열여덟

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석진

Am nächsten Tag wachte ich mit einem brummenden Schädel auf. Angestrengt zischte ich auf und fasste mir mit der Hand an die Stirn, ehe ich mich nach einigen Sekunden daran wagte, die Augen zu öffnen. Helles Sonnenlicht fiel durch die Ritzen der Jalousien in das Zimmer, weshalb ich ein paar Male blinzeln musste, bis ich mich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatte.

Ich drehte meinen Kopf, doch Namjoon lag nicht mehr neben mir.

Namjoon ... und ich ... in einem Bett ...

Sein süßer Duft umgab mich und ich drückte mich fest an die Decke, um ihn noch besser wahrnehmen zu können.

Der Abend war wunderschön gewesen. Ich hatte es unglaublich sehr genossen, mit Namjoon und Yoongi zu trinken und zu reden und später dann noch mit Ersterem die Tanzfläche zu rocken und hemmungslos mit ihm rumzumachen, was ich absolut ausgenutzt hatte, da niemand dort gewesen war, der uns kannte.

Und dann durfte ich auch noch eine Nacht mit ihm in seinem Bett verbringen ...

Die Freude, die beim Bewusstwerden dieser Tatsache in mir ausgelöst wurde, verdrängte die Kopfschmerzen und den leichten Schwindel, dennoch setzte ich mich kurz darauf auf und schluckte die Schmerztablette, die Namjoon für mich mit dem Wasser auf den Nachttisch gestellt haben musste, herunter.

Ich betrat den Flur, um mich auf die Suche nach dem Blonden machen zu können, und hörte aus der Küche Geräusche. Da ich ihm allerdings nicht so ungemacht begegnen wollte, beschloss ich, duschen zu gehen und mir die Zähne zu putzen, was ich auch eilig tat, bevor ich mich anschließend zu ihm begab.

Der Geruch von Pancakes traf mich und ich entdeckte Namjoon, wie er am Herd stand und dort herumhantierte. Die leeren Pizzakartons und Instant-Nudelbecher, die hier sonst immer auf dem Tresen standen, hatte er zur Seite geräumt. Dennoch sah es hier relativ chaotisch aus, doch ich wollte den Ältern nicht verurteilen, er war eben so.

Da er mich noch nicht bemerkt hatte, schlich ich mich leise von hinten an ihn heran und umschlang seinen Oberkörper, sobald ich bei ihm angekommen war, mit meinen Armen.

"Hey", begrüßte mich Namjoon überrascht. Er schaute zu mir und lächelte sanft, was ich sogleich erwiderte, als meine Augen auf die Pfanne vor ihm fielen.

"Hey", murmelte ich verwirrt. "Ähm, was machst du da?"

"Oh, das?", Namjoon kratzte sich verlegen den Nacken. "Ich wollte dir etwas zum Frühstück machen und dann habe ich ein leichtes Pancake-Rezept im Internet gefunden und wollte mich daran probieren."

Mein Herz raste bei diesen Worten. Dass sich der Blonde solch eine Mühe für mich machte, machte mich wirklich glücklich. Allerdings ... wenn ich Pancakes zubereitete, dann sah der Teig meist etwas anders aus.

"Ist da überhaupt irgendeine Flüssigkeit drin?", fragte ich nach, als Namjoon etwas aus der Schüssel heraus in die Pfanne legen wollte, mit dem festen und klebrigen Teig jedoch zu kämpfen hatte. Dann guckte ich zu den wenigen, bereits fertigen Pancakes und stellte amüsiert fest, dass sie ... nicht sonderlich apetittlich wirkten.

"Flüssigkeit?"

"Na ja, Milch oder wenigstens Wasser."

Namjoon schwieg, woraufhin ich anfing, zu lachen.

"Du hast recht, du bist tatsächlich ein miserabler Koch."

"Hm."

Er schmollte beleidigt. Ich lächelte ihn liebevoll an, dann beugte ich mich vor und küsste ihn zärtlich. Einen Moment schauten wir uns stumm an, bevor ich mich von ihm löste und zum Kühlschrank schritt.

"Keine Sorge, ich regel das."

Ich holte etwas Milch heraus und ging dann zurück zu der Schüssel mit dem Teig, in die ich nach und nach etwas der weißen Flüssigkeit hineinschüttete und umrührte, bis jener schon ansehnlicher aussah. Das würden wahrscheinlich nicht die leckersten Pancakes werden, die ich je gegessen hatte, aber sie würden essbar sein.

"Der Grundgedanke war gut", meinte Namjoon letzlich, während ich nun vor dem Herd stand und mich um alles kümmerte.

"Der Grundgedanke war perfekt. Danke, Namjoon", sprach ich. Dieser lächelte breit, bevor er zu mir trat und mir vorsichtig durch die noch nassen Haare strich, wobei er jede seiner Bewegungen konzentriert beobachtete.

"Also", murmelte er daraufhin. "Möchtest du noch etwas bei mir bleiben?"

Mit offenem Mund starrte ich ihn an.

"Ehrlich? Das wäre in Ordnung für dich?"

"Klar, sonst hätte ich das doch nicht vorgeschlagen", schmunzelte er. "Bis zum Nachmittag kannst du gerne hier bleiben, Seokjin, danach muss ich mich um ein paar Sachen für die Schule kümmern. Aber ich würde dich selbstverständlich nach Hause fahren."

Ich lächelte überglücklich. Dass Namjoon mir diesen Vorschlag von sich aus machte, musste etwas Gutes bedeuten, oder? Ich war ihm wichtig, oder? Hach, was war das für ein schönes Gefühl ...

Namjoon legte seine Hand auf meine Wange und fuhr mit seinem Daumen über meine weiche Haut, während er mir gedankenverloren in die Augen blickte.

"Seokjin", raunte er dann. "Lass uns nicht hinterfragen, was das mit uns beiden ist, okay? Lass es uns einfach nur genießen."

Ich nickte.

"Ich werde dir natürlich weiterhin Nachhilfe geben, deine Mutter bezahlt mich schließlich", fügte er grinsend hinzu. "Und du wirst auch keine Sonderbehandlung von mir erhalten, ja? Deine gute Note in Mathe wirst du dir selbst verdienen."

"Also ... wird das mit dem Küssen und dem Rest jetzt zu unserer Gewohnheit?", erwiderte ich schelmisch. Namjoon schritt zu mir und umrahmte mein Gesicht mit seinen schlanken Fingern.

"Wenn du das willst", hauchte er. Als Antwort beugte ich mich vor und küsste ihn verlangend.

Ich war froh, dass Namjoon das alles gesagt hatte. Ich hatte schon Angst gehabt, er würde der Meinung sein, dass sich unser Kontakt nach dieser gemeinsamen Nacht auf nicht mehr als unsere Nachhilfe und den Schulunterricht beschränken sollte, aber, wie es aussah, bedeutete ich ihm etwas, genauso wie er mir etwas bedeutete, und das machte mich wirklich, wirklich glücklich.

Namjoon erwiderte meine Küsse leidenschaftlich, als er mir über die Unterlippe leckte, woraufhin ich meinen Mund öffnete und wir unsere Zungen miteinander spielen ließen. Sofort traf mich der scharfe Geschmack von Pfefferminze, der mir all meine Sinne benebelte.

Ich wusste nicht, wie unsere Zukunft aussehen würde. Wir würden so einiges vor uns haben. Wir bräuchten Zeit, um uns kennen lernen und unsere Gefühle reifen lassen zu können, aber wir müssten auch aufpassen, niemandem hiervon Wind bekommen zu lassen.

Ah, wie soll ich das alles nur vor Jimin und den anderen verheimlichen?

Ich war mir sicher, dass ich dazu niemals in der Lage wäre, denn meine Freunde durchschauten mich immer. Doch egal, welche Steine uns in den Weg gelegt werden würden, ich war bereit, mit Namjoon zusammen diese Steine wegzuräumen und den Weg zu gehen.

Warum ausgerechnet er es war, der mein Herz hüpfen ließ, obwohl er ein Kerl war, obwohl er mein Lehrer war, das würde mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Aber das tat auch nichts zur Sache, denn ich wollte ihn. Mehr als alles andere.

"Irgendetwas riecht hier verbrannt", murmelte ich, nachdem ich mich ruckartig von Namjoons vollen Lippen gelöst hatte. Entgeistert blickte ich zur Pfanne und holte mit einem Pfannenwender hastig den mittlerweile schwarz gewordenen Teig heraus.

"Ich dachte, du wärst ein Meisterkoch", neckte Namjoon mich. Mit zusammengekniffenen Augenbrauen sah ich ihn an.

"Du hast mich abgelenkt, du Arsch. Und jetzt, sieh zu und lerne. Aber wehe, du lenkst mich wieder ab!", sagte ich, während ich einen erneuten Versuch startete. Namjoon legte seine Arme um mich und grinste.

"Ich weiß aber nicht, ob ich das kann."

Herzrasen.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt