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남준

Dienstagmittag befanden wir uns, nachdem wir zuvor bereits ein paar Schreine und Tempel angeguckt hatten, beim Asakusa-Schrein. Er war gut besucht, was kein Wunder war, immerhin war dieser ein beliebtes Touristenziel. Dennoch hatten wir die Möglichkeit, das imposante Gebäude in seiner vollen Pracht betrachten zu können.

Ich interessierte mich für alles, was mit Kultur, Architektur und Kunst zu tun hatte, und so war ich sehr froh darüber, dass wir in das Programm der Abschlussfahrt einen Tag dafür, uns typisch japanische Schreine und Tempel ansehen zu können, geschleust hatten. Yuna, sprich Mrs. Choi, die mit mir hier war, und ich hatten entschieden, den Ablauf möglichst spannend zu gestalten, und ich hatte Sorge gehabt, dass die Schüler in diesem Alter an solchen Dingen uninteressiert sein könnten. Doch anscheinend gefiel ihnen die Tour des heutigen Tages, besonders jetzt, wo wir ihnen ein bisschen freigegeben hatten, sodass sie die Möglichkeit hatten, den Asakusa-Schrein ungebunden erkunden und Glückslose kaufen zu können.

Museen und Kunstausstellungen müsste ich wohl trotzdem alleine besuchen, die standen nicht auf der Tagesordnung, aber ich konnte es verstehen. Sich alte Gefäße und Gemälde anzugucken, war nicht jedermanns Sache, und für mich war das Wichtigste, dass meine Schüler ihre Kursfahrt genießen könnten, bevor sie sich auf ihren Abschluss konzentrieren müssten. Vielleicht würde ich ja Yuna fragen, ob sie mich begleiten würde.

Ich wusste, dass sie auf mich stand. Keine Ahnung, ob sie lediglich mit mir ins Bett wollte, das eine dumme Schwärmerei war oder tatsächlich etwas Ernsteres, aber abgesehen davon, dass sie wirklich anhänglich war und viel reden konnte, kam ich sehr gut mit ihr zurecht. Ja, ich mochte sie, ehrlich, und sie mochte mich auch, also würde sie wohl auch kaum meinen Vorschlag ablehnen. Vor allem nicht, wenn wir einzig zu zweit unterwegs sein würden.

Nicht, dass sie was Falsches hineininterpretiert ...

Ach was! Ich hatte ihr von Anfang an mehr als deutlich klargemacht, dass ich nicht an ihr interessiert wäre, und tat dies auch kontinuerlich, sie wollte das wohl einfach nicht akzeptieren. Aber das war nicht mein Problem. Irgendwann würde sie schon einsehen müssen, dass mein Herz bereits vergeben war.

Genau in diesem Moment fielen meine Augen auf Seokjin, der etwas von Yuna und mir entfernt an einem der Stände, die vor dem Schrein aufgebaut worden waren, stand, zusammen mit Jimin, Taehyung und Jungkook. Sogleich verschnellerte sich mein Herzschlag um ein Vielfaches.

Er sah so wunderschön aus wie immer. Seine schwarzen Haare lagen ihm gekräuselt auf dem Kopf, er trug einen langen, schwarzen Mantel, darunter ein dunkelblaues Langarm-Shirt. Seine Hose sowie seine Schuhe waren ebenfalls schwarz, im Kontrast dazu standen seine blasse Haut und die von der Oktoberkälte rosigen Wangen.

Ich könnte Stunden damit verbringen, diesen Jungen zu betrachten. Es war immer wieder ein Wunder für mich, zu wissen, dass er sich für mich entschieden hatte, mir die Zuneigung schenkte, die ich ihm schenkte. Er war so wundervoll, so einzigartig, und er gab sich ganz allein mir hin.

Es war schon ungerecht, dass Taehyung und Jungkook neben ihm Händchenhalten und sich küssen durften, während uns all dies verwehrt blieb, wenn wir unter Menschen waren. Ich würde liebend gern in die Welt hinausschreien, dass dieser Junge nicht mehr zu haben wäre, aber das konnte ich nicht.

Deswegen blieb mir nichts anderes übrig, als seine Schönheit zu begutachten und mich von ihr hinnehmen zu lassen.

Irgendwann ...

Seokjin hatte recht gehabt. Wir sahen uns den ganzen Tag und küssen taten wir uns trotzdem nicht. Das war hart. Wirklich hart.

Aber das werden wir alles heute Abend nachholen. Ich habe mein Versprechen nicht vergessen.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt