P.o.V. GrellIch hörte mehr oder weniger lautes Kramen aus der Küche.
Müde setzte ich mich auf, stützte mich mit einer Hand ab und rieb mir dann die Augen.
Schon 18:10 Uhr..?!
„Warum hast du mich nicht geweckt!"
Rief ich und stürzte wieder in ein Kissen.
Lachend kam er ins Wohnzimmer.
„Es ist alles vorbeireitet."
Ich sah ihn flüchtig an, seufzte dann und rappelte mich wieder auf.
„Du hättest das nicht allein machen müssen."
Murrte ich noch halbverschlafen und fuhr mir durchs verwuschelte Haar.
„Ich weiß - bist du in 10 Minuten fertig?"
„15."
Ich ging schnell nach oben und suchte nach der passenden Kleidung.
Musste mich drei Mal umziehen, bis ich das Richtige gefunden hatte - schwarzer Turtleneck Pullover mit rot bis pinken Gravierungen, eine ebenso schwarze weite Hosen und eine lockere Jacke.
In Eile machte ich mich frisch und lief die Treppen herunter.
Mein Griff war fest ums Geländer geklammert.
Noch die andere Treppe durch den Gang und hoch zum Dach, wo Undertaker es sich schon gemütlich gemacht hatte.
Eine Art Öllampe war in der Mitte aufgestellt, doch noch gab uns die Abendsonne genug Licht.
Er saß auf der weiten, dunkelblauen Decke, ich setzte mich ans andere Ende gegenüber von ihm.
Ich konnte mich an der Wand hinter mir anlehnen.
Das Essen war auf verschiedenen Tellern serviert - Geschirr und Besteck waren ästhetisch ausgelegt.
„Sieht ja alles sehr schick aus."
Sagte ich sarkastisch und verdrehte halbherzig mein Augen, freute mich aber trotz dessen.
„Bezaubernd, nicht wahr?"
Bestätigte er und nahm eine Gabel in die Hand.
„..Guten Appetit."
Fing ich an, sonst sagte er das immer.P.o.V. Undertaker
Fertig mit der Mahlzeit lehnten wir uns gemeinsam an eine Steinwand und sahen Richtung Himmel.
Zum Glück hatte ich Kissen und Decken mitgenommen.
Oaky, eine Decke. Er bekam aber den Hauptteil.
Ihn war ja auch kalt.
Mit geschlossener Jacke und gerichteter Kapuze, um seinen Hals auch zu bedecken, kuschelte er sich an den ihm überliegendem Stoff - rutschte sogar etwas näher an mich.
„So schlimm?"
Fragte ich lachend, er nickte.
„Zum Glück fängt bald der Sommer an."
Murmelte er, ohne den Blick von der Dämmerung abzuwenden.
„Dann kann ich allen meine Bikinifigur zeigen."
Sagte er schmunzelnd.
„Ja hoffentlich."
Kicherte ich, und rückte auch etwas näher.
Fast Schulternah - Körperkontakt war schwierig.
Die paar Umarmungen in letzter Zeit waren schon das nächste Weltwunder.
Sein Atmen wurde hörbarer.
Und meine Wangen röteten sich ein wenig.
„Warum machen wir das nicht öfter?"
Fragte er dann, mach einigen Momenten der angenehmen Stille.
„Das ‚auf dem Dach essen' oder ‚danach unter der Decke liegen'?"
Er lächelte daraufhin.
„Beides? Also, Zweites ist mir natürlich lieber."
Das Lied war vorbei, Xanny von Billie Eilish ertönte.
„Wir können das Zweite ja auch mal häufiger machen."
Er rückte noch näher ran, mein Herzschlag erhöhte sich.
Seiner wohl auch.
„Dann analysieren wir die Sonnenbewegungen und machen Statistiken darüber."
Ich lachte kopfschüttelnd.
„Stimmt, das wäre wirklich wichtig für uns zu wissen. Wenn man zu Bett geht um dann abschätzen zu können, ob die Sonne einem am nächsten Tag ins Gesicht strahlen wird oder nicht."
„Eben!"
Lachte er.
„Oder der andere dient dann irgendwie als Schutz, und man wechselt sich jeden Tag ab."
„Das würde ja implizieren, dass wir im selben Bett schlafen würden."
Grinste ich und lehnte meinen Kopf zu ihm, schaute ihn aufreizend an.
„Tja."
Sagte er verlegen, ach so selbstbewusst und bekam einen Ton von Rot auf die Wangen.
„Ich biete dir mich als Sonnenschutz an, und du sagst einfach nein."
Meinte er dann zynisch achselzuckend und schaute lächelnd zu mir, antwortete so dem Aufreiz.
„Vielleicht nehme ich dein Angebot ja doch an."
Wir neigten uns zueinander, den Blickkontakt nicht brechend.
Zentimeter voneinander entfernt.
Meine Hand fand langsam den Weg zu seiner Schulter, hatte aber noch keine Berührung.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihm lassen und ihm ging es nicht anders.
„Durch deine Haare kannst du die Sonne sowieso nicht sehen."
Hauchte er.
„Meine Augen haben glaube ich auch was ganz anderes im Blick als das."
Ich legte meine Lippen auf seine.
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A Way To Escape
FanfictionTrigger Warning : Essstörung. Anorexie und Grell - zwei sich Suchende finden sich. Der Rotschopf wusste keinen Ausweg mehr, er hat keine andere Strategie, keinen anderen Bewältigungsmechanismus je gelernt, als Kontrolle. Es fällt ihm alles durch...