Stone Cold Die Rückkehr

66-Oswin

Ich sitze in meinem Büro und schreibe Arztberichte und unterschreibe Arztbriefe und unterschreibe andere Unterlagen. Viel Spaß macht das nicht, aber man muss es halt machen. Es gehört zum Job dazu. 

Als die Tür aufgeht, gibt mir eine Schwester einen weiteren Stapel. "Sind diese Zettel schon fertig?" Ich nicke und sie nimmt sie mit und ich mache weiter. Ich unterschreibe mehr als ich schreibe, aber nun gut. 

Beim nächste Stapel lese ich mir alles durch und unterschreibe die Unterlagen, gebe meine Einverständnis für Entlassungen oder Verlegungen. Den halben Vormittag sitze ich deshalb schon hier. 

Die Schwester kommt wieder und ich gebe ihr die fertigen Akten. Somit geht sie wieder und ich mache weiter. 

Kurz sehe ich auf die Uhr, Kate schreibt heute ihr Klausur, hat die ganze Woche gelernt wie eine Blöde. Ich drücke ihr die Daumen und hoffe das es ihr gut geht und sie alles weiß. Ich weiß zwar nicht wie ihr Dozent drauf ist, aber es soll anspruchsvoll sein. 

Wenn ich an letzte Woche denke, wie Kate es zerlegt hat mit diesen ganzen Gerüchten, das tut schon sehr weh. Sie versucht es zu Ignorieren und macht das Beste draus. Sie redet kaum mit einem in der Uni, zumindest sagt das Jeremy.

Kate hat sich von allen abgeschottet und macht was sie für richtig hält. Zwar geht sie zur Therapie und es scheint auch zu helfen, aber Freunde findet sie keine. Heute Abend ist sie auf einer Kunstausstellung, weshalb sie direkt von der Uni dahin gefahren wird. 

Ich weiß nicht wie Kate das alles schafft, noch hat sie nicht erwähnt wie sie Clara aus dem Weg räumen will. Sie spricht nicht darüber, aber ich bin mir sicher das sie eine Lösung hat oder eine Idee wie sie Clara weghaben will. 

Ich bin gespannt wie das enden wird und wann sie eine von uns ist. Bis jetzt ist noch alles ruhig, aber wenn ich richtig liege sollte bald ihr Nervensystem sich umstellen und dann wird es schmerzhaft. 

Sie leidet innerlich wegen dem Mobbing, aber wenn die Phasen kürzer werden und das Gift sich mehr ausbreitet, dann hat sie schlechte Karten. Sie wird jemanden brauchen der ihr hilft in der Uni und da Jeremy in der nähe von ihr immer ist, wird er als einziger ihr helfen können. 

Noch weiß er nicht das er ein besonders Auge auf sie haben wird, aber heute ist seine Untersuchung und dann schaue ich wie seine Blutwerte sind. Bis er aber kommt, dauert es noch und mein Papierstapel wird nicht weniger. 

Ich mache weiter und schreibe Berichte und Unterschreibe Dokumente und Atteste. Immer mal wieder blicke ich auf die Uhr, der Tag vergeht und ich fühle mich wie in einem Finanzbüro. In stapeln von Papieren. 

Die Schwester kommt wieder und räumt die fertigen Berichte weg, verschickt sie oder aber steckt sie in die Akten der Patienten. 

Als ich den Letzten Bericht durchgelesen habe und unterschrieben habe, gebe ich die Akten der Schwester und stehe auf. Ich desinfiziere meine Hände und sehe nach meinen Patienten. Höre sie ab, gebe Spritzen oder neue Infusionsbeutel. 

Ich höre mir die Fragen der Besorgten Eltern an, spreche ihnen Mut zu und sehe nach ihren Patienten. Ich gebe Anweisungen und dann kommt Jeremy mit seinen Freunden. Er setzt sich auf die Liege und wirkt Nervös. 

"Wie geht es dir?" Er nickt, "ein wenig Müde und erschöpft. Die Woche ging einfach nicht vorbei." Ich grinse und nehme ihm Blut ab, das Luca gleich untersuchen wird. Ich höre seine Lungen und Herz ab, messe seinen Blutdruck und wiege ihn. 

Ich schreibe alles auf und schaue nach seinen Reaktionen. Seine Freunde wirken Nervös und ich sehe sie an. "Sollte ich irgendetwas wissen?" Frage ich und sie schütteln den Kopf. "Wir hoffen nur das es ihm besser geht. In letzter Zeit schläft er schlecht, hat Alpträume und wirkt Lustlos."