Problem or Solution?

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Katias Sicht

Er packte mich am Arm, war jetzt gar nicht mehr sanft und zwang mich auf die Knie, sah fast wütend, ja fast schon verletzt auf mich herab, "Sag mir, ob du begriffen hast, was du haben kannst, wenn du brav bist!", wies er mich an und ich wusste keinen Rat, keine Antwort. Was ich wusste war, dass ich so schnell wie möglich antworten musste, dass er recht hatte und, dass ich viel zu Stolz war, um ihm das zu sagen. Dennoch antwortete ich mit einem gebrochenem leisem Ja, doch er ließ mich nicht los, übte noch mehr Druck auf mein Handgelenk aus. "Denk daran, dass du alles haben kannst oder nichts. Allein, es ist deine Entscheidung.", damit ließ er mich los, ich sackte kraftlos zusammen und er verließ aufgebracht das Zimmer, unser Zimmer - mein Gefängnis.

Constantins Sicht

Viktor hatte nach wie vor darauf bestanden, mich in seiner Nähe zu haben, da er sich nach wie vor nicht sicher war, was er tun würde, wenn niemand da wäre, um ihn im Notfall zu stoppen. Ich hatte es mir auf der Couch bequem gemacht und scrollte ein wenig durch die Angebote unserer Konkurrenz, um mich zu informieren, was wir verbessern könnten oder Schwachstellen ihrerseits zu finden, als ich hörte, wie Viktor seine Schlafzimmertür zuknallte und nach unten gestapft kam. Von dem, was in seinem Zimmer mit Katia geschehen war, hatte ich nicht sonderlich viel mitbekommen, worüber ich ehrlicherweise erleichtert war, denn ich wollte meinen besten Kumpel nicht beim Vögeln mit dem Mädchen hören, dass schon meine Spielwiese gewesen war und zum Teil ja immer noch war. Er kam ins Wohnzimmer und ließ sich genervt neben mir nieder. "Dieses Mädchen schafft mich!", seufzte er und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. "Was hat sie diesmal angestellt?", fragte ich ruhig und war von seiner Antwort überrascht. "Sie hat gar nichts gemacht. Außer, dass sie mir immer wieder den Kopf verdreht und ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll und mich das dann sauer macht und ich ihr dann wieder weh tue ohne, dass sie es verdient hätte.", gab er gereizt von sich und ich sah ihn mit hochgezogener Braue an. "Was?", fragte er als er meinen Blick sah, "Du liebst sie, du willst es dir nur nicht eingestehen." "Bist du jetzt Experte für Gefühle oder was?!" "Ich kann nicht viel mit derartigten Gefühlen anfangen, das weißt du selbst am Besten aber dein ganzes Verhalten, wie du von ihr sprichst, sie ansiehst und immer wieder bereust, dass du sie verletzt...So warst du bei keiner Anderen die jemals hier war...Ich will ja jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber ich glaube klein Viktor hier hat sich Hals über Kopf verliebt.", gab ich amüsiert grinsend zurück und Viktor sah mich hilflos und überfordert an. Er sah in diesem Moment so aus, wie ein kleiner Welpe, den man im Regen hatte stehen lassen. "Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll...zumal sie das niemals akzeptieren würde. Sie ist jetzt schon heillos überfordert..." "Lass ihr Zeit, vielleicht mag sie dich ja doch mehr als du glaubst."

Katias Sicht

Ich war überfordert mit der Gesamtsituation. Viktor hatte in mir etwas geweckt von dem ich glaubte es nie zu erfahren. Das was er getan hatte und wie er es getan hatte, ließ mich immer wieder wohlig schauern und ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich anfing zu lächeln wenn ich an das eben geschehene Bettgelage dachte. Auf der anderen Seite, war da diese tiefe Angst, die das Lächeln sofort wieder verschwinden ließ und mich unliebsam schauern ließ und diese überwog bei weitem. Dieses minimale Glücksgefühl wurde wieder zu etwas, was für mich nicht greifbar war und machte der Angst in mir umso mehr Platz. Ich wollte keine Fehler mehr machen, ich wollte, dass Viktor mir nicht mehr weh tat, dass er vielleicht sogar liebevoll mit mir umginge, aber war das am Ende vielleicht nur Wunschdenken? Ich war so verwirrt, dass ich nicht ein mal mitbekam, dass Vik wieder ins Zimmer gekommen war und mich musterte. Ich saß nach wie vor auf dem Boden, starrte mit leerem Blick geradeaus, bemerkte nicht, dass ich immer noch weinte, war zu meinem Nachteil immer noch nackt. "Warum weinst du Kätzchen?", fragte er ruhig und riss mich aus meinen Gedanken. Geschockt wischte ich mir die Tränen weg und sagte, "Ich hatte nur was im Auge...", zugegeben eine der schlechtesten Ausreden auf Erden. "Katarina, ich glaube wir waren uns darüber einig, dass du mich nicht anlügen sollst, oder?", er war immer noch ruhig und das irritierte mich, dennoch schwieg ich. "Also was ist los?", fragte er erneut und kam zu mir, ging in die Knie und sah mir in die Augen. Ich begann erneut zu zittern, "Ich...ich hab Angst...Angst davor, immer wieder etwas falsch zu machen, mir Strafen einzuhandeln...Ich habe immer geglaubt, dass niemand schlimmer sein könnte als Navikev...ich hab mich so dermaßen getäuscht...", murmelte ich fast schon paralysiert. Es herrschte eine ganze Weile eine unangenehme Stille, bis seine Stimme diese durchbrach, "Es tut mir Leid Kätzchen."

Broken WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt