P.o.V. GrellIch drückte mich vom Stuhl ab und ging zum Kühlschrank.
Nahm mir das Obst und den Joghurt raus, Zimt und Cornflakes hatte er schon.
Dieses verdammte Müsli..
Ich stellte den Apfel auf die Waage.
„Erst nachdem er geschnitten ist."
Ich zischte und legte das Messer an.
Es brachte also nichts mehr wegzuschneiden.
Immer wenn ich eine Frucht fertig hatte schob ich sie Adrian rüber, damit er sie abwiegen konnte.
Natürlich schaute ich auch mit drauf.
Ich summte ein wenig für mich selbst während ich die unzähligen materiellen Kalorien schnitt.
„Elephants & Little Girls?"
Ich wurde rot.
„Pbbtbtfft..!"
Ich wedelte mit einer Hand und rührte den Joghurt in die Schale.
„Hör auf zuzuhören."
Murmelte ich und wurde noch roter.
„Das Lied hätte ich am wenigsten erwartet."
Lachte er und verschenkte seine Arme.
Ich schüttelte beide meine Hände und versteckte dann mein Gesicht.
„Hör auf..!"
Schnell nahm ich mir einen Löffel und flüchtete ins Wohnzimmer.
„Spätmahlzeit hier!"
Rief ich noch und setzte mich aufs Sofa.
Oh Gott wie peinlich..
Mein ‚FremdschamSensor' schlägt in letzter Zeit Höhen bei mir..
Adrian lief mit einem Lächeln auf mich zu und setzte sich.
„Möchtest du etwas anderes machen als das?"
Er neigte mit seinem Kopf zum Fernseher, ich zog meine Augenbrauen hoch und lehnte mich ins Sofa - nun eher mit rosé farbigen Wangen.
„Was denn.."
Murmelte ich, eher keine Frage.
„Ich weiß nicht - wir haben hier viele.. Spiele. Einen ganzen Spieleschrank."
Ich lachte auf.
„Warum hast du einen Spieleschrank?"
Er sah mich nur starr an.
„Musst du für spätere Enkelkinder dir einen Vorrat anlegen? Oh man Adrian.."
Ich lachte weiter, warum fand ich die Vorstellung so witzig ? Ich konnte mich kaum halten vor meinem grandiosen Humor.
„Jetzt musst du erst recht mitkommen."
Sagte er und stand auf.
Kichernd und kopfschüttelnd folgte ich ihm.
Ein Schrank im Flur, zweiter Stock.
„Ich muss hier wohl mal alle Regale untersuchen, was du alles so versteckst."
Gab ich als beiläufigen Kommentar ab.
„Tu das."
Sagte er nur und öffnete ihn dann.
„Oh wow."
Das war jetzt unerwartet..
„Wie viele Kinder willst du denn haben?"
„Hör auf."
Kicherte er und wollte mir mit dem Ellenbogen gegen meine Taille stechen.
„Willst du etwa nicht, dass deine Kinder mal Bohnanza haben?"
Er nahm das Spiel in die Hand.
„Oder Set? Siedler von Catan?"
Ich war jetzt eher bei dem Gedanken ‚meine späteren Kinder'.
„Ähm.."P.o.V. Undertaker
Er wurde etwas rot.
Ich lachte leise.
„Was möchtest du jetzt spielen?"
Ich sah in seine grünen Augen.
„Wenn du nicht möchtest weil du weißt dass du verlieren wirst, dann kann ich das auch verstehen."
Jetzt hatte er sich wieder etwas gefasst.
„Bitte? Was eine Frechheit. Wir nehmen.. das. Und das."
„Direkt zwei?"
Phase 10 und Set.
„Wenn eins scheisse ist haben wir noch das andere."
Er wusste nicht mal was er ausgewählt hatte.
Zügig lief er wieder nach unten, ich lächelnd hinterher.Wir setzten uns hin, ich hatte einen Tee ‚Frecher Flirt' und er eine Cola Light mit Eis.
Phase 10 war unser erstes Spiel, schon seit 25 Minuten.
Er bei der Fünften und ich in der sechsten Phase.
„Willst du denn mal Kinder haben?"
Wir redeten über Gott und die Welt.
Der Gedanke ist ihm wohl nicht verflogen.
„Also, wenn es denn möglich wäre."
Ich überlegte ein wenig, legte dann eine gelbe eins ab.
„Wenn mein Partner es wollen würde und die Umstände gegeben wären? Dann vielleicht, aber im Großen und Ganzen eher nicht."
Ich schaute ihn fragend an, was seine Antwort wäre.
„Ich auch nicht. Eigentlich überhaupt nicht.. Eine Beziehung nur zu zweit fände ich schöner."
Urgh.. doch keine grüne Vier.
„Wenn da ein Kind wäre hätte ich Angst, dass der Partner keine Augen mehr für mich hätte."
Lachte er etwas.
„Das ist natürlich total unsinnig, aber da hätte ich wohl zu viel Angst."
Er nahm einen Schluck seiner Cola.
„Aber das passt doch. Als Shinigami den Wunsch von einem Kind - wäre doch herzzerreißend. Dann hast du eine Sorge weniger."
Er schüttelte sarkastisch den Kopf.
„‚Herzzerreißend' - Möchtest du vielleicht die Karriere als Poet einschlagen?"
„Wenn du mich dabei begleitest."
Zwinkerte ich ihm zu.
„Gewonnen."
Ich legte meine Karten ab.
„Du schummelst."
Er war dran mit Mischen.
Ich schaute durch seine Spotify Playlist und klickte auf ‚Accountable' von Marc Indigo.
„Warum hast du so viele Spiele?"
Ich lächelte.
„Was denkst du habe ich denn bitte den ganzen Tag zu tun, bevor du herkamst? Alleine, alt und mysteriös."
Jetzt lachte er.
„Hast du alleine UNO gegen dich gespielt oder was?"
„Nein natürlich nicht! Wenn mal Kundschaft kam die zu Bekannten wurden und Kinder hatten, dann musste ich ja vorsorgen."
Ich grinste ihn an und er zurück.
„Willst du mal deine Haare schneiden?"
Er teilte die Karten aus.
„Das fragst gerade du."
Kicherte ich und schaute mein Deck an.
„Der Pony ist vielleicht ein wenig nervig, aber dafür kann ich entscheiden mit wem ich Augenkontakt haben möchte."
Sagte ich während meine grünen Augen durchschimmerten.
„Fühle ich mich aber geschmeichelt."
Zwinkerte er.
„Meine Haare bleiben auf jeden Fall erstmal so wie sie sind. Zwar keine Gardinen vor den Augen wie bei dir, aber schneiden werde ich sie nicht."
Kurze Haare würden ihm aber auch stehen.. Schulterlang vielleicht ?
Wobei wohl eher die Frage ist, was ihm nicht steht.
„Wir können einen Haarsalon aufmachen."
Schlug ich vor und wartete auf seinen Zug.
„Klar, ich frisiere - wenn ich mal mit der Schere ausrutsche kannst du die ja direkt bestatten."
Er nahm noch einen Schluck.
„Ich hol mir meine Schüssel."
Ich nickte und lehnte mich mehr an den Stuhl.
Give it a chance, Foxwarren - er hat eine guten Geschmack.Wir machten uns noch einen schönen Abend, die Spätmahlzeit war keine allzu große Hürde.
Er wurde mir irgendwie noch attraktiver nach heute..
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A Way To Escape
FanfictionTrigger Warning : Essstörung. Anorexie und Grell - zwei sich Suchende finden sich. Der Rotschopf wusste keinen Ausweg mehr, er hat keine andere Strategie, keinen anderen Bewältigungsmechanismus je gelernt, als Kontrolle. Es fällt ihm alles durch...