서른

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석진

Ich wachte mit Namjoons süßem Geruch in meiner Nase auf. Er roch nach dem Shampoo, mit dem er sich gestern bei mir die Haare gewaschen hatte, eine Mischung aus Sandelholz und Jasmin. Ich mochte solche Düfte, die von dem Großteil der Bevölkerung wohl als feminin bezeichnet werden würden, lieber als die für Männer im Regal stehenden Hygieneartikel, und dass Namjoon jetzt so roch, wie ich, zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen.

Vorsichtig schlug ich meine Lider auf und betrachtete den Älteren, der seelenruhig schlafend neben mir lag. Sein Gesicht wurde mit rötlichen Tupfern der aufgehenden Sonne, die durch meine Jalousien hindurch schien, besprenkelt, wodurch seine Haut golden glänzte.

Zaghaft legte ich meine Hand auf seine Wange und streichelte mit meinem Daumen über diese. Namjoon war so wunderschön. Er sah aus wie aus Porzellan, zerbrechlich und doch so majestätisch, vollkommen unwirklich. Und doch war er hier, hatte seine Arme um meine Taille geschlungen, während unsere Beine unter der Decke miteinander gekreuzt waren.

Er könnte es wirklich sein.

Ich hätte mir niemals vorstellen können, in naher Zukunft in den Armen eines anderen aufzuwachen, nichts anderes tun zu wollen, außer diese Person zu betrachten, zu küssen und zu berühren, dass mir jemals jemand so wichtig werden würde.

Die Wahrheit war, dass Namjoon und ich noch Fremde waren. Wir wussten nur wenig über den anderen, seine Vergangenheit und Vorlieben, seine Familie und Missgeschicke, seine Wünsche und Träume. Aber ich war bereit dafür, Namjoon in mein Leben eintauchen zu lassen, und ich war bereit dafür, in sein Leben einzutauchen.

Dieser junge Mann war mir so unendlich wichtig, er bedeutete mir so unendlich viel, und deshalb wollte ich ihn kennen lernen, damit wir möglicherweise, irgendwann, ganz vielleicht ein Paar werden könnten, das sich bedingungslos liebte.

Ich wünschte, ich könnte jeden Abend in deinen Armen einschlafen und jeden Morgen in deinen Armen aufwachen.

Wir würden es nicht leicht haben. Er war mein Lehrer, ich sein Schüler, und demnach müssten wir vorsichtig sein, aufpassen, dürften unsere Gefühle nicht so zur Schau stellen, wie es gewöhnliche Paare taten. Doch ich wollte dieses Risiko mit Namjoon eingehen.

Er war es mir wert.

Es vergingen ein paar Minuten, in denen ich hier einfach in seinen Armen lag, seine Schönheit betrachtete und mich von seinem Duft und seiner Wärme einlullen ließ, sodass ich glatt erneut einschlafen könnte, da schlug Namjoon seine Augen auf und begrüßte mich mit einem sanften Lächeln.

"Guten Morgen", raunte er mit seiner heißen Morgenstimme und drückte mir direkt einen zarten Kuss auf die Nasenspitze.

"Guten Morgen, Namjoon", erwiderte ich leise. "Hast du gut geschlafen?"

Er streckte sich und gab dabei ein Ächzen von sich, ehe er mich an sich heranzog und mich umarmte, derweil er mit seiner Hand durch meine Haare fuhr.

"So gut, wie lange nicht mehr", schwärmte er. Ich lächelte. Was ein Glück ich doch habe, dass du dich genauso fühlst, wie ich.

Der Abend gestern war noch sehr schön gewesen. Nachdem Hoseok und ich das Essen gemacht hatten, hatten wir sechs zusammen gegessen und getrunken und dabei stundenlang über dieses und jenes geredet. Die Stimmung war total entspannt und locker gewesen, und es erfüllte mein Herz jetzt noch mit einer unsäglichen Freude, dass meine besten Freunde und Namjoon so gut miteinander auskamen, obwohl er unser Lehrer war.

Sobald die Drei gegangen waren, hatten Hoseok und ich uns um das Abräumen gekümmert, während Namjoon duschen gewesen war. Mein Mitbewohner hatte mich ganze Zeit dazu aufgefordert, mit dem Blonden unter die Dusche zu gehen, doch ich hatte es nicht gemacht. Jimin hätte wohl sofort zugeschlagen, wenn es sich um Yoongi gehandelt hätte, aber ich war noch zu schüchtern, dass Namjoon mich komplett nackt sehen könnte. So war ich auch erst nach ihm ins Bad gegangen.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt