,,Was das Problem ist...?!", frage ich laut und senke meine Lautstärke wieder, als ich bemerke, dass ich fast schreie.
,,Ja."
,,Ähm." Ich bin völlig entgeistert.
,,Wir waren eben im selben Einsatz."
,,Korrekt."
,,Was sollte das?"
,,Was?"
,,Diese Abfrage. Das gehört da nicht hin. Du hast mich völlig aus dem Konzept gebracht."
,,Nein."
,,Doch."
,,Nein Josi. Das hast du selber. Du hast dich völlig unter Druck gesetzt."
,,Das..."
,,Wieso zweifelst du denn an deinen eigenen Fähigkeiten? War doch alles richtig."
Ich will sagen, dass das nicht stimmt, dass er schuld ist.
Aber ich weiß insgeheim, dass er Recht hat. Ich hätte seine Fragen einfach locker beantworten können. Weil ich die ja wusste.
Trotzdem wird meine Wut auf ihn nicht kleiner. Ich fühle mich immer noch bloßgestellt- diesmal vor mir selber. Er hat mir meine eigenen Fehler vorgeführt.
,,Wie Sie meinen Hr. Dr. Hetkamp.", sage ich möglichst kalt und will aus dem Raum gehen.
,,Josi?"
,,Was."
,,Gut gemacht.",,Was hat der gesagt?", fragt Flo und will mich in den Arm nehmen.
,,Nix Wichtiges."
Wir desinfizieren zu Ende und fahren dann wieder Richtung Wache.Nur noch die Nachtschicht zu Ende. Dann bin ich auf der Fortbildung. Mit den Kollegen, die alle keine Notärzte sind. Mit denen ich klar komme.
Mit der Aussicht kann ich meine Wut etwas zur Seite schieben. Dafür aber wird meine Laune immer schlechter. Es fühlt sich an, als ob die Schublade in meinem Kopf, auf der ,Patrik' steht und die ich so gut verschlossen gehalten habe, immer weiter aufspringt. Und es kostet mich so viel Kraft, sie immer wieder rechtzeitig zuzudrücken. Bevor mich die Schublade rausspringt und mich erschlägt.Erschöpft lege ich mich aufs Sofa und verfolge das Bildungsfernsehen. Irgendwann schlafe ich ein- und Gott sei dank bekomme ich auch keinen Einsatz mehr.
Irgendwann werde ich davon wach, weil mein Melder geht. Ich schrecke hoch.Tu was für dein Geld.
Franco schaut betont unschuldig und Florian grinsend zu mir und nicht auf seinen Melder.
Diese Pfeifen. Die haben das eingefädelt.Als ich aufstehe, pocht mein Kopf unangenehm.
Ich werfe beiden einen bösen Blick zu und schlurfe zum Bad.
Mal wieder fühle ich mich genauso wie ich aussehe. Absolut scheiße.
Mein Handy vibriert in meiner Tasche. Flo hat geschrieben:Beeil dich. Oberer Ausbildungsraum.
Ach ja. Fortbildung.
Bett wär mir grad lieber.
Notdürftig binde ich meine Haare neu zusammen und versuche mit Wasser meine wasserfeste Wimperntusche von unter meinen Augen zu entfernen.
Die Wimperntusche hält, was sie verspricht und nun sehe ich nicht nur aus wie ein Pandabär, sondern habe auch noch rote Augen wie als ob ich gekifft hätte. Wunderbar.
Immer auf ein seriöses Auftreten achten.Der Ausbildungsraum sieht ungewöhnlich professionell gestaltet aus.
Auf den Tischen, die ein U bilden, liegen Blöcke und Kulis, Namensschilder und es stehen Gläser und Getränke verteilt. Auf die Leinwand ist die Startfolie einer PowerPoint geworfen.
Ich setze mich neben Flo. Er mustert mich und öffnet den Mund, um etwas zu sagen.
,,Einfach kein Kommentar.", sage ich unfreundlicher als ich es geplant hatte.
,,Wieso sieht das so gut aus hier? Haben wir auf einmal Geld zur Verfügung? Hat wer investiert?", frage ich freundlicher.,,Nun- ich denke, daran ist der neue Referent schuld."
Im selben Moment fällt mein Blick auf die Eingangstüre.
Dort steht- in dunkelblauen Hemd ohne eine einzige Falte, dunkler Jeans und mit Gegelten Haaren-
Alex._______________________________
Heeeeeey,
Was kurz, aber das nächste wird wieder länger!
Ich freue mich in jedem Kapitel über Konstruktive Kritik- weil ich hab zwar Ideen, aber wenn ich dazu auch noch weiß, was ihr mögt oder nicht, dann wird's erst richtig gut.
Daher: schreibt mir gern!
LG
Laura ❤️❤️
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ASDS- auch Retter müssen mal gerettet werden
FanfictionJosephine arbeitet mit den Spezialisten im Rettungsdienst der Stadt Köln. Doch es wird nicht einfach für sie, denn irgendwann ist jeder mal gezwungen seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Abgesehen davon kommt sie mit dem neuen Notarzt- Alexander Hetk...