Wie immer besteht die Unfallhilfsstelle aus mehreren Containern. Zwei, im abgesperrten Bereich nur für Personal- dort kann man Essen und sich ausruhen.
Ein Container mit Material zum Nachfüllen und einer als Unfallhilfsstelle. Ausgestattet mit zwei Tragen und Unmengen Material.
Ich werde freudig von den Kollegen begrüßt, mit denen ich schon letztes Jahr gefahren bin. Viele alte Gesichter, ein paar Neue.
Wie immer beginnt der Tag mit einer Lagebesprechung durch den C-Dienst, und der Bitte aufgrund des vermehrten Gewaltpotenzials unsere Schutzwesten ab 20 Uhr anzuziehen.(Persönlicher Einschub: Das mit den Westen ist leider Realität)
Dann werden wir eingeteilt. Ich fahre auf dem RTW, zusammen mit einem Kollegen aus Neuss.
Alex wird Einsatzleitung.
Bevor wir uns einsatzbereit melden, essen wir noch zu Mittag.
Alex hat sich ganz entspannt neben mich gesetzt. Aufgrund des begrenzten Platzes hängen wir fast aufeinander.
Das Essen ist wirklich lecker, weil es von der Einsatzeinheit frisch zubereitet wird, aber ich kann es kaum genießen.
Meine ganze Aufmerksamkeit ist darauf gerichtet, das seine Oberarme meine Arme berühren. Dann legt er seine rechte Hand auf mein Knie.,,Alex.", zische ich. ,,Lass das!"
,,Bitte?" Er guckt mich betont unschuldig an und tut so, als ob er mich nicht versteht.
Ich will seine Hand von meinem Bein nehmen. Er hält sie fest. Jetzt sitzen wir Händchenhaltend am Tisch.
Panisch schaue ich mich um ob das jemand sieht.
,,Entspann dich. Alles gut." ,flüstert er.Irgendwann wird er von der SanDienst-Leitung zur Besprechung gebeten und lässt mich mit heftig klopfendem Herzen allein.
,,Josi?"
Ich schrecke hoch.
Meine heutige Kollegin, Julia, steht neben mir.
,,Ja?"
,,Ich hol uns Handfunkgeräte und einen Lageplan."
,,Ja, klar."
Ich hoffe, sie hat nix bemerkt.Der Freitag ist sehr ruhig. Ich fahre keinen einzigen Einsatz und habe somit genügend Zeit, mich mit einer Cola auf eine Bank zu setzen und Alex bei seiner Arbeit zu beobachten.
Er erstellt den Dienstplan für den morgigen Tag, bestimmt die Standorte der EVTs und Rettungsmittel mit und... sieht so konzentriert einfach verdammt gut aus.Irgendwann statte ich Phil in der UHS einen Besuch ab. Die Unfallhilfsstelle ist wirklich gut ausgestattet und ich lasse mir alles zeigen- schließlich würde ich auch gerne hier eingeteilt werden und sollte wissen, wo was ist.
Auf einmal geht Phils Melder und er muss rausfahren und lässt mich allein.
Ich baue den C3 wieder zusammen, von dem ich in Köln nur träumen kann.Plötzlich legt jemand von hinten einen Arm um mich. Ich schreie leise auf. Sofort hält der jemand mir eine Hand vor den Mund.
,,Schhhhhh."
,,Alex!",fluche ich und drehe mich um.
,,Wer auch sonst?"
Er zieht mich an sich und küsst mich.
,,Alex... wenn uns jemand sieht..."
Ich muss das sagen. Auch wenn sich der Kuss absolut himmlisch anfühlt.
,,Was dann?"
,,Dann bin ich am Ende die, die sich vielleicht hochschläft. Das will ich nicht.",sage ich leise.
Er lässt mich los. Hab ich ihn verletzt?,,Sorry.", setze ich hinterher.
,,Nein, ich verstehe das. Es steht ja auch mein Ruf hinter.", antwortet er.
,,Danke.", sage ich erleichtert.
,,Morgen kannst du in die UHS und fährst erst Sonntag wieder RTW.", sagt er zu mir.
,,Sehr schön. Fährst du auch NEF oder bleibst du Einsatzleitung?"
,,Bleibe wohl die Leitung."
Also keine Einsätze mit ihm. Aber dafür morgen den ganze Tag mit ihm, weil ich in der UHS bleibe.Um halb zwei komme ich an der Wache an- Alex ist mich beschäftigt, aber meine Schicht ist beendet.
Dort sind Feldbetten aufgestellt für alle, die nicht nach Haus wollen, weil sie gleich wieder Dienst machen.
Alex dagegen hat einen eigenen Ruheraum bekommen- Einsatzleiter halt.
Ich gehe duschen, quatsche noch was mit Kollegen und werde insbesondere von den Weiblichen zu Alex ausgefragt.
Gegen halb drei reicht es mir und ich verabschiede mich, um Schlafen zu gehen.
Ich teile mir meinen Ruheraum mit anderen Kolleginnen und Jacky, Natascha und Yasmin.
Und mal wieder fällt mir ein, dass ich mich jedes Jahr hier erinnere, dass ich fürs Nächste eine Luftmatratze mitbringen sollte.
Und natürlich vergesse ich es jedes Jahr aufs Neue und bereue es jedes Jahr.
Feldbett ist wirklich unbequem.Ich drehe mich hin und her und finde einfach keine Position. Außerdem hält mich Alex war. Also... ich mich mit Gedanken an ihn.
Ich will mich nicht mehr dagegen wehren. Gegen meine eigenen Gefühle.
Alles an ihm zieht mich einfach an und ich kann mir selber nicht mehr vorspielen, dass es nicht so ist.Die Türe öffnet sich und ein Schatten wirft sich an die Wand.
Schritte, die neben mir stehen bleiben.
,,Josi.", flüstert Alex.
,,Hm? Das ist der Ruheraum für Frauen.", flüstere ich.
,,Komm mit.", sagt er und greift nach meiner Hand.
,,Komm jetzt."Ich stehe leise auf und folge ihm.
,,Ist doch eher was ungemütlich, oder?", sagt er.
,,Von Luxus kann ich nicht sprechen."Wir gehen in den ersten Stock und er öffnet eine Türe.
Dort steht zweien Betten drin- zwei richtig mit Matratze.
,,Wir könnten die zusammen schieben und ich lade dich herzlich in mein Gemach ein."
,,Du bist behindert, Alex.",,Ich nehme das als Kompliment für meine Genialität."
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TadaaaaIch hab's mal wieder geschafft.
Demnächst kommt auch wieder was Action 🤪🤪Laura
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ASDS- auch Retter müssen mal gerettet werden
FanficJosephine arbeitet mit den Spezialisten im Rettungsdienst der Stadt Köln. Doch es wird nicht einfach für sie, denn irgendwann ist jeder mal gezwungen seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Abgesehen davon kommt sie mit dem neuen Notarzt- Alexander Hetk...