Katias Sicht
Ich konnte immer noch nicht verstehen, was da gerade geschehen war, oder warum. Ich fühlte mich so unglaublich schwach. Ich konnte nicht begreifen, wie ein Mensch dein Glück innerhalb von einer Sekunde zunichte machen konnte. Ich hatte mich in 'mein' Zimmer zurückgezogen und saß stumm weinend auf meinem Bett. Die Schmerzen in meinem Körper kamen langsam aber sicher zurück und ich hatte Angst, dass sie wieder genau so schlimm werden würden, wie zuvor. Nur zur Sicherheit legte ich mich letztlich ins Bett und rollte mich mit dem Rücken zur Tür zusammen, schloss meine Augen und atmete tief ein und aus, um mich zu beruhigen. Es funktionierte genau so lange bis meine Tür geöffnet wurde, jemand eintrat und die Tür wieder geschlossen wurde. "Katia, was machst du hier?", es war Constantin, der ganz anders als sonst, besorgt schien. Ich schüttelte nur leicht den Kopf, wollte nicht reden. Er kam um das Bett herum und setzte sich neben mich. "Wie geht es dir?", fragte er vorsichtig und ich öffnete meine Augen und sah ihn nur stumm an. Wie sollte es mir schon gehen? Ich hatte Schmerzen, wurde von Aydin gekidnappt, von Viktor geschlagen und angeschrien, wie sollte es mir da schon gehen? "Okey hab verstanden.", murmelte er und hob entschuldigend die Hände, bevor er mich genauer betrachtete. "Dreh mal deinen Kopf ein Stück.", wies er mich an und ich tat es ohne Widerrede, auch, wenn es mich verwunderte. "Den Handabdruck auf deiner Wange hattest du aber noch nicht, als wir hier ankamen.", stellte er streng fest und sah mich forschend an. Ich wandte meinen Blick von ihm ab, blieb stumm. "Sagst du mir, was passiert ist, oder muss ich Vik fragen?", fragte er mit Nachdruck und ich rollte mich trotz Schmerzen noch ein wenig mehr zusammen. Ich wollte und ich konnte nicht darüber sprechen. Er seufzte und stand letztlich auf. "Dann werd ich ihn halt fragen.", meinte er beiläufig und sah mich nochmal an. Wollte ich, dass er mit Vik sprach? Er war schon sauer auf mich, würde es das nicht noch schlimmer machen? "Ich hab ihn geküsst...", flüsterte ich und Navikev blieb stehen und drehte sich mit einem erstaunten Blick wieder zu mir. "Und deshalb ist er ausgerastet?", fragte er zweifelnd, bevor er sich erneut setzte. "Ich weiß es nicht...er hat mich angeschrien und...ich war so...", für einen Moment überlegte ich, musste das richtige Wort dafür finden, "...wütend...Ich hab ihn zuerst geschlagen...", wisperte ich und Navikev konnte sich ein kurzes lachen nicht verkneifen. "Irgendwann musste es dazu kommen.", grinste er und ich sah ihn unsicher an, "Aber du weißt nicht warum er so sauer geworden ist?". Ich schüttelte den Kopf und er nickte. "Dann werde ich wohl trotzdem mit ihm reden müssen.", seufzte er und war im Begriff zu gehen, als die Tür erneut geöffnet wurde. "Trifft sich, ich wollte gerade mit dir sprechen.", hörte ich Navikev und wusste sofort wer den Raum betreten hatte. "Können wir das auf nachher verlegen? Ich muss mit Katia noch was klären.", gab er monoton von sich und Navikev überlegte. "Wenn das so ist, werde ich einfach hier bleiben." "Es ist wirklich wichtig." "Ja mir auch, also entweder sprichst du jetzt mit mir oder ich bleibe einfach hier.", protestierte Navikev und ich hörte Vik genervt ausatmen, woraufhin ich unweigerlich zusammenzuckte. "Gib mir wenigstens fünf Minuten mit ihr. Meinetwegen warte vor der Tür und stopp die Zeit, aber bitte lass mich einfach mit ihr reden.", er klang ein wenig verzweifelt aber dennoch genervt. "Fünf Minuten, dann komm ich wieder rein.", Navikev klang streng, verließ den Raum aber dennoch. Ich hörte Viktor, wie er auf mich zu kam und legte schützend meine Arme über meinen Kopf und wimmerte, als ich seine Hand auf meiner Hüfte spürte. "Tu mir bitte nicht wieder weh...", jammerte ich und hörte ihn seufzen, bevor er seine Hand wieder von meinem Körper nahm. Ich spürte, dass er sich setzte, in etwa auf die gleiche Stelle auf der Constantin gesessen hatte und spürte, dass er im Begriff war, mich in seine Arme zu ziehen. Ich ließ es zu, wollte mir keine weiteren Schläge einhandeln. "Katia, das vorhin... das tut mir unglaublich leid. Ich hab meine Kontrolle verloren. Es war nicht deine Schuld, ich weiß, dass dich gar keine Schuld trifft. Ich hätte meine Wut nicht auf dich projezieren sollen und dennoch hab ich es getan. Du warst so glücklich bevor ich...bitte sei wieder glücklich...ich weiß dass du das, was bei Aydin passiert ist, nicht freiwillig gemacht hast und es war nicht mein Recht zu sagen, dass es so gewesen wäre. Ich hätte dich nicht schlagen dürfen und es war dein gutes Recht, mich in die Schranken zu weisen...Es tut mir so unglaublich leid, bitte verzeih mir-ich...", es berührte mich, was er sagte und ich hörte, wie ernst er es meinte also unterbrach ich ihn, "Sei still...", flüsterte ich und registrierte erst jetzt, dass mir Tränen über die Wangen flossen. "A-Aber...", er schien vollkommen perplex, doch ich wollte keine Entschuldigungen mehr hören, alles was ich wollte waren seine Lippen auf meinen. Ich löste mich ein Stück aus seiner Umarmung und sah ihm tief in die Augen, ich traute mich kaum das folgende auszusprechen, doch ich nahm allen Mut zusammen und sagte, "Sei still und küss mich...". Meine Worte waren so leise, dass ich mir nicht sicher war ob er sie gehört hatte, doch ich sah an seinem Blick, dass er verstanden hatte. Er lehnte sich vorsichtig zu mir herüber und legte ganz sanft seine Lippen auf meine, ich schloss meine Augen und genoss seine Nähe. Er zog mich näher an sich und vertiefte den Kuss bis er ihn letztlich schweratmend löste und ich ihn zaghaft anlächelte. "Es gibt da etwas was ich dir sagen muss.", flüsterte er mir ins Ohr, nachdem er mich wieder näher an sich gezogen hatte. Ich bekam eine leichte Gänsehaut und wartete darauf dass er fortfuhr.
"Katarina, ich liebe dich."

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Broken World
Mystère / ThrillerDu musst gehorchen. Du musst zuhören. Du musst dich fügen. Du musst tun was man dir sagt. Du musst! ........................ Dies ist die Geschichte von Katia Marsten einem Mädchen aus den USA, dass in ihrem ganze Leben nur von Besitzer zu Bes...