ASDS- auch Retter müssen mal gerettet werden

Sparks fly

Der Heimweg ist... aufregend. Ich kann mich die ganze Zeit nur auf seine warme Hand konzentrieren und kaum auf wo ich hinlaufe oder hintrete.
Ehe ich mich versehe, bleibe ich an einer Gehwegplatte hängen, die heraussteht und falle- nicht.
Denn noch bevor das passiert, hat er mich schon an meinen Armen festgehalten  und stellt mich zurück auf meine Füße.
,,Vorsichtig.", ermahnt er mich.
Er steht mir so nahe, dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren kann. Ich traue mich kaum auszuatmen, weil ich mich daran erinnere, dass ich Knoblauch gegessen habe.

Der Mond erhellt sein Gesicht, das porenlos scheint. Seine Augen funkeln, seine Lippen sind...
Er dreht sich weg.
,,Atmen nicht vergessen.", sagt er und ich kann förmlich hören, wie er grinst.
Ich laufe rot an und bin froh, dass er es aufgrund der Dunkelheit nicht sieht.

Meine Beine zittern, als wir Zuhaus ankommen. Ob es an den mittlerweile deutlich kühleren Temperaturen oder der Situation liegt, kann ich nicht sagen.

Was ich aber weiß ist, so sehr ich es auch leugnen mag- seine Präsenz macht etwas mit mir- etwas, das ich vorher noch nie erlebt habe... nichtmal bei Patrik.

Patrik... du wirst Alex nur verletzen, Josi. Dein Verhältnis zu Männern ist nicht mehr normal.

,,Hey, Erde an Josi."
Er wedelt mit einer Hand vor meinem Gesicht.
,,Bitte?" Ich schrecke hoch.
Er mustert mich eindringlich und ich habe das Gefühl, er kann jeden meiner Gedanken sehen, jedes meiner Gefühle nachvollziehen. Oh Gott. Bitte nicht.
,,Manchmal frage ich mich, was in diesem Kopf vorgeht, wenn du in einer anderen Welt scheinst.", sagt er und stupst leicht mit seinem Zeigefinger gegen meine Stirn.
,,Das möchtest du nicht wissen.", flüstere ich.
Er legt seinen Kopf etwas schief.
,,Doch. Alles.", antwortet er genauso leise.

Und zum ersten Mal in meinem Leben wünsche ich mir, die Zeit würde still stehen und ich könnte diesen Moment ewig erleben.

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Ein sehr sehr kurzes Kapitel- aber sehr vielsagend 🤪