예순여돏

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Wir lösten uns erst voneinander, als die Tür zum Gemeinschaftsraum geöffnet wurde und das Licht des Flurs hineinschien. Verwundert nahm ich meine Arme von Namjoons Körper, während er seine Hände an meiner Taille behielt und genau wie ich zu Jennie, die überrascht innehielt, als sie uns bemerkte, schaute.

Einen Moment lang tauschten wir Drei einen stummen Blick miteinander aus, ehe sich die Schwarzhaarige räusperte und sich zu einem schiefen Lächeln abrang.

"Sorry", meinte sie verlegen und kratzte sich die Wange. "Ich wollte nur mein Handy holen, ich muss es vorhin hier vergessen haben."

Langsam schritt sie zum Tisch, der sich in der Mitte des Sofakreises befand, und griff nach dem Handy, das dort lag und mir jetzt erst auffiel. Ich bekam einen kurzen Flashback, immerhin hatten wir uns vor den Ferien in der Schule mal in der gleichen Situation befunden.

Nachdem Jennie ihr Handy eingesteckt hatte, richtete sie sich auf und sah uns stumm an. Sogleich wurde mein Gesicht ganz warm und ich guckte zu Namjoon, der mein Zeichen zu verstehen schien, denn er nahm seine Hände von mir und gewann mit einem Schritt nach hinten etwas Abstand, bevor er sich peinlich berührt auf die Unterlippe biss.

Wie interessant Wände doch sein können ...

Als könnte ich so der Tatsache, dass Jennie uns zuvor in dieser innigen Position - immerhin hatten wir nicht rumgemacht - erwischt hatte, entfliehen, betrachtete ich die Wände, den Boden, die Decke. Doch natürlich war das Schwachsinn.

"Ähm", hob sie nach einer Weile des unangenehmen Schweigens an, sodass ich gezwungenermaßen zu ihr schaute, "ich wollte euch nicht stören, ehrlich nicht." Dann grinste sie breit, wie so oft. "Aber keine Sorge, ich habe nichts gesehen."

Überrascht weitete ich die Augen, da zwinkerte sie uns schon unschuldig zu und verließ direkt den Raum, sodass Namjoon und ich uns wieder nur zu zweit hier befanden.

"Du hättest deine Hände ruhig früher von mir nehmen können", beschwerte ich mich. Der Blonde seufzte.

"Entschuldige, ich habe da gerade irgendwie nicht dran gedacht."

Ich war Namjoon nicht böse, wie könnte ich auch. Es war ja auch nur Jennie gewesen, die uns, mal wieder, gesehen hatte, und da ich glaubte, dass sie sowieso schon so einige Vermutungen gehabt haben müsste, machte diese Aktion auch keinen Unterschied mehr.

Außerdem war ich gerade viel zu euphorisch und beflügelt, um mich von so etwas verunsichern lassen zu können, weshalb ich nach ein paar Sekunden auch zu Namjoon schritt und ihn zärtlich küsste, was er sofort erwiderte.

Sanft streichelte er über meine erhitzte Wange und musterte mich liebevoll, bevor er seine Hand mit meiner vereinte und mich hinter sich her auf den Flur zog.

"Wir sollten langsam mal schlafen gehen", raunte er, als würde er meine Mitschüler wecken, wenn er zu laut sein würde. "Wir haben jetzt schon viel zu wenige Stunden vor uns."

Am liebsten würde ich die ganze Nacht durchmachen, Namjoon küssen und mit ihm kuscheln, aber ich wusste, dass er recht hatte. Bei mir wäre es egal, wenn ich den Abreisetag todmüde bestreiten würde, doch der Ältere müsste zumindest ein wenig fit im Kopf sein, um bei der Abreise und dem Flug alles koordinieren zu können.

So wehrte ich mich auch nicht dagegen, sondern nahm es einfach hin. Vielleicht wäre es ja sogar besser, wenn wir ein wenig Zeit für uns allein hätten, um noch einmal ordnen und sortieren zu können, was in den letzten Minuten alles geschehen war.

Vor den Türen zu unseren Zimmern blieb Namjoon stehen und zog mich sogleich in seine Arme, weshalb ich einen überraschten Atemzug ausstieß.

"Ich liebe dich", hauchte er leise, was mein Herz zum Flattern brachte und mir ein unwillkürliches Lächeln auf die Lippen zauberte.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt