Ich fühlte, wie ein Stück zuhause mitsamt Arwen, Elladan, Elrohir und Elrond hier im Düsterwald angekommen war. "Sieh, was aus dir geworden ist" sagte Elrond stolz und breitete die Arme aus. Mit einem zufriedenen Lächeln ließ ich mich in diese fallen und genoss die Liebe meines Onkels. "Elleth und Anduin wären sehr stolz auf dich gewesen" flüsterte er leise und ich drückte ihn noch etwas stärker an mich. Elleth war seine Schwester gewesen und er sagte immer, dass ich ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war. Nur die Augen hatte ich von meinem Vater geerbt. "Wie kommst du hier zurecht?" fragte mich Arwen liebevoll, während sich Elrond und die Zwillinge wieder entfernten. "Ich habe gute Freunde gefunden, meine Ausbildung abgeschlossen und fühle mich hier wohl. Bruchtal wird immer mein zuhause bleiben, doch ich denke, ich werde erstmal hier bleiben" erwiderte ich und sie nickte mit einem sanften Lächeln. Arwen war schon immer wie eine Schwester für mich gewesen und Elladan und Elrohir wie zwei chaotische Brüder. Ich wusste aber auch, dass sie sich für die Sterblichkeit entschieden hatte, für Aragorn. Mit diesen Gedanken drückte ich die Elbin nochmals fest an mich. "Ich glaube dich möchte jemand sprechen" sagte sie plötzlich und deutete mit einem Lächeln hinter mich. Ich drehte mich herum und erkannte Legolas, welcher bei Gimli, Aragorn und Gandalf stand. Sein Augen lagen allerdings auf mir und als ich seinen Blick erwiderte, kam er auf mich zu.
"Du hattest mir gar nicht erzählt, dass du mit Elrond verwandt bist" sagte er und ich grinste schief. "Es tut mir leid, ich wollte dein Gesicht sehen, wenn du es erfährst. Das hab ich dann wohl verpasst" erwiderte ich und er grinste nun ebenfalls. Bevor jemand von uns noch etwas sagen konnte, stand plötzlich der Zwerg, wenn ich mich nicht irrte musste dies Gimli sein, vor uns und reichte mir seine Hand.
"Ihr müsst Rénee sein, Legolas hat uns schon viel über euch erzählt" grinste der Zwerg und ich lachte. "Hat er das?" fragte ich und warf dem Elben einen kurzen Blick zu. Dessen Ohrspitzen verfärbten sich kaum merklich rot und er sah seinen Freund mit einer undefinierbaren Miene an. "Ihr seid dann wohl Gimli" sagte ich und der Zwerg nickte mit geschwollener Brust. "Ihr seid viel zu hübsch und intelligent für Legolas" lachte er dann und mir schoss augenblicklich das Blut in die Wangen. "Das sagt ausgerechnet der Zwerg" konterte Legolas unbeirrt und Gimli lachte auf. Dabei murmelte er irgendwas in seinen Bart. Ich meinte so etwas wie "Wenn der Elb wüsste, wie viele Frauen hinter mir her sind" zu verstehen. Gimli war mir von Anhieb sympatisch, er schien sein Herz auf der Zunge zu tragen und zu sagen, was er gerade dachte, ohne sich zu schämen. "Rénee!" ertönte plötzlich eine weitere, mir bekannte Stimme und einen kurzen Moment später stand der König Gondors vor mir. "Aragorn" lachte ich und fiel dem Mann in die Arme. "Wie geht es dir? Lässt Legolas dich auch mal in Ruhe?" da war der nächste Spruch, welcher mir die Röte in die Wangen trieb. Legolas neben mir seufzte erneut und rieb sich die Stirn. "Mir geht es gut Aragorn. Und ich kann mir keine bessere Gesellschaft vorstellen, als die von Legolas" lächelte ich und Aragorn zog vielsagend die Augenbrauen empor, nur um sich dann Legolas zu zuwenden. Von Gimli kam ein lautes Schnauben. "Dann wart ihr noch nie in der Gesellschaft eines Zwerges, meine Dame". Ich lachte und schüttelte den Kopf. "Würdet ihr mich und Rénee entschuldigen" mischte sich plötzlich Legolas ein und ergriff meine Hand. Ohne die Antwort seiner Freunde abzuwarten, zog er mich hinter sich her quer durch den Speisesaal und zu einer Hintertür. Ich spürte dabei genau die Blicke Thranduils, welcher neben Elrond und Celeborn stand. Ich wurde rot und senkte verlegen meinen Blick. Als wir den Saal verlassen hatten, zog ich kurz an Legolas Hand, woraufhin sich der blonde Elb zu mir herum drehte. "Legolas, du weißt schon, dass dein Vater uns gesehen hat, oder?" fragte ich stirnrunzelnd und er lächelte. "Genau deshalb wollte ich mit dir alleine sprechen. Ich hatte gestern ein Gespräch mit meinem Vater" erklärte er und mein Herzschlag beschleunigte sich unwillkürlich. "Er hat mich nach meiner Begleitung gefragt und da habe ich ihm verraten, dass du mich zu dem Sternenball begleiten wirst" fuhr Legolas fort und nervös zupfte ich an meiner Kleidung herum. "Was hat er gesagt? Was ist, wenn er es nicht gut findet? Oder denkt, ich wäre die Falsche dafür?" sprudelten die Fragen auch schon so aus mir heraus und Legolas griff erneut nach meiner Hand, die er eben losgelassen hatte. "Rénee, es könnte keine Richtigere geben, als dich. Und mein Vater würde jede an meiner Seite akzeptieren, hauptsache ich wäre glücklich" seine Worte beruhigten meinen Herzschlag. "Ich weiß, dass er dich sehr mag und beeindruckt von dir ist" fügte Legolas nach ein paar Sekunden noch hinzu und ich atmete sichtlich erleichtert aus. "Ach und übrigens; er hat uns Beide wohl gehört, als du bei mir warst" ich hob den Kopf und riss die Augen auf. Auf Legolas Lippen lag ein belustigtes Grinsen, während er zufrieden dabei zusah, wie meine Wangen heiß wurden. "W-Was echt?" stotterte ich unbeholfen und er nickte. "Aber er hat darüber nur lachen können" versuchte mich Legolas zu beruhigen, doch ich seufzte und legte meine Hände auf meine heißen Wangen, um diese abzukühlen. So etwas hatte mir gerade noch gefehlt. "Was denkt er denn jetzt von mir?" fragte ich eigentlich mehr rhetorisch, doch Legolas strich sanft über meinen Handrücken und antwortete: "Er denkt, dass du mich zum Lachen bringst und glücklich machst". Ich legte den Kopf schief und ein warmes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Wir sahen einander an, den jeweils anderen wie hypnotisiert in die Augen blickend und ein seliges Lächeln auf den Lippen.
"Hier bist du also, ich habe dich schon überall gesucht" Aurelia klang leicht genervt, doch als ich ihr meinen Kopf zu drehte, grinste sie verschmitzt und blickte zwischen mir und Legolas hin und her. "Entschuldigung, ich habe euch gerade gestört. Macht da weiter, wo ihr aufgehört habt" sagte sie dann und verschwand wieder rückwärts um die Ecke. Legolas begann zu lachen, ich konnte nur grinsend den Kopf schütteln. Dann deutete ich mit meiner Hand in die Richtung, in der Aurelia verschwunden war. "Ich muss los. Ich habe Aurelia versprochen, mit ihr ein passendes Kleid auszusuchen für den Sternenball" seufzte ich und Legolas nickte verständnisvoll. "Wir sehen uns ja bereits morgen früh bei den Spielen. Aber denke nicht, dass ich dir nun bessere Chancen auf einen Sieg einräumen werde, jetzt, wo du mit mir zum Sternenball gehen wirst" grinste der Prinz und ich schlug ihm leicht auf die Brust. Empört öffnete ich den Mund, ein belustigtes Lächeln konnte ich dennoch nicht verhindern: "Das brauche ich auch nicht, denn ich bin auch so zu gut für dich. Wir werden sehen, wer hier wen besiegen wird" grinste ich frech zurück. Mit einem kurzen Blick nach links und rechts beugte sich Legolas plötzlich nach vorne und hauchte mir einen zarten Kuss auf den Mundwinkel. Wie erstarrt hielt ich die Luft an, mein Herz raste unterdessen wie verrückt gegen meinen Brustkorb. Meine Wangen nahmen einen ganz neuen Rotton an und ich spürte die Schmetterlinge in meinem Bauch wild umher flattern. "Ich weiß, wie ich dich ablenken kann" sagte Legolas leise, ein charmantes, aber auch selbstsicheres Grinsen lag auf seinen Lippen. Mit diesen Worten ließ er mich immernoch wie erstarrt stehen.
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Rénee | Legolas
FanfictionRénee verbrachte den gesamten Ringkrieg im Düsterwald und wurde dort zu einer Grenz-und Palastwache ausgebildet. Sie steht unter Thranduils Obhut und konnte sich als eine seiner besten Wachen beweisen. Doch dann kehrt Thranduils Sohn, der Prinz des...