P.o.V. UndertakerEr aß seine Zwischenmahlzeit auf.
Wir redeten noch ein wenig - ich gesellte mich zur Ruhepausen zu ihm.
Das Vertrauen diesbezüglich war noch nicht wirklich da.. und vielleicht wollte ich ja auch einfach bei ihm sein, nicht bei meiner Arbeit.
Wir fingen ‚The Perfection' auf Netflix an, merkten aber, dass er.. nicht so unseres war, um es mal nett auszudrücken.
Bei jeder vierten Szene ließen wie irgendeinen Kommentar ab - das war eher der Unterhaltungswert.
Er lag quer auf dem Sofa, mit dem Kopf zu mir - ich saß bequem und schielte ab und zu zu ihm rüber.
„Deine Beine."
Er zischte.
„Jaja."
Sie wippten die ganze Zeit.
Der Bewegungsdrang wird immer schlimmer.
Wir entschieden uns etwas anderes anzuschauen.
Ich konnte meine Augen nicht von ihm ablassen - nicht nur weil ich checkte ob alles okay war, sondern auch weil.. weil er mich anzog.
Weil ich mehr Zeit mit ihm verbringen möchte - Zeit, die wir beide genießen konnten.
Klar, es steht uns nicht alles zur Verfügung, aber..
Ach wie auch immer.
Ich rückte eine wenig mehr zu ihm.
„Willst du heute Abend aufs Dach gehen?"
Ich runzelte die Stirn.
„Was?"
Lachte ich verwirrt.
Das kam ein wenig plötzlich.
Er scrollte weiter durch die Filme.
„Zur Spätmahlzeit oder so.. Es soll nicht so kalt werden. Und dann komme ich auch mal raus."
Ich grinste.
„Können wir machen."
Er lächelte süß.
Eine kleines Nachtpicknick.
Nach weiteren 20 Minuten setzte ich mich auf.
„Ich muss jetzt wieder arbeiten."
„In deiner Höhle da unten."
Ich schüttelte den Kopf, kichernd.
„Ja, genau die."
„Langweiler."
Ich summte nur.
Er stellte den Fernseher auf die Switch um.
Irgendwie muss ich doch seinen Alltag spannender machen können.
Naja.. unter der 3. Percentile wird das nicht so einfach sein.
Ich gebe trotzdem mein Bestes.
Er tut es ja auch.
Zurück in meiner ‚Höhle', auch genannt Arbeitszimmer, setzte ich mich wieder an die Dokumente.
Bis zum Mittag den Papierkram, nach dem Essen habe ich dann einen Kunden.
Das sollte so passen.
Nur noch zwei Tage, dann habe ich alles aufgeholt.
Vielleicht drei.
Hoffentlich zwei.
Ich machte etwas Musik an.
Cigarettes after Sex - Heavenly.
Ich seufzte.
Ich möchte Grell das Leben einfach nur vereinfachen.. verschönern.
Ich.. ich möchte ein Leben mit ihm zusammen.. führen..
Meine Wangen röteten sich ein wenig.
Ob das jemals möglich sein wird ?
Ich seufzte lautstark.P.o.V. Grell
Ich machte Sit Ups auf der Couch, ließ dabei den Film ‚To the Bone' laufen.
Er wird noch beschäftigt mit seinen Papieren sein, bis zum Mittag habe ich also Zeit.
Meine Brille störte mich etwas.
Die anstehenden Nudeln machen mir immer mehr Angst.
Ich hätte doch etwas anderes nehmen sollen.
Scheisse.
Meine Gedanken drehen sich nur ums Essen, jeden Tag. Immer.
Ich sollte aber noch Zeit haben die Kohlenhydrate loszuwerden.
Gleichzeitig sollte ich aber auch zunehmen.
Was ein Dreck.
Ich glaube ich werde niemals daraus rauskommen.
Ich habe einfach keine Hoffnung.
Meine Bauchmuskeln brennten.Ich stoppte nach einer weiteren halben Stunde und stellte die Switch wieder an, fing an wo ich aufgehört hatte.
Versank im Sofa und stellte die Füße hoch.
„Oh Gott!"
Undertaker kam rein.
„Hab ich mich erschreckt.."
Zum Glück habe ich vorher aufgehört.
„Was ist denn?"
Mein Herz pochte noch.
„Ich wollte dir einfach Gesellschaft leisten, bis zum Mittag."
Schon wieder.
Er setzte sich neben mich.
„Warum guckst du so."
Ich ließ den Blick nicht vom Bildschirm ab.
„Was meinst du?"
„Ja ‚so' halt. Willst du dir das Herz ausschütten?"
Zwinkerte ich - er lachte und versank ebenfalls.
„Du bist wahnhaft."
„Pff."
Mein Kopf neigte sich in seine Richtung.
„Nur wenn es dir zu unangenehm ist was du denkst, kann ich auch nichts dafür."
Er lachte wieder.
„Auf jeden Fall - ich sterbe vor Scham."
„Asozial."
Ein Grinsen bekam ich als Antwort.
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A Way To Escape
FanfictionTrigger Warning : Essstörung. Anorexie und Grell - zwei sich Suchende finden sich. Der Rotschopf wusste keinen Ausweg mehr, er hat keine andere Strategie, keinen anderen Bewältigungsmechanismus je gelernt, als Kontrolle. Es fällt ihm alles durch...