Chapter 22

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Rückblende

P.o.V. Grell

Will und Adrian stürmten durch die Tür, schwach drehte ich meinen Kopf zu Ihnen.
Ich probierte gerade einen ach so professionellem Shinigami wegzudrücken, war schon mit einem Fuß auf dem Boden, halbsitzend auf der erzwungenen Liege.
„Was wollt ihr denn."
Mein Kopf war schwummerig, immer noch anstrengend durch das Rauschen zu hören, es war ganz heiß.
„Du bleibst sitzen."
Adrian ergriff die Initiative und half dem Krankenpfleger bei seiner gescheiterten Mission.
„Lass mich los.."
Zischte ich als er meinen Unterarm griff, ich drückte mich mit der anderen Hand an der Liege ab, stemmte gegen seine Kraft - auch wenn ich nicht mehr viel übrig hatte.
Meine Zähne knirschten und meine Augen musste ich anwinkeln, konnte sonst nicht sehen.
„Fass micH NICHT AN!"
Schrie ich nahezu und schlug gegen ihn.
Drückte gegen ihn - wie auch immer man es nennen mag.
„Ich lasse dich hier nicht raus, Grell."
Natürlich konnte ich mich nicht befreien.
Was kann ich eigentlich.
Durch den kleinen Ruck nach vorne den ich mir erkämpft hatte, konnte er mit seinem Arm mich komplette zurückdrücken.
Ich lehnte jetzt an der Wand.
„Bleibst du sitzen?"
Seine Hand immer noch um meinen rechten Unterarm, welchen ich aggressiv wegzog.
„Ja doch, mein Gott."
Ich schüttelte mit den Beinen.
„Was wollt ihr?"
Eher keine Frage - zumindest nicht in dem Ton.
Mein Blick fiel wütend auf den gefühlt nichts machendenden William.
Der der Krankenpfleger legte mir Traubenzucker hin.
Wir mussten extra eine Krankenstation einrichten lassen.
Ich schob die Schale angeekelt weg.
Schon beim Blick davon..
„Du wirst jetzt erst irgendetwas zu dir nehmen, Grell. Ob jetzt Cola, diese Bonbons oder irgendetwas anderes."
Der Braunhaarige trat näher.
Undertaker lehnte sich gegen den kleinen Medizinschrank neben mir.
„Auf gar keinen Fall."
„Grell, es geht jetzt nicht mehr so weiter - das war's jetzt."
„Wie oft hast du das schon gesagt, hm?"
Ich verschränkte Arme und überkreuzte die Beine, hob mein Kinn etwas an.
„Das ist kein Spaß mehr. Entweder du gehst jetzt sofort in die Klinik oder zu Adrian."
Ich gab ein ‚Pff' von mir.
„Zu dir?"
Ich deutete zu dem Bestatter, verzog meine Augenbrauen und schüttelte angespannt den Kopf.
„Ich werde keins von beiden machen."
„Das ist nun leider keine Möglichkeit mehr."
Sagte Undertaker.
Er war der einzige der ansatzweise ruhig sprachen, Will und ich sprachen schnell und gehässig.
„Adrian oder Krankenhaus - was anderes gibt es nicht. Wenn du dich nicht entscheidest gehst du in die Klinik."
„Ich werde verdammt noch mAL NIRGENDWO HINGEHEN!"
Meine Stimme wurde immer lauter, ich haute gegen die Liege und beugte mich nach vorne.
„Lasst mich sofort raus - wehe du wagst es mich auch nur anzufassen."
Ich zeigte auf den Grauhaarigen, weitete meine Augen, drückte mich an der Lehne ab.
Als ich mit einem Sprung von der Liege nach vorne ging, griff er nach mir, schlug seinen Arm jedoch weg.
„Ich bestimme selbst über mein scheiss (!), verficktes (!) Leben. Ob ihr davon Teil sein möchtet entscheidet nicht ihr!"
Reif ich wütend und ging weiter.
„Geh mir aus dem Weg, William."
Ich wollte ihn nicht anfassen.
„Grell, es reicht..!"
Er musste sich auch zusammenreißen.
„Krieg du erstmal deinen eigenen scheiss (!) verkorksten Kram hin, bevor du auch nur irgendwie probierst irgendjemandem zu helfen. Dachtest du dir auch, ‚ja Grell- da kann ich meine Fittiche bestimmt (!) drin haben - muss ich mich nicht mit mir selbst (!) und meinem kack Leben beschäftigen'! Aber weißt
du was, ach so toller William?! Es ist mir sowas von verdammt noch mal scheiss egal!"
Schrie ich, faselnd.
„Und wenn du jetzt auch noch meinst hier den fucking Obergott spielen zu müssen dann ist dir wohl selbst das (!) nicht gelungen, denn sonst stehe Adrian nicht hier als verdAMMT BESCHISSEN ERZWUNGENER AUSWEG, WEIL DU KEINE AHNUNG MEHR HAST, WAS DU SONST TUN SOLLST -"
Undertaker griff mich von hinten.
„LASS MICH LOS! NIMM DEINE SCHEISS HÄNDE VON MIR!"
Ich schlug und trat gegen ihn, konnte mich nicht lösen.
„ICH HASSE EUCH EINFACH ALLE! Ihr und eure SCHEISS Leben, euer SCHEISS Gefasel und VERBLÖDETER VERSTAND! Lasst mich doch EINFACH IN RUHE MEINE SACHEN MACHEN - ICH lass euch doch AUCH EURE SACHEN MACEN!"
Ich drückte gegen seine Arme und Beine, mit dem Ellenbogen schlug ich gegen seinen Brustkorb und Bauch, krallte die Finger in seine Haut.
„LASS MICH LOS!"
Mir war so heiss, Tränen liefen, mir war übel, schwindelig, ich konnte nicht richtig sehen.

Ich lag in einem Krankenhausbett.
Mir tat alles weh, vor allem mein Hals.
Nach kurzer Orientierung sah ich Undertaker links neben mir sitzen.
Ich schluckte.
Meine Hand lief zur meiner Wange und ich spürte die Sonde.
Die Tränen liefen und ich sah zu Adrian.

P.o.V. Undertaker

Er sah mich mit kompletter Angst an.
„Mach sie raus.."
Glasig grüne Augen, pure Verzweiflung.
„Mach sie raus..!"
Er zog dran und ich griff schnell mach seinen Unterarmen.
Die blauen Flecken zogen schon noch etwas.
„Ich will sie nicht, wie viel hatte ich schon? Wie viel hatte ich schon?!"
Er probierte sich zu lösen, aber auch nicht wirklich.
Seine Muskel waren erschöpft.
„Mir ist so heiss, Adrian. Es ist so heiss."
Er wusste nicht wo er hinschauen soll.
„Ich komme zu dir.. ich komme zu dir, okay ? Ich esse und komme zu dir, das klappt alles.. bitte lass mich raus - lass mich hier raus."
Nervös ließ er seinen Blick doch bei mir.
„Hol jemanden der die Sonde entfernen soll.. es ist nämlich alles wieder okay.. Hol jemanden. Hol jetzt jemanden!"
Mein Griff verstärkte sich.
Er bemerkte die Fixierung um seine Hüfte.
Noch mehr Tränen.
Mehr Wut und Stress, Angst, Trauer und Verzweiflung.
Er schrie, weinte dabei.
„ICH WILL HIER RAUS!"
Ich zog ihn in eine Umarmung.
Es lastete einfach ganz viel auf ihm.
Meine Hand fuhr über seinen Rücken.
„Bitte mach die Sonde weg.. der Schlauch soll weg. Ich mache auch alles wieder gut - bitte lass mich hier raus. Bitte entfern die Sonde.."
Weinte er in meine Schulter und krallte sich ins Hemd.

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