쉰다섯

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Am nächsten Morgen wurde ich von den sanften Küssen, die Namjoon auf meinem Hinterkopf verteilte, geweckt. Sie waren federleicht, ganz zart und ließen mein Herz sofort rasen.

Mit einem genüsslichen Grummeln legte ich meine Hand auf seinen Arm, den er um meinen Körper gelegt hatte, und strich langsam, da ich noch ein wenig Zeit brauchte, um richtig wach zu werden, über seine warme Haut. Sogleich verstärkte der Blonde seinen Griff und presste sich mit seinem Oberkörper an meinen Rücken, was mich geborgen und sicher fühlen ließ.

Ein paar Sekunden nahm ich mir. Ich genoss seinen süßen Duft, der mich wie eine kuschelige Decke umhüllte, genoss seine Wärme, genoss seine hauchenden Küsse, genoss seine Nähe und Präsenz, sodass ich nichts außer ihm wahrnahm. Erst dann öffnete ich meine Augen und blinzelte, um mich von der verschleierten Sicht befreien zu können.

"Guten Morgen, Seokjin", raunte mir Namjoon sofort mit seiner tiefen Morgenstimme ins Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sich wieder auf die Matratze fallen ließ und unsere Finger miteinander verschränkte. Sanft fuhr er mit seinem Daumen über meinen und fing wieder damit an, zärtliche Küsse auf meinem Nacken zu verteilen, woraufhin sich eine Gänsehaut auf mir ausbreitete und mein Inneres von tanzenden Schmetterlingen heimgesucht wurde.

"Namjoon", murmelte ich nach einer Weile. Es machte mich verrückt, was er mit diesen kleinen Berührungen mit mir anstellte, so verrückt, dass ich tatsächlich Sorge hatte, allein von diesen hart zu werden. Deshalb drehte ich mich jetzt auch um, um direkt in sein makelloses Gesicht blicken zu können.

"Was ist los, mein Hübscher?", hauchte er mit einem schelmischen Lächeln und zog mich auf seine Brust, bevor er mir mit gedankenverlorener Miene durch die Haare fuhr. Einen Moment lang schaute ich ihm in seine dunklen Augen, dann beugte ich mich herunter und küsste ihn zärtlich, als ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub und mich mit meinen Armen an ihn schlang.

"Du solltest aufpassen, was du machst", meinte ich ernst, "sonst musst du mir wieder einen blasen."

Namjoon lachte, wodurch ich ganz genau spüren konnte, wie sich seine Brust hastig hob und senkte. Dabei hörte er nicht auf, mit stetigen Bewegungen durch meine Haare zu fahren und mir meinen Kopf zu kraulen, was ich mit einem entspannten Seufzen kommentierte.

"Damit hätte ich kein Problem", antwortete er anschließend mit weicher Stimme. "Solange du dich gut fühlst, mache ich alles für dich."

"Das weiß ich sehr zu schätzen", hauchte ich und schloss die Augen.

Ich könnte sofort wieder einschlafen. Es war so warm und bequem, in Namjoons Armen zu liegen, von seinen Krauleinheiten verwöhnt zu werden, seine Haut auf meiner zu spüren und von seinem Duft und seiner Wärme umgeben zu sein. Am liebsten würde ich für den Rest meines Lebens jeden Tag so aufwachen, wobei ich dann vermutlich tatsächlich jeden Morgen noch mehr damit zu kämpfen hätte, aufzustehen, als sowieso schon.

Ein paar Minuten blieb uns diese angenehme Zweisamkeit noch, dann musste der Ältere seine Lehrer-Seite heraushängen lassen und meine Hoffnung, dass wir den ganzen Tag hier zusammen liegen bleiben könnten, zerstören.

"Ich weiß, es wird dir nicht gefallen", sagte er, "aber wir haben schon das Frühstück verpasst und es ist nur noch knapp eine halbe Stunde, bis wir uns zum Tokyo Skytree aufmachen wollten, also sollten wir langsam mal aufstehen und uns fertig machen, mein Lieber."

Ich beschwerte mich mit einem schwachen Grummeln.

"Bekomme ich dich überzeugt, wenn ich dir verspreche, dass ich dir auf dem Weg zum Frühstück kaufen werde, was du willst?", versuchte er es weiter. Ich kam jedoch gar nicht mehr dazu, zu antworten, da klopfte jemand wild an die Tür, weshalb ich überrascht zusammenzuckte.

"Namjoon? Bist du wach?", ertönte die hohe Stimme von Mrs. Choi. Ugh. Wer denn sonst?

"Sorry", wisperte er entschuldigend und gab mir einen Kuss auf die Schläfe, ehe er aufstand und sich noch schnell seinen Hoodie von gestern Abend anzog, um, seinen ganzen Körper verdeckend, den nur ich komplett nackt betrachten durfte, die Tür für einen Spalt zu öffnen. Ich blieb regungslos in Namjoons Bett liegen, kuschelte mich bloß noch etwas mehr in die Decke, um seine fehlende Wärme zu kompensieren.

"Oh", hörte ich Mrs. Choi überrascht sagen, "du bist also schon wach."

"Ja", erwiderte Namjoon laut. "Sorry, ich habe ein wenig verschlafen und bin deshalb nicht zum Frühstück gekommen. Aber keine Sorge, bis wir aufbrechen, habe ich mich längst fertig gemacht."

"Okay, alles gut, ich wollte nur sichergehen, nicht, dass du das Programm verpasst", erwiderte die Schwarzhaarige. "Weißt du, einer der Schüler, Seokjin, war auch nicht beim Essen, ich hatte schon Sorge, dass es ihm nicht so gut gehen würde und du deshalb nach ihm gesehen hättest."

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Tatsächlich hatte Namjoon in gewisser Weise nach mir gesehen, viel mehr als das, aber nicht, weil es mir nicht gut ging.

Dieser räusperte sich und ich konnte mir ganz genau vorstellen, wie er sich jetzt verlegen den Nacken kratzen musste, eine Angewohnheit, die mir schon des Öfteren ins Auge gefallen war.

"Seokjin? Der hat nach dem Abend gestern sicherlich einfach etwas mehr Schlaf gebraucht als die anderen."

"Ja, das haben mir seine Freunde auch gesagt. Sie meinten, dass sie sich darum kümmern würden, ihn aus dem Bett zu bekommen, und der Rest war bereits mehr oder weniger fit beim Essen, also können wir gleich auch mit allen los."

"Perfekt, dann mache ich mich mal fertig."

Namjoon und Mrs. Choi verabschiedeten sich fürs Erste voneinander. Ich hörte die Tür ins Schloss fallen, dann drehte ich mich um und entdeckte den Älteren, wie er mit verschränkten Armen an der Wand lehnte und mich sanft musterte.

Still sahen wir uns in die Augen, bevor sich ein liebevolles Lächeln auf seine Lippen schlich.

"Und? Wie sieht es jetzt aus? Reichen ein Frühstück und die Tatsache, dass ich das Gespräch mit Yuna so kurz wie möglich gehalten habe, damit du nicht wieder eifersüchtig wirst, aus, um dich aus dem Bett zu bekommen?"

Langsam setzte ich mich auf und streckte mich, anschließend stand ich auf, trat zu Namjoon und verschränkte meine Hände hinter seinem Nacken. Mit klimpernden Augen grinste ich ihn an.

"Das deute ich als ein Ja", flüsterte er.

"Wenn wir zusammen duschen, werde ich mich nicht wieder zurück ins Bett legen", erwiderte ich allerdings zu seinem Erstaunen herausfordernd. Mit offenen Mund starrte er mich an und lachte daraufhin leise. Kurz darauf packte er mich mit seinen Händen an meiner Taille und küsste mich leidenschaftlich, was ich erwiderte.

"Du bist echt gewieft, mein Hübscher, aber zu deinem Glück habe ich nichts dagegen einzuwenden. Immerhin sparen wir dadurch Wasser und Zeit."

Zum Schluss zwinkerte er mir frech zu, um mich daraufhin an der Hand zu greifen und hinter sich her in das kleine Bad seines Hotelzimmers zu ziehen. Schmunzelnd folgte ich ihm.

"Genau das war meine Intention dahinter", meinte ich noch. "Was denn sonst?"

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt