In the middle of the night in my dreams...

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Ich wache auf. Alles ist dunkel. Ich kriege kaum Luft. Um mich herum, oben, unten sind Wände.
,,Und so müssen wir uns verabschieden von einer großartigen, warmherzigen Freundin, Schwester, Tochter und Kollegin. Willkürlich aus dem Leben gerissen von ihrem Lebensgefährten Patrik.", sagt eine männliche Stimme.
Was zur.... ich drücke gegen die Wand über mir- sie gibt nicht nach. Ich trete, versuche zu schreien, aber es kommt kein Ton aus meinem Mund.

,, Hey, Josi, Aufwachen!", Ich bekomme heftig eine geklebt.
,,Au!" Ich reiße meine Augen auf. Es ist nicht mehr so ganz dunkel- der Mond scheint durch das Fenster herein. Alex hält mich im Arm und schaut mich etwas besorgt an.
,,Nur ein Traum.", sagt er und streicht mir über mein Haar.
Mein Atem geht stoßweise, mein Herz rast und ich bin schweißnass.
,,Ganz ruhig. Langsam atmen. Alles gut."
So langsam realisiere ich, was los ist.
Ich fühle mich ziemlich eklig, da ich auch komplett nass geschwitzt bin und mir speiübel ist.
,,Ich geh duschen.", bringe ich noch heraus und  stürme aus seinem Zimmer in mein Bad.
,,Josi, was...?"
Erste Anlaufstelle ist mein Klo, da ich das Gefühl habe, mich übergeben zu müssen. Nichts dergleichen passiert, also stelle ich das Wasser der Dusche an. Selbst als ich es kalt stelle ist es mir noch zu warm. Ich glühe aber auch. Mit der Hitze geht auch meine Kraft, meine Beine zittern und ich setze mich auf den Boden der Dusche.

Du hast von deiner eigenen Beerdigung geträumt, du bist komplett durch, Josi.

Eine gefühlte Ewigkeit sitze ich einfach nur da und würde gerne weinen, aber es kommt keine einzige Träne.
Es klopft an der Tür.
,,Josi, mach die Tür auf."
Ach ja, hab sie abgeschlossen, Gewohnheit.
,,Josi! Tür auf oder ich trete sie ein!"
,,Gib mir einen Moment.", versuche ich zu sagen, aber meine Stimme ist ein Krächzen.
,,Josi! Jetzt, sofort! Ich meins ernst."
,,Nein..."
Es kracht. Die Tür ist offen. Und in zwei Teilen.
Der ist verrückt.
Sein Gesichtsausdruck ist undefinierbar.
,,Kaltes Wasser ist grad nicht förderlich für deinen Kreislauf.", sagt er und stellt es aus.
Mein T-Shirt und Jogginghose, die ich vergessen hab, auszuziehen, hängen wie ein Sack Kartoffeln an mir runter.
,,Du hast schon blaue Lippen, Mädchen. Willst du dir den Tod holen?"
Er nimmt mein Handtuch vom Haken und steigt in die Dusche um mich darin einzuwickeln.
,,Komm her."
Er trocknet mich ab und befiehlt mir, mich auf mein Bett zu setzen.
Dann kramt er in meinem Kleiderschrank nach einem neuen T-Shirt.
,,Ausziehen und umziehen." Er reicht es mir und dreht sich um.
Jetzt erst merke ich wie kalt mir ist.
Meine Arme zittern total, als ich mich umziehe.
,,Jetzt trinkst du was und dann legst du dich wieder hin."

Ich will nicht. Ich möchte nicht wieder so träumen.
,,Was hast du geträumt?", fragt Alex. Ich nippe an meinem Glas um mir überlegen zu können, was ich sage.
,,Weiß nicht."
Er mustert mich.
,,Du kannst auch einfach sagen, wenn du nicht drüber reden willst. Aber lüg mich bitte nicht an."
Das ist ehrlich.
,,Ich will nicht drüber reden."
,,Verfolgts dich denn schon länger?"
,,Seit Jahren.", flüstere ich.
,,Meinst du nicht es wäre mal an der Zeit darüber zu reden?", fragt er und drückt meine Hand.
,,Lässt es mich dadurch vergessen? Nein."
,,Du wirst es vielleicht niemals vergessen, aber glaub mir, reden hilft. Ich wollte es auch nicht glauben."
,,Nein Alex. Da hilft gar nix mehr."
Er schaut mich bittend an.
,,Das ist doch kein Zustand."
,,Alex- ich bin hundemüde. Lass mich bitte einfach schlafen."
Müde bin ich, schlafen will ich aber nicht. Aber reden auch nicht.
Er nickt, seinem Gesichtsausdruck ist er etwas enttäuscht.
,,Natürlich. Möchtest du... dass ich hierbleibe oder soll ich gehen?", fragt er leise.
,,Bitte bleib."

Wir liegen in meinem Bett und ich wieder in seinem Arm. Und versuche zwanghaft die Augen offen zu halten.
Er streicht über meinen Arm.
,,Schläfst du denn nicht?", frage ich ihn.
,,Erst, wenn du schläfst."
Dann wohl nie.
,,Wie hast du das eigentlich eben mitbekommen? Hab ich dich geschlagen oder so?", frage ich beiläufig.
,,Nein... du hast irgendwann komisch geatmet."
,,Du hast ja einen leichten Schlaf."
,,Ist wohl eine Berufskrankheit.", antwortet er.

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Titel vom nächsten Kapitel:

...you should see the things we do

Freut euch drauf☺️.
Nachdem das jetzt kürzer war.

Laura☺️❤️

ASDS- auch Retter müssen mal gerettet werden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt