예순둘

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석진

Ein schmerzhaftes Ziehen durchfuhr meinen Unterleib, als ich wach wurde, weshalb ich ein gequältes Stöhnen von mir gab. Ich traute mich gar nicht, mich zu bewegen, weil ich mir sicher war, dass sich die Schmerzen damit noch verstärken würden, aber als ich hörte, wie die Tür ins Schloss fiel und Schritte auf mich zukamen, kam ich nicht umhin, meine Augen zu öffnen und zumindest den Kopf zu drehen, um hochschauen zu können.

Ich musste ein paar Male blinzeln, um mich von meiner verschleierten Sicht befreien zu können. Erst dann erkannte ich Namjoon, der einen Teller auf den Nachttisch neben mir abstellte, ehe er an meiner Seite Platz nahm.

Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, während er mich betrachtete und mir mit seinen Fingern zärtlich durch die Haare strich. Ich gab nur ein genüssliches Brummen von mir, zu mehr war ich in den ersten Minuten nach dem Wachwerden nicht imstande.

"Ich kann mich nicht daran erinnern, vor dem Einschlafen etwas angezogen zu haben", nuschelte ich dann nach einer Weile der Stille in das Kissen hinein. Das Letzte, was von dem gestrigen Tag in meinen Erinnerungen war, war, wie Namjoon und ich nach dem Sex erschöpft nebeneinander im Bett gelegen hatten. Ab da war alles schwarz.

Das bedeutet also ...

"Ich habe dir etwas angezogen. Ich wollte nicht, dass du frierst", erklärte er. Er hielt in seinen milden Bewegungen inne und ließ seine warme Hand auf meiner Wange verweilen.

Gott, wie konnte ein Mensch bloß so perfekt sein?!

Der gestrige Abend ... ich wusste nicht, was in mich gefahren war. Mir war zwar bereits zu Beginn der Abschlussfahrt bewusst geworden, dass es nichts mehr gab, das mich vor dem Geschlechtsverkehr mit einem Kerl, mit Namjoon hinderte, doch dass es tatsächlich so früh, noch in Tokio selbst, passieren würde, hätte ich selbst nicht erwartet.

Aber gestern ... es war so wunderschön mit ihm gewesen. Die gemeinsame Zeit auf dem Jahrmarkt, seine liebevolle Geste mit dem Riesenteddy und der Rose ... Da hatte ich mich vor all der Liebe und Lust nicht mehr zurückhalten können. Und ich wusste, dass es richtig gewesen war, mich von all diesen Gefühlen leiten zu lassen, denn diesen intimen Moment mit Namjoon zu teilen ... war das Beste, was mir hätte passieren können.

Ein wenig peinlich war es mir ja schon, wenn ich daran zurückdachte, wie schutzlos und lusterfüllt ich unter ihm gelegen hatte. Aber dann fielen meine Gedanken direkt wieder auf seinen nackten Körper, seinen ernsten Blick, seine zärtlichen Küsse, dass mir in mir drinnen ganz warm wurde und mein Herz vor Aufregung flatterte.

Ich kann es kaum erwarten ... wieder und wieder mit dir zu schlafen.

Ich hatte diese Erfahrung jetzt hinter mir, hatte Blut geleckt, und deshalb wollte ich mehr. Allerdings nicht heute. Mein Hintern tat nämlich wirklich sehr weh, das merkte ich vor allem, als ich mich mit einem Ächzen aufsetzte und an die Wand hinter mir lehnte.

Namjoon verzog seine Augenbrauen zu einer besorgten Miene und kletterte, ohne mich zu berühren, über mich, um mich daraufhin in seine Arme schließen und federleichte Küsse auf meinem Hals verteilen zu können.

"Sind deine Schmerzen sehr schlimm?", fragte er mich liebevoll und sah mich durch große Augen an, was mich zum Schmunzeln brachte.

"Ich formuliere es mal so: Solch ein Ziehen habe ich in diesem Bereich meines Körpers noch nie gespürt", murmelte ich. "Aber", fügte ich kurz darauf hinzu, als sein Blick noch besorgter wurde, "es passt schon. Ich wusste ja, was auf mich zukommen würde."

Obwohl ich, zugegeben, nicht damit gerechnet hätte, dass es tatsächlich so krass wehtun würde.

Ich blickte zu Namjoon und musterte ihn still, bevor ich vorsichtig über seine Wange streichelte und mich anschließend herunterbeugte, um unsere Lippen zu einem hauchenden Kuss vereinen zu können.

"Hast du es denn wenigstens genießen können?", hakte er daraufhin schmollend nach. Überrascht öffnete ich den Mund.

"Spinnst du?", grinste ich. "Wenn ich nicht solche Schmerzen hätte, würde ich das Ganze sogleich wiederholen!"

Namjoon setzte sich auf und stieß ein erleichtertes Seufzen aus, bevor er sich über mich lehnte, um den Teller von dem Nachttisch nehmen und mir in die Hände drücken zu können.

"Wir tasten uns langsam heran, ja?", schmunzelte er und wuschelte mir durch die Haare. "Du wirst ein wenig Zeit brauchen, bis du dich daran gewöhnt haben wirst, aber ab dann können wir gerne jeden Tag mehrmals miteinander schlafen. Allerdings stehst du an erster Stelle und deshalb werde ich Rücksicht auf dich nehmen."

Ich sah zu ihm und lächelte zaghaft. Namjoon war so unerschrocken ehrlich und dabei doch so liebenswürdig.

"Klingt nach einem guten Plan", raunte ich. Der Blonde nickte.

"Na dann, du solltest jetzt etwas essen. Der Tag gestern muss dich erschöpft haben, du brauchst ein paar Energievorräte." Er griff nach der Flasche, die auf dem Nachttisch auf der anderen Seite stand, und gab mir diese ebenfalls. "Außerdem hat mir Jungkook ein paar Schmerztabletten gegeben, du solltest definitiv eine nehmen, damit du heute gehen kannst."

Mit erhitzten Wangen starrte ich ihn an.

"Wissen Jimin und die anderen ... dass wir miteinander ... geschlafen haben?", fragte ich leise. Namjoon weitete die Augen.

"Äh ... ja? Ist das schlimm?"

Ich biss mir auf die Unterlippe, dann nahm ich die Schmerztablette und spülte sie eilig mit dem Wasser herunter.

"Nein, irgendwie ist es mir nur ... unangenehm? Keine Ahnung ..."

"Tut mir Leid, mein Hübscher", wisperte Namjoon schuldbewusst, weshalb ich mich sofort zu ihm drehte und ihn sanft küsste. Mit meiner Nasenspitze strich ich über seine und grinste breit.

"Hey, alles gut, sie hätten es sowieso spätestens von mir selbst erfahren, klar? Ich weiß nur nicht ... normalerweise war es für mich immer ein Leichtes, mit ihnen über Sex zu reden. Aber dieses Mal ... ist es irgendwie anders."

"Ein schlechtes anders?"

Nein, es war definitiv kein schlechtes anders. Es war ein anders in dem Sinne, weil die Leute, mit denen ich bisher geschlafen hatte, nichts Besonderes für mich gewesen waren. Aber Namjoon war etwas Besonderes für mich und deshalb würde das Gespräch mit meinen Freunden dieses Mal auch anders sein als die früheren.

Ich antwortete ihm nicht, schenkte ihm bloß einen Kuss, bevor ich die erste von zwei Brötchenhälften in die Hand nahm.

"Käse und Erdbeermarmelde", meinte ich. "Eine gute Wahl. Danke, Namjoon."

"Immer doch, mein Hübscher."

"Hast du denn schon gegessen?"

Er schüttelte den Kopf, woraufhin ich warnend die Augenbrauen hob.

"Hatte keinen Hunger", fügte er abwehrend hinzu, doch er kam nicht davon weg, von meinem Brötchen abzubeißen, das ich ihm vor den Mund hielt. Widerwillig ließ er sich von mir füttern, sodass wir die nächsten Minuten in angenehmer Zweisamkeit in seinem Bett saßen und aßen, bevor ich langsam aufstehen musste, um mich für den heutigen Tag fertig machen zu können.

"Wir sehen uns dann spätestens bei dem Programm heute Nachmittag", sprach Namjoon, als ich vor der Tür zum Gang stand. Mein Unterleib zog immer noch ein wenig, doch ich fühlte mich schon deutlich besser als direkt nach dem Aufstehen.

"Ich freue mich schon", grinste ich und küsste ihn. Den Vormittag hätten wir frei und den würde ich gemeinsam mit Jimin, Taehyung und Jungkook nutzen, um ein bisschen die Stadt erkunden und shoppen gehen zu können.

Ich verlor mich für einen Herzschlag in seinen Augen, dann schnipste er mir spielerisch gegen die Stirn und forderte mich dazu auf, endlich zu meinen Freunden zu gehen, da sie sicherlich schon auf mich warteten. Mit einem breiten Grinsen boxte ich ihm gegen den Oberarm, bis ich auf dem Absatz kehrtmachte und mich aus seinem Zimmer schlich.

Hach, ich konnte es jetzt schon kaum das nächste Mal erwarten, in dem Namjoon mich mit seinem ganzen Körper und all seinen Gefühlen zum Kommen bringen würde.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt