34. Heiße Küsse

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Legolas kehrte kurze Zeit später mit einem dunkelgrünen Gewand zurück, er selbst war ebenfalls umgezogen. "Hier, das müsste passen" sagte er und reichte mir das Stück Stoff. Dankend lächelte ich. "Ich gehe mich mal eben umziehen" sagte ich und verschwand hinter der Tür zu seinem Bad. Da ich hier noch nie gewesen war, sah ich mich erstmal kurz um. Eine große Badewanne stand genau in der Mitte des Zimmers, eine Toilette, ein Regal mit dunkelgrünen Tüchern und ein Spiegel befanden sich ebenfalls noch im Bad. Ich machte mich daran mein Kleid auszuziehen, scheiterte jedoch bereits daran, das Band hinten, welches überkreuz meinen Rücken hinauf gespannt und oben schließlich zusammen gebunden wurde, aufzubekommen. Ich seufzte und zog noch einmal an dem Band, bewirkte jedoch damit nur, dass der Knoten fester wurde. Vorsichtig öffnete ich die Tür und trat wieder hinaus in Legolas Zimmer. Er drehte sich fragend zu mir herum, als er mich bemerkte. "Kannst du mir bei dem Kleid helfen?" fragte ich zaghaft und er kam lächelnd auf mich zu. "Lass mal sehen" sagte er und ich drehte ihm meinen Rücken zu. Um ihn die Arbeit zu erleichtern, strich ich meine langen Haare mit einer Bewegung nach vorne und hielt sie fest. Als ich seine Finger an meiner nackten Haut spürte, beschleunigte sich mein Herzschlag und ich bekam mal wieder eine Gänsehaut. Er hinterließ ein Kribbeln auf meinem Rücken, während er den Knoten oben vorsichtig löste und dann die beiden Bänder bis unten aufzog. Sanft fuhren seine Finger wieder meinen Rücken hinauf und ich blickte atemlos über meine Schulter, als er anfing leise zu sprechen: "Jetzt müsstest du dich umziehen können". Ich schluckte und drehte mich etwas zu ihm herum. "Danke" sagte ich, meine Augen verhakten sich mit den seinen. Immernoch brannten die Stellen meiner Haut, an der er mich am Rücken berührt hatte. Es war ein aufregendes, angenehmes brennen. Ich ging wieder zurück ins Bad, spürte dabei allerdings immernoch seinen Blick auf mir. Als die Tür ins Schloss fiel lehnte ich mich tief ausatmend dagegen und versuchte meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu kriegen. Ich biss mir auf die Lippe und strich mir dann das Kleid von den Schultern. Es fiel sofort meinen Körper entlang zu Boden und ich hob es sorgfältig auf und legte es über die Badewanne. Dann griff ich zu dem dunkelgrünen Gewand von Legolas. Sofort stieg mir sein Duft in die Nase und ich lächelte leicht, als ich es mir über den Kopf zog. Es fiel bei mir wie ein Kleid und zufrieden öffnete ich wieder die Tür. Als ich hinaus trat und die Tür wieder sorgsam hinter mir schloss, wurde ich plötzlich druckvoll gegen diese gedrückt. Ich keuchte erschrocken auf und fand mich Sekunden später in einen leidenschaftlichen Kuss von Legolas wieder. Seine Lippen bewegten sich zärtlich gegen meine und ich schloss überrumpelt die Augen, gab mich dem Kuss hin. Legolas Arme lagen um meine Taille und pressten meinen Körper gegen den seinen. Mein Herz raste, ebenso wie meine Gedanken. Mir wurde heiß und kalt, während ich meine Hände in seinen Haaren vergrub und dann schließlich seinen Nacken umfasste. Unsere Lippen harmonierten perfekt, ich konnte nicht genug von seinen bekommen. Legolas löste sich für einen Augenblick von mir, nur um mir kurz in die Augen zu sehen. Ich stockte. In seinen Augen konnte ich pure Zuneigung erkennen, doch auch etwas, was mir den Verstand wortwörtlich raubte. Fast gleichzeitig beugten wir uns wieder zueinander und verfielen in einen weiteren Kuss. Etwas war jedoch anders als bei den vorherigen Küssen. Dieser fiel deutlich leidenschaftlicher und wilder aus. Fordernd presste Legolas seine Lippen auf meine und verstärkte den Druck gegen sie. Ich kam mit dem atmen gar nicht mehr hinterher und wusste weder wo oben, noch wo unten war. Er drückte mich noch etwas stärker gegen die Tür und eine Hand verließ meine Taille. Stattdessen fuhr sie nun meinen Rücken hinauf, hinterließ ein angenehmes Prickeln und vergrub sich schließlich in meinen braunen Haaren.
Ich verspürte etwas in mir, was ich so schon lange nicht mehr gespürt hatte. Etwas verlangendes, aufgekratztes. Es wurde auch nicht gerade besser, als Legolas sich von meinen Lippen einen Weg hinunter zu meinem Hals küsste und einer Stelle unterhalb meines Ohres besonders viel aufmerksamkeit schenkte. Sein heißer Atem strich über meine Haut und führte unwiderruflich zu einer Gänsehaut. Mir entfuhr ein leises, genießerisches Keuchen und Legolas hob seinen Kopf. Benommen erwiderte ich seinen Blick. Seine Wangen waren leicht gerötet, seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig. Er beugte sich erneut vor und wollte weitere Küsse auf meinen Hals setzen, als es plötzlich klopfte. Legolas hielt inne und auch ich drehte meinen Kopf fragend Richtung Tür. "Wer könnte das denn jetzt noch sein?" fragte ich außer Atem, meine Stimme klang etwas heiser. Legolas schien zu überlegen, dann erhellten sich seine Augen und er fuhr sich seufzend über das Gesicht. "Ich habe Loretta eben noch gebeten, als du das erste Mal im Bad verschwunden bist, ob sie uns etwas zu trinken und Obst aufs Zimmer bringen könnte" sagte er dann und ich lachte leicht. Es schien jetzt in dieser Situation gänzlich unpassend, dass er Loretta noch gefragt hatte, doch man konnte ja nie vorher wissen, welchen Lauf der Abend noch so nehmen würde. "Los, geh schon" sagte ich und er lächelte leicht. Mein Herz raste noch immer und ich fühlte mich mehr als nur aufgewühlt. Legolas schaffte es, Gefühle in mir zu wecken, die mir völlig neu waren.
Ich blieb lieber noch hier im Verborgenem stehen, während Legolas die Tür öffnete. Wer wusste, wie ich gerade aussah und wenn Legolas bereits so aufgewühlt aussah, dann würde Loretta weitaus mehr denken, als das wir nur rumgemacht hatten. "Hallo Herr Legolas, hier ist ihre Bestellung. Es tut mir leid, dass es etwas gedauert hat, doch ich wurde noch aufgehalten" hörte ich Loretta sagen und sah, wie Legolas ein silbernes Tablett entgegen nahm. "Nicht schlimm, Danke Loretta" erwiderte er und wünschte ihr noch eine gute Nacht.
Legolas stellte das Tablett auf seinem Schreibtisch ab und betrachtete mich dann grinsend. "Glaub mir, Loretta konnte sich denken, wie wir die Zeit herum gekriegt haben" sagte er dann und ich wurde knallrot. "Ich weiß nicht was du meinst" entfuhr es mir frech grinsend und ich trat neben Legolas, welcher mir eine Traubenrebe anbot. "Brauchst du eine Auffrischung?" fragte er ebenso frech und sah mich mit einem charmanten Grinsen an. Wer konnte bei diesem Lächeln schon Nein sagen?

Rénee | LegolasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt