Whats happening?

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Katias Sicht

Er verharrte in seiner Position und sah mir tief in die Augen, so als ob er nach etwas suchte. Aber wonach? Ganz langsam kam er mir noch näher, ich konnte seinen Körper an meinem fühlen und begann zu zittern. Ich wusste nicht genau was er jetzt vorhatte, warum er das tat. War es meine Schuld? Hatte ich ihn mit meinem Kuss dazu gebracht? Er senkte seinen Kopf und nur Sekunden später spürte ich seine Lippen auf meiner Haut, wie er vorsichtig meinen Hals küsste. Es erinnerte mich an Aydin und ich begann zu wimmern, doch er hörte nicht auf. Ich wusste, dass wir beide es schon getan hatte, ohne dass ich dabei Angst hatte, aber das hier war anders, es fühlte sich nicht richtig an und ich hatte Angst, verdammt viel Angst sogar. "Hör bitte auf...", winselte ich und er stoppte, hob seinen Kopf und sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. Was hatte ich bloß getan? "Ist es nicht das was du wolltest?", fragte er kalt und ich sah ihn geschockt an. Hatte ich ihm wirklich dieses Gefühl gegeben? Ich schüttelte zaghaft den Kopf, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. "Komisch, bei Aydin schien es dir zu gefallen.", er spuckte diesen Satz förmlich aus und sah mich wütend an. Hatte ich mich so in seinem Urteilsvermögen getäuscht? War er wirklich der Meinung, es hätte mir gefallen? "Warum glaubst du das?", fragte ich ihn offensichtlich verletzt und er sah mich nur spöttisch an. "Meinst du ich hätte dieses Stöhnen nicht schonmal gehört? Glaubst du ich weiß nicht, was es bedeutet? Und dann sitzt du hier und wagst es mich zu küssen?!", er schrie mich schon fast an und in dem Moment wurde mir klar, dass ich aus dieser Situation nicht mehr heil raus kam. "Viktor, lass es mich erklären.", bat ich ihn doch die Wut in seinen Augen signalisierte mir deutlich, dass er davon nichts hören wollte. "Da gibt es nichts zu erklären. Ich hab mich in dir getäuscht, du bist und bleibst eine kleine billige Schlampe und als solche, sollte ich dich auch behandeln.", keiffte er und ich wusste mir nicht mehr zu helfen und tat etwas, womit ich nie gerechnet hatte. Ich spürte die Wut über das was er sagte und auch wie sehr er mich damit verletzte und holte aus. Er hatte nicht mit einer Ohrfeige gerechnet und sah mich perplex an. Dennoch fing er sich ziemlich schnell und funkelte mich an, "Du wagst es, Hand an mich zu legen?!", knurrte er und holte dann selbst aus. Um zu sagen, dass es mir leid täte, blieb mir keine Zeit. Der Schlag war heftig und ich spürte, dass meine Lippe aufplatzte. Stumm ließ ich meinen Kopf hängen, sah ihn nicht an, reagierte nicht mehr. Das war zu viel, wie hatte es nur so weit kommen können?

Viktors Sicht

Ihr Kuss hatte mich vollkommen aus der Bahn geworfen. Er erinnerte mich daran, wie Aydin sie geküsst hatte, was er mit ihr getan hatte und in mir flammte Wut auf, nur leider gegen die falsche Person. Alles was nach dem Kuss passierte zog an mir vorbei, wie in Zeitlupe. Ich sah ihre Angst, doch es war mir egal. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle, obwohl meine Wut nicht ihr gelten sollte. Sie hatte doch überhaupt keine Schuld an dem zu tragen, was passiert war. Was tat ich hier bloß? Erneut hatte ich sie geschlagen, sie gedemütigt, ohne es zu meinen. Wieso konnte ich mich nicht ein mal im Griff haben? Ich spürte, wie die Wut etwas nach ließ und trat von ihr zurück. "Geh mir aus den Augen.", flüsterte ich, immer noch sauer und sah, wie sie bemüht war, den Raum zu verlassen. Ich hörte wie die Tür ins Schloss fiel und schlug kurz darauf mit der Faust gegen die Wand. Es half nicht wirklich, alles was ich dadurch spürte war Schmerz. Ich konnte nur ahnen, wie sie sich fühlen musste. Ich hatte die Freude in ihren Augen, darüber dass sie wieder bei mir war, sehen können und im Bruchteil eines Gedankens hatte ich sie zunichte gemacht. "Fuck!", entglitt es mir, ich musste mich unbedingt abreagieren. Ich machte mich also auf den weg zu Aydin, er hatte sich ein paar Schläge mehr als verdient. Ich öffnete die Zellentür und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen als ich ihn da angekettet und verwundet sitzen sah. "Du kleiner dreckiger Bastard, diesmal bist du eindeutig zu weit gegangen.", fauchte ich ihn an, bevor ich ihm einen saftigen Schlag in seine dumme Visage verpasste. Ich hörte ihn unter seinem Keuchen lachen, "Will dich deine kleine Schlampe etwa nicht mehr?", fragte er mit purem Hohn in der Stimme und ich  verpasste ihm nicht nur einen oder zwei sondern ganze vier Schläge bevor ich antwortete, "Du hast nicht das Recht dazu, mein Mädchen eine Schlampe zu nennen! Du hast mir alles kaputt gemacht, woran ich die letzten Wochen so hart gearbeitet hatte. Ich habe mir den Arsch für dieses Mädchen aufgerissen und weißt du auch warum? Weil ich sie liebe. Aber das kannst du natürlich nicht verstehen. Du hast keine Ahnung was es heißt, zu lieben." "Die hast du genau so wenig." "Halt dein Maul oder ich stopf es dir! Du hast mich schon oft wütend erlebt, aber dieser Zorn, den ich gegen dich hege, ist größer, als du es dir vorstellen kannst. Ich werde mein Mädchen rächen, oh du hast keine Ahnung was dir noch blüht.", ich spuckte ihm die Worte förmlich ins Gesicht und sah, wie er sich kleiner machte. Ein letztes Mal schlug ich ihn, bevor ich mich erleichtert nach oben begab. Ich sah, dass mein Antlitz von Blut gezeichnet war als ich mein Badezimmer betrat und entschloss mich, zu duschen. Danach würde ich mich bei Katia entschuldigen müssen. Es tat mir unglaublich leid und ich hoffte inständig, dass sie mich verstehen würde.

Broken WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt