쉰아홉

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Namjoon und ich machten uns, sobald wir wieder unten angekommen waren, auf den Weg zum Hotel, wobei wir vorher noch einmal stoppten, da ich dringend auf die Toilette hatte gehen müssen. Mit suchenden Blicken sah ich mich nach dem Älteren um, der neben einem Schießstand, der sich in der Nähe der Sanitäranlagen befand, hatte warten wollen. Ich entdeckte ihn allerdings nicht an dem Platz, an dem ich ihn zuletzt gesehen hatte, stattdessen, nach ein paar weiteren Sekunden, nur wenige Meter weiter.

Er stand nicht mehr neben dem Schießstand, sondern war gerade dabei, zu schießen, weshalb ich langsam zu ihm schritt. Ich wollte mich ankündigen, bemerkte jedoch direkt, dass Namjoon wirklich konzentriert zu sein schien, weshalb ich schweigend neben ihm stehen blieb.

"Das war mein letzter Schuss", sprach er mit ernster Stimme zum Budentypen. "Wie viel Punkte habe ich?"

"Einundneunzig."

Überrascht guckte ich den Blonden an. Einerseits wunderte es mich, wie er es geschafft hatte, in der kurzen Zeit, in der ich auf Toilette gewesen war, so viele Punkte zu schießen, andererseits, wofür er überhaupt so viele brauchte.

Ich hakte aber nicht nach, denn Namjoon wirkte ziemlich nachdenklich, vor allem nach dem Seitenblick, den er mir zuwarf, sobald er mich erkannt hatte.

"Machen Sie noch einmal zwanzig", sagte er dann ernst und bezahlte den Kerl sofort, ehe er sich direkt wieder platzierte und anfing, auf die kleinen Plättchen, die an der Wand hingen und bei jedem Treffer in tausend Teile zersprangen, zu schießen.

Mit großen Augen schaute ich Namjoon zu. Ich hätte niemals erwartet, dass er so zielsicher und fokussiert sein könnte, aber ihm schien das Ganze wirklich wichtig zu sein, weshalb auch jeder Schuss zu einem Treffer wurde.

Wow ... er schafft es immer wieder, mich zu beeindrucken.

Ein zufriedenes Grinsen schlich sich auf seine Lippen.

"In Ordnung!", rief er erfreut. "Dann hätte ich gerne einmal ... den da und ... eine der Rosen, bitte."

Wenn das überhaupt möglich war, wurden meine Augen noch größer, während ich Namjoon dabei beobachtete, wie er einen Riesenteddy sowie eine blühende, rote Rose in die Hände gedrückt bekam. Er bedankte sich noch bei dem Budentypen, ehe er sich zu mir drehte und mich mit einem Nicken dazu aufforderte, an den Rand zu gehen, wo wir etwas ungestörter sein und nicht so im Weg herumstehen würden.

"Für dich", raunte er anschließend und übergab mir den Teddy sowie die Rose. Ich empfing beides mit offenen Armen, wobei mein Blick durchgehend auf Namjoon lag, der mich mit einem liebevollen Grinsen musterte.

"Für mich?", erwiderte ich daraufhin leise. Irgendwie konnte ich das gerade nicht so ganz glauben. Namjoon hatte einen Riesenteddy und eine Rose für mich geschossen!

Das verdammt weiche Stofftier war riesig und schwer, viel zu groß, als dass es nicht umständlich wäre, damit zu gehen, und normalerweise würde ich mich mit meiner Diva-Seite darüber beschweren. Doch in diesem Augenblick war ich einfach viel zu überwältigt und glücklich über die Tatsache, dass Namjoon das für mich getan hatte.

Langsam trat er zu mir, legte seine Hand an meinen Nacken und gab mir einen hauchzarten Kuss auf die Wange. Für einen kurzen Moment verlor er sich in meinen Augen und strich mir zärtlich durch die Haare, bevor er erneut zu grinsen begann.

"Ich weiß", äußerte er, "dass du ein totaler Romantiker bist und auf kitschiges Zeug stehst. Ich kenne mich in diesem Themenfeld leider nicht so gut aus, aber ich lebe nicht hinterm Mond, um nicht zu wissen, wie romantisch und kitschig es ist, für seinen Lieblingsmenschen einen Riesenteddy und eine Rose zu schießen."

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt