagte ich frech grinsend und Legolas lachte. "Für die Frau meiner Träume werde ich gerne kreativ" erwiderte er mit einem charmanten Zwinkern, welches mir eine Gänsehaut bescherte. Legolas ließ meine Hand los, griff in den Korb und holte Trauben, etwas Lembas, Früchte und eine Flasche elbischen Rotwein heraus. Ich beobachtete ihn verträumt lächelnd dabei und fragte mich, warum er sich ausgerechnet in mich verliebt hatte. Mit ihm hatte ich das größte Glück gefunden. Wie hatte ich nur so etwas verdient?
"Ich hoffe du hast Hunger" lächelte Legolas belustigt und ich nickte sofort. "Einen Bärenhunger" nuschelte ich, bevor ich die Lippen öffnete und von einer großen Erdbeere ab biss, welche er mir entgegen hielt. Ich genoss die Stille um uns herum, man vernahm nur manchmal das Schnauben von Arod oder das Plätschern des Wasserfalls, doch sonst herrschte einen angenehme Ruhe. Wir waren ungestört und genau das hatte mir in den letzten Tagen gefehlt. Glücklich und in eine romantische Stimmung versetzt, ließ ich mich von Legolas mit Früchten und Brot füttern. Er bestand darauf und ich ließ dies gerne zu. Der elbische Wein schmeckte leicht bitter, doch ich mochte dies.
Ich öffnete wieder den Mund, da Legolas mir eine Traube hin hielt, doch er zog sie spielerisch im letzten Moment wieder zurück und ich biss ins Leere. Ein Grinsen stahl sich auf meine Lippen. "Was muss ich tun, damit ich die Traube kriege?" fragte ich unschuldig und leckte mir leicht über die Lippen. Legolas Augen begannen zu funkeln. "Küss mich" hauchte er und dies ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich beugte mich vor, legte eine Hand in seinen Nacken und küsste ihn langsam und zärtlich. Dann jedoch begann ich, meine Lippen immer fordernder gegen seine zu bewegen. Legolas stöhnte leise auf und alles in mir begann aufgeregt zu prickeln. Mit der anderen Hand schnappte ich mir dann jedoch die Traube und löste mich wieder von ihm. Wenn auch widerwillig. Triumphierend kaute ich auf der Traube herum, während Legolas mich etwas außer Atem, aber mit einem Grinsen auf den Lippen, ansah.
"Ich habe das alles hier auch noch aus einem anderen Grund für dich vorbereitet" setzte Legolas dann plötzlich mit einer ernsten Miene an. Er wirkte mit einem Mal nervös und ich setzte mich neugierig auf, sodass ich nun auf Augenhöhe mit ihm war. "Ich weiß, dass das zwischen uns für mich alles ist was ich möchte und auch brauche. Du machst mich unendlich glücklich und ich verbringe unfassbar gerne Zeit mit dir. Als du mich das erste Mal angesehen hast, wusste ich, dass diese braunen Augen mein Halt in schweren Zeiten werden würden. Dann sind wir uns näher gekommen und du schienst mich auch zu mögen. Bei unserem ersten Kuss, habe ich gespürt, dass ich so etwas niemals für eine andere Frau empfinden könnte. Ich war noch nie in meinem tausendjährigem Leben so verliebt, wie ich es in dich bin Rénee. Jedes Mal wenn ich dich ansehe, verliebe ich mich noch ein Stückchen mehr in dich. Ich würde für dich sterben und alles dafür tun, damit du in Sicherheit bist" ich starrte den Elben mir gegenüber an. Tausend Gefühle brachen auf mich ein. Ich wusste nicht wie ich sie ordnen sollte, doch das war auch gar nicht wichtig. Viel wichtiger war, dass Legolas in diesem Moment meine Hand nahm und mich ernst mit seinen blauen Augen ansah. Seine Worte hallten in meinen Gedanken und mein Herz schlug so schnell, wie es noch nie geschlagen hatte. "Ich bin mir einer Sache ganz sicher. Nämlich der, dass ich mein Leben mit dir verbringen möchte. Jeden einzelnen Tag davon. Ich möchte morgens neben dir aufwachen und abends wieder neben dir einschlafen. Und deshalb frage ich dich, ob du auch dein ganzes Leben mit mir an deiner Seite verbringen willst. Willst du mit mir den Bund der Ehe eingehen?" fragte Legolas mit einem erwartungsvollen, ja beinahe hoffenden und nervösen Blick.
Mein Mund klappte auf, doch ich war nicht imstande, irgendwas zu sagen. Mein Herz raste, das Blut rauschte in meinen Ohren und eine Welle von Glücksgefühlen übermannte mich förmlich. Legolas Worte waren die schönsten, die ich jemals gehört hatte und sie berührten mich tief in meinem Herzen. Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich begann zu nicken. Erst sachte, doch dann immer schneller und hektischer. "Ja" entkam es schluchzend meinen Lippen, "Ja ich will". Auf Legolas Gesicht zeichnete sich Erleichterung und pures Glück ab. Sein Lippen verzogen sich zu einem breiten, glücklichen Lächeln und er zog mich mit einem Ruck an sich. Ich klammerte mich so fest an ihn, wie ich es noch nie getan hatte. Ich war mir sicher, gerade das größte Glück der Welt zu spüren.
Ich fiel nach hinten auf den Rücken, Legolas auf mich drauf. Immernoch befanden wir uns in der innigen Umarmung. Dann fanden seine Lippen meine und ich erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich und stürmisch. Der Kuss schmeckte nach meinen salzigen Tränen und etwas süßlich, durch die Früchte, die wir gegessen hatten. Ich spürte Legolas heftig pochendes Herz und fuhr ihm durch das Haar. Der Kuss wollte kein Ende nehmen, doch ich wollte auch nicht, dass er endete. Meine Hände griffen in Legolas hellblaue Tunika und zogen ihm diese wenig später über den Kopf. Stoßweise atmete ich die Luft ein und wieder aus, meinen Lippen brannten und verlangten wieder nach Legolas. Für einen kurzen Moment sahen wir uns an. In seinen blauen Augen spiegelten sich verschiedene Emotionen. Er sah mich mit einer Mischung aus unendlicher Liebe, purer Freude, grenzenloser Sehnsucht und Erregung an. Ich schnappte nach Luft und zog ihn wieder zu mir hinunter. Seine Lippen landeten wieder auf meinen und ich ließ meine Hände über seinen nackten Oberkörper wandern. Legolas küsste sich von meinen Lippen einen Weg zu meiner Ohrspitze, verwöhnte diese kurz und legte seine Lippen dann auf meinen Hals. Ich atmete laut aus und vergrub meine Fingerspitzen sanft in seinem Rücken. Während Legolas meinen Hals liebkoste, fuhr einer seiner Hände über mein Dekolleté und schließlich hinunter zu dem Saum des Kleides, welches bereits hochgerutscht war. Mit einer langsamen, aber fließenden Bewegung zog er den Saum immer höher und schließlich lagen meine Beine und meine halber Bauch frei. Er ließ wieder von meinem Hals ab, warf mir einen kurzen Blick zu, der allerdings so intensiv war, dass ich erzitterte und küsste dann die Innenseite meines Oberschenkels hinauf. Ich schloss genießerisch die Augen und verstärkte den Griff in seine Haare. Immernoch fühlte ich mich wie auf einer Wolke und konnte nicht fassen, dass Legolas und ich uns soeben verlobt hatten. Mit einem glücklichen Lächeln zog ich Legolas wieder zu mir hinauf. Er erwiderte es ebenso glücklich und fuhr sanft über meine Wange. "Ich liebe dich Legolas" hauchte ich und liebevoll blickte er auf mich hinunter. "Ich liebe dich auch, Rénee". Mit diesen Worten beugte er sich wieder über mich und ich fand mich in einem atemberaubenden Kuss wieder.
Wir blieben die gesamte Nacht über am See. Wir schliefen miteinander, teilten unser Glück und unsere Liebe füreinander, lachten und sprachen über die Zukunft.
Es war die schönste Nacht in meinem ganzen Leben.
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Rénee | Legolas
FanfictionRénee verbrachte den gesamten Ringkrieg im Düsterwald und wurde dort zu einer Grenz-und Palastwache ausgebildet. Sie steht unter Thranduils Obhut und konnte sich als eine seiner besten Wachen beweisen. Doch dann kehrt Thranduils Sohn, der Prinz des...