43. Abschied

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Als das Wasser langsam abkühlte erhob ich mich aus dem Wasser und hüllte mich in ein langes Tuch. Damit trocknete ich meinen Körper ab und schließlich auch meine Haare. Dann schlüpfte ich wieder in die Unterhose und zog mir das weiße Leinenhemd über den Kopf. Meine Haare waren noch etwas nass, doch dies störte mich nicht. Ich ließ sie diesmal komplett offen und verließ das Bad. Legolas lag bereits im Bett und hob den Kopf, als ich die Tür zum Bad wieder hinter mir schloss. "Hat das Bad geholfen?" fragte er mich und hob die Decke etwas an, damit ich mich zu ihm darunter legen konnte. Lächelnd kam ich seinem Angebot nach und kuschelte mich näher an Legolas Brust. Erst da fiel mir auf, dass er Oberkörperfrei neben mir lag.
Ich vergaß völlig seine Frage und fuhr wie in Trance über seine nackte Haut. Eine Gänsehaut bildete sich auf Legolas Armen und ich hob den Blick. Er trug das erste Mal neben mir kein Gewand oder ähnliches. Er trug lediglich eine braune Leinenhose. Ich befeuchtete meine Lippen und konnte nicht verhindern, dass sich mein Herzschlag verschnellerte. Dieser Elb kostete mir meinen Verstand. Mir fiel sein fragender Blick auf und ich verzog ebenfalls fragend das Gesicht. "Mh?" machte ich und Legolas Lippen verzogen sich zu einem charmant frechen Grinsen. "Ich hatte dich gefragt, ob das Bad geholfen hat" wiederholte er seine Frage und ich spürte, wie meine Wangen rot wurden. "Ja das hat es" erwiderte ich schnell und Legolas fuhr mir immernoch grinsend durch das hellbraune Haar. "Wie lange werdet ihr, denkst du, weg sein?" fragte ich leise und musterte Legolas Gesichtszüge. Der Elb schien zu überlegen. "Ich denke höchstens drei oder vier Tage" erwiderte er dann und ich fuhr gedankenverloren die Konturen seines Gesichts nach. Er beobachtete mich dabei und ich sah nun auch in seine wunderschönen blauen Augen. Langsam, wie von selbst, lehnte ich mich Legolas entgegen und vereinte unsere Lippen zu einem zärtlichen Kuss. Dieser wurde aber immer leidenschaftlicher und ich spürte, wie Legolas mit seinen Fingern sanft über meinen nackten Oberschenkel fuhr. Es kribbelte und eine unfassbare Wärme umfing mich, als seine Hand langsam immer höher wanderte. Angespannt wartete ich darauf, was er tun würde. Mein Herz schlug nervös und mein Atem ging immer flacher. Legolas Lippen, welche meine leidenschaftlich küssten und liebkosten lenkten mich für einen Moment von seiner Hand auf meinem Oberschenkel ab, doch als er den Stoff meines Leinenhemdes vorsichtig hoch schob, verdoppelte sich mein Herzschlag. Auch Legolas schien dies zu spüren. "Entspann dich" hauchte er gegen meine Lippen, schenkte mir einen liebevollen Blick und wanderte dann mit seinen Lippen meinen Kiefer entlang zu meinem Hals. Allein diese Art von Küsse ließen mich schneller Atmen, doch seine Hand, welche meiner Mitte nun gefährlich nahe kam, ließ meine Gefühle förmlich explodieren. Ich versuchte mich zu entspannen und hielt die Luft an. Sanft strichen seine Finger über den Stoff meiner Unterhose. Ich presste lauter als gewollt die Luft aus meinen Lungen, als er unmittelbar über meine Mitte strich. Unbeirrt fuhr Legolas fort und verteilte weitere heiße Küsse auf meinem Hals. Ich wusste überhaupt nicht, wie mir geschieht, als er mir mit einer fließenden Bewegung die Unterhose von den Beinen zog und sich anschließend wieder mit seinen Fingern zärtlich einen Weg über mein Bein hinauf zu meiner Mitte bahnte.
Ich konnte nicht mehr an mich halten, stöhnte leise auf und drückte leicht meinen Rücken durch, als er mich endlich berührte. Legolas ließ mein Aufstöhnen mit einem fordernden Kuss auf meine Lippen verstummen und ich erwiderte diesen Kuss ebenso leidenschaftlich.

Völlig ausgeschlafen wachte ich am nächsten Morgen auf. Die Sonne stand noch nicht allzu hoch, was bedeutete, dass wir das Frühstück nicht verpasst hatten. Mein Blick fiel auf Legolas, welcher noch friedlich neben mir schlief. Seine Brust hob und senkte sich regelmäßig und ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich an gestern Abend zurück dachte. Legolas hatte mich unglaublich gut fühlen lassen.
Nun in dem Wissen, was er alles mit mir und meinen Körper anstellen konnte, verspürte ich die Lust auf mehr und das Verlangen, ihm ebenfalls näher zu kommen. Ich erhob mich vorsichtig und bemerkte, dass die Schmerzen immernoch da waren. Doch was hatte ich erwartet. Eine Nacht und alles wäre wieder gut? Leise seufzend griff ich nach meinem Slip und zog diesen wieder an, da ich nichts anderes hier hatte. Mit dem grün-weißen Kleid von gestern verschwand ich im Bad und tauschte es gegen das weiße Leinenhemd aus. Kurz wusch ich mein Gesicht mit Wasser und machte mich dann an meine Haare. Ich flechtete beide Schläfensträhnen nach hinten, band sie zusammen und flechtete die restlichen Haare dann mit ihnen unten zu einem Zopf zusammen. Ich trug nur selten meine Haare nicht offen. Etwas gedankenverloren sah ich mein Spiegelbild an und musterte die kleine Wunde an meiner Schläfe. Sie heilte gut und auch die Schmerzen in der linken Körperhälfte waren besser als gestern. Als ich ein Geräusch aus Legolas Gemach vernahm, verließ ich das Bad mit schnellen Schritten. Als mein Blick auf Legolas fiel stockte ich kurz. "Guten Morgen nín elen" begrüßte mich der Elb und zog sich unbeirrt weiter um. Wortlos sah ich dabei zu, wie er sich ein weißes Hemd über den Kopf zog und dann eine grüne Tunika darüber. Er trug bereits eine schwarze Hose und ebenso schwarze Stiefel. Als er sich einen dunkelbraunen Gürtel um die Hüfte band, dort einen Dolch verstaute und seine dunkelbraunen Armschützer anzog, hob ich fragend eine Augenbraue. "Wenn du jetzt noch deinen Bogen umschnallst und einen Brustpanzer anziehst, denke ich, dass du in den Krieg ziehst" sagte ich laut und lief auf Legolas zu. Dieser hob den Blick und schenkte mir ein warmes Lächeln. Bei ihm angekommen zog er mich sofort in seine Arme und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. "Mach dir keine Sorgen. Ich möchte nur auf alles vorbereitet sein. Man weiß ja nie, was da draußen noch herum läuft" antwortete er dann und ich seufzte ergeben. Ich griff nach dem dunklen Umhang, welcher über dem Stuhl vor seinem Schreibtisch hing und hielt diesen Legolas entgegen. Dankend nahm er ihn an sich, legte ihn sich um die Schultern und befestigte die Brosche vorne an seinem Hals. Legolas Haare waren so wie immer nach hinten gekämmt und an den Seiten zusammen geflochten. Für mich war dies eine typische Legolas Frisur. So hatte ich ihn kennen und lieben gelernt. Als er mir in die Augen sah, wusste ich, dass wir nun los mussten. Widerwillig folgte ich ihm zur Tür, doch kurz bevor wir diese erreichten, hielt er nochmals inne. Verwirrt beobachtete ich, wie er kurz in dem anderen Raum verschwand und dann mit seinem Bogen inklusive Köcher wiederkam. Ich schüttelte grinsend den Kopf und half Legolas dabei, beides um seinen Oberkörper auf seinen Rücken zu schnallen. Ich blieb dicht vor ihm stehen und schaute hoch in seine Augen. Legolas erwiderte meinen Blick und umfasste mit seinen Händen sanft mein Gesicht. "Ich bin bald wieder da" sagte er dann leise und ich ließ mich in einen zärtlichen Kuss verwickeln.

Rénee | LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt