A Way To Escape

Chapter 5

P.o.V. Grell

In seinem Schlafzimmer angekommen zog ich mir langsam meine Sachen aus.
Ich saß auf dem Bett, mit dem Rücken zu Undertaker - machte durch flüchtige Blicke immer wieder sicher, dass er mich nicht ansah.
Es war mir schon beim Wiegen unangenehm genug.
Eine Hand auf meiner Schulter war schon die Höhe.
Ich zog mir zwei lange dünne schwarze Hemden an, dadrüber ein rotes Shirt mit halblangen Ärmeln.
In der linken oberen Ecke waren minimalistisch einige Sternumrisse gedruckt, sowie der Umriss von einem Mondsichel. 
Darunter befand sich eine Brusttasche, die war aber nicht allzu groß - es passte wohl von der Höhe her kaum ein Kugelschreiber rein.
Als Hose nahm ich mir eine lockere schwarze Jeans die mir etwas über die Hüfte ging.
Die Hemden stopfte ich dort ein wenig rein.
Platz war genug da, was mich etwas freute.
Ich drehte mich um, nur um zu sehen, dass Undertaker auch schon fertig war.
Oh Gott..!
Ich fing an zu lachen und mir etwas den Bauch zu halten.
„Der Rock ist ja wirklich.. der gibt dir einen gewissen Flair..! Also beschwer' dich dicht!"
Er kam auf mich zu und lächelte nur sarkastisch.
„Ja, ich rocke den Style total, oder ?"
Ich verdrehte lachend meine Augen.
„Idiot."
Er stützte mich beim Aufstehen, ich konnte noch nicht wirklich gut selbständig laufen, aber es war aushaltbar.
„Wo wolltest du jetzt hin?"
Fragte ich ihn, als wir runter.. humpelten.
„Zu aller erst mal wir - und ich habe mir schon was gedacht, aber das bleibt erstmal eine Überraschung."
„Aber nicht zu weit weg."
Er lächelte nur als Antwort.
Der grün karierte Rock betonte wirklich seine Hüfte..
Er hatte sonst ein weites schwarzes Shirt an.
Wir gingen in den Keller, er öffnete das Portal und traten hindurch.
Wärme prallte uns entgegen, Adrian atmete ein Mal leidend aus und kniff sich die Augen zusammen- mir war nicht allzu warm.
Wo waren wir ?
Vor uns war ein großer See umgeben von Bergen, strahlend blau reflektierte er die Sonne.
Rundherum erblühten einige Kirschblüten, schließlich war es Mitte April.
Warte - Kirschblüten..?!
Ich schaute verwirrt zum Undertaker.
„Überraschung."
Grinste er und lief auf eine Hütte nicht weiter als 100 Meter entfernt zu.
„Ich habe doch gesagt nicht so weit."
War das sein eigenes kleines Haus ?
„Ich weiß."
Als wir ankamen entdeckte ich ein mittelgroßes Boot, verziert mit Wellen und Blüten.
Ich drückte mich von Undertaker ab - ich wollte nicht die ganze herumgetragen werden.
Beim Stützen ins Haus setzte ich mich eigenständig auf einen tiefen länglichen Tisch.
„Das sieht echt gut aus hier drin.."
Murmelte ich und bestaunte das gemütliche Haus.
Edles dunkelbraunrotes Holz belegte den Boden, die Wände in einem hellerem Ton.
Der Tisch auf welchem ich saß war links vom Eingang gesetzt, gegenüber war ein Kamin.
Die Hütte war zweistöckig - es führte rechts eine Art Leiter nach oben, dort waren, soweit ich sehen konnte, einige dünne Matratzen.
Überall waren mal hier und da ein paar dunkle Schränke, gefüllt mit Gläsern oder Dekoration.
Die Deko an sich war hier atemberaubend.
Klassisch Japanisch.
„Die große Welle vor Kanagawa" war groß als Bild im „2. Stock" - ein weites war von dem See hier vorne, in welchem die Berge perfekt mit dem Wasser und den Sakura harmonierten.
Unter dem 2. Stock war die Küche mit Zugang zum Bad.
Undertaker kam mit zwei Paddeln und einem roten großen Schirm.
Er lächelte mich an.
Ich stützte mich vom Tisch ab und ging mit ihm nach draußen.
Selbst die Terrasse sah wunderschön aus.
Adrian ging recht zu einem weiten Boot, genug Platz für uns beide.
Er schob es ins Wasser und hielt mir die Hand, damit ich von der Terrasse runterkam.
Dankend nahm ich sie an, er setzte mich ins Boot und schob es in den See - er drückte uns mit den Paddeln Ufer weg.
Ich nahm mir den Schirm und klemmte ihn unter ein Sitzbrett, öffnete ihn.
Es gab uns genug Schatten.
„Also erstens-„
Fing ich an als wir weiter in den großen See zogen.
„Japan würde ich nicht als ‚in der Nähe' beschreiben - und Zweitens, du hast hier einen eigenen Sitz ? Warum weiß ich das nicht?"
Als wir von alleine weitertrieben hing er die zwei Holzpaddel an die Befestigungen und machte es sich gemütlich.
Wir hatten beiden einige rote Kissen unter uns gelegt.
„Japan ist doch viel schöner als Island - mein Haus dort hat nicht so eine Umgebung wie hier."
Er kreuzte seine Arme hinter seinen Kopf.
„Bitte? Wo hast du denn noch alles ein Grundstück."
„Die kann ich mir doch nicht alle merken."
Pfiff er und sah zwinkerte mich am.
„Ich möchte die auch mal sehen."
Sagte ich etwas aufgeregt als Antwort.
Das würde aber auch heißen, dass ich ziemlich viel Zeit mit Adrian verbringe.
Oder eher gesagt noch mehr Zeit - zumindest wo man geplant zu zweit irgendwo hin geht.
Plötzlich kam mit der Gedanke - ist das hier ein Date..?!
Ich wurde etwas rot.
„Heiß?"
Er wusste, dass mir nie heiß ist.
„Nur in Gedanken."
Ich streckte meine Zunge raus.