"Wo ist sie?" hörte ich seine besorgte Stimme und öffnete die Augen. Ich war eingenickt und setzte mich nun vorsichtig bei dem Klang seiner Stimme auf. Mein Herz begann schneller gegen meinen Brustkorb zu klopfen. Legolas erschien in meinem Blickfeld und auch sein Blick fiel sofort auf mich. Unbeholfen lächelte ich ihn an und konnte auch Idhril neben ihn ausmachen. Sie beobachtete leicht lächelnd, wie Legolas auf mich zulief. "Wie geht es dir? Aurelia erzählte mir nach dem Abendessen von deinem Sturz. Ich bin dann sofort hierher" sagte der blonde Elb und ließ sich mit einer besorgten Miene neben mich auf das Bett nieder. Er griff nach meiner Hand und mein Lächeln wurde noch ein Stück breiter. Er war so unglaublich süß wenn er sich Sorgen machte. "Legolas, es ist alles gut. Wirklich" erwiderte ich und sah aus dem Augenwinkel, wie Idhril uns wieder alleine ließ. "Ich habe nur ein paar Prellungen, das werden wahrscheinlich ein paar große blaue Flecken, aber es ist nichts gebrochen" fügte ich hinzu und der Elb nahm mein Gesicht sanft in seine Hände. "Wie ist das passiert?" fragte er dann und ich verzog das Gesicht. "Wenn ich dir das sage musst du mir versprechen, dass du ihm nicht böse sein wirst" sagte ich und Legolas sah mich nun mit einer undefinierbaren Miene an. Seine blauen Augen lagen aufmerksam auf mir. "Du bist also wegen eines Elben vom Pferd gefallen" stellte er dann fest und ich nickte. "Es war keine Absicht von ihm. Er wollte nur nachschauen, ob es Elben sind, die durch den Düsterwald reiten und hat dabei Molotov erschreckt" erklärte ich und Legolas Augen weiteten sich ein Stück. Dann lösten sich seine Hände von meinen Wangen und er wandte mit zusammen gepressten Lippen den Blick von mir ab. "Cyrian" presste er dann hervor und mein Herz schlug noch ein Stück schneller. So wie er seinen Namen ausgesprochen hatte wusste ich nicht, ob er sich an meine Bitte halten würde. Ich griff nach Legolas Händen, woraufhin sein Blick wieder auf mich fiel. "Legolas-" fing ich an, doch er unterbrach mich, indem er mir einen Kuss auf den Handrücken hauchte. "Ich weiß, ich soll ihm nicht böse sein, aber dir hätte sonst was bei diesem Sturz passieren können. Elben können einiges ab, aber noch lange nicht alles" sagte er und ich nickte erleichtert. Legolas hob die Hand und strich vorsichtig über die verkrustete Wunde über meine Augenbraue an meiner Schläfe. "Pass bitte auf dich auf während ich weg bin ja?" ich nickte ein weiteres Mal und Legolas seufzte leicht. Seine Augen lagen auf meinen, während er sich weiter zu mir hinunter beugte. Seine Hand fand wieder Platz in meinen Nacken und ich schloss die Augen, als ich seinen Atem spürte. Als seine warmen Lippen auf meine trafen, explodierten wieder einmal die Schmetterlinge in meinem Bauch und alle Schmerzen waren wie weggeblasen. Er küsste mich sanft und vorsichtig, sein Daumen fuhr Kreise auf meiner Wange. Ich hätte ewig so weiter machen können, doch wir wurden jäh unterbrochen, als die Tür zum Krankenzimmer erneut aufging und Aurelia, Quinn, Levin und Cyrian herein traten. Aurelia grinste breit, als sie mich und Legolas sah, welcher sich nicht beirren ließ und erst jetzt langsam seine Lippen von meinen löste. Ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden und setzte mich noch ein Stückchen auf. "Küsse sind die beste Medizin, nicht wahr Rénee?" neckte mich die blonde Elbin und ich warf ihr einen gespielt bösen Blick zu. "Wir wollten nochmal nach dir sehen, aber du scheinst in besten Händen zu sein. Wie geht es dir denn?" fragte mich Levin mit einem Blick auf die Wunde an meiner Schläfe. "Mir geht es gut, die Schmerzen haben nachgelassen, ich habe von Idhril Königskraut bekommen" erwiderte ich und Levin nickte. "Also ist nichts gebrochen?" fragte Quinn und ich schüttelte den Kopf. Legolas neben mir schien sich etwas anzuspannen, als Cyrian die Stimme erhob. Beruhigend legte ich meine Hand unauffällig auf seinen Oberschenkel. "Ich kann nicht oft genug sagen, wie leid es mir tut Rénee" entschuldigte sich der Elb zum wiederholten Male und ich schenkte ihm ein kleines Lächeln. "Vergeben und vergessen" erwiderte ich und er lächelte zögernd. "Idhril?" rief mit einem Mal Legolas und die Elbin kam um die Ecke gelaufen. "Kann Rénee bereits wieder die Krankenstation verlassen?" fragte er dann und die Heilerin nickte lächelnd. "Sollten die Schmerzen nicht nachlassen kommt ihr wieder zu mir und ich gebe euch noch etwas von dem Kraut. In Ordnung?" fragte sie mich mit einem prüfenden Blick und ich nickte dankend. Legolas bot mir seine Hand an, welche ich ergriff und mit seiner Hilfe stand ich schließlich vom Bett auf. Es tat noch etwas weh, wenn ich mich zu schnell bewegte. Es war, als würde ich einen starken Muskelkater an meiner kompletten linken Körperhälfte haben. "Ist es in Ordnung, wenn ich Rénee mit auf mein Gemach nehme?" fragte Legolas Aurelia und diese nickte mit einem Lächeln. "Sicher doch. Bei dir ist sie gut aufgehoben" sagte sie und schenkte mir einen gespielt neidischen Blick aufgrund von Legolas Besorgnis. Ich lächelte und zuckte leicht mit den Schultern. Wir verabschiedeten uns von den Anderen und als wir alleine mitten in einem Gang standen, griff Legolas an meine Kniekehlen und hob mich dann vorsichtig hoch. Ich legte meine Hände um seinen Nacken und versuchte erst gar nicht, mich gegen seine Hilfe zu wehren. Stattdessen genoss ich die Wärme, welche von ihm ausging und musterte ihn von der Seite aus. "Ihr werdet nach dem Frühstück aufbrechen, oder?" fragte ich und Legolas warf mir einen kurzen Blick zu, ehe er sich wieder auf die Stufen konzentrierte. "Ja, wir werden Lòrien dann wahrscheinlich kurz nach Nachteinbruch erreichen" antwortete er und ich nickte. In seinem Gemach angekommen setzte mich Legolas sanft auf seinem Bett ab und ich ließ zu, dass er mir die Stiefel von den Füßen zog. "Möchtest du dich umziehen?" fragte er währenddessen und schaute kurz zu mir hoch. "Könnte ich vielleicht auch ein Bad nehmen?" fragte ich zaghaft und Legolas lächelte. "Natürlich nín elen. Ich lasse dir Wasser ein" ich sah Legolas hinterher und erhob mich dann vom Bett. Ich verschwand in dem Zimmer, wo er seine Kleidung aufbewahrte und suchte mir ein schlichtes, weißes Leinenhemd von ihm zum schlafen aus. Mit diesem betrat ich dann ebenfalls das Badezimmer. Legolas stand vor der Wanne aus Marmor, welche bereits bis oben mit Wasser gefüllt war. Sein Blick fiel auf mich, als ich neben ihn trat. "Lass dir Zeit, ich warte auf dich" sagte er und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Ich lächelte und wartete, bis Legolas das Bad verlassen hatte und die Tür ins Schloss fiel. Dann zog ich mir mein Kleid über den Kopf, schlüpfte aus meiner Unterhose und ließ mich in die Wanne gleiten. Das warme Wasser entspannte die schmerzenden Stellen auf meinem Körper und ich schloss wohlig seufzend die Augen.
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Rénee | Legolas
FanficRénee verbrachte den gesamten Ringkrieg im Düsterwald und wurde dort zu einer Grenz-und Palastwache ausgebildet. Sie steht unter Thranduils Obhut und konnte sich als eine seiner besten Wachen beweisen. Doch dann kehrt Thranduils Sohn, der Prinz des...