여든아홉

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Für einen Moment war es absolut still in der Aula, während Namjoons dunkle Augen durchgehend auf mir lagen, da sprang Jennie auf einmal auf. Überrascht zuckte ich zusammen und drehte mich zu ihr, wobei sie mit einer sehr auffälligen Miene zum Rest schaute.

"Äh, Taehyung, Jungkook und ich müssen wirklich noch zur Bibliothek. Paar Bücher abgeben und so", stammelte Jimin plötzlich und zog die beiden an ihren Ärmeln mit sich.

"Ganz genau", fügte Chanyeol hinzu, "und Baekhyun und ich haben noch eine Make-Out-Session in der Umkleide vor uns." Sie eilten mit meinen besten Freunden davon, derweil Jennie zu Lisa ging und sie daraufhin den Jungs folgten. "Wir haben uns mit Rosé und Jisoo zum Lernen verabredet!", rief sie laut, da waren sie schon alle verschwunden. Fassungslos starrte ich ihnen hinterher, ehe ich mich umwandte und den Kopf senkte.

Dass sich alle eine echt beschissene Ausrede ausgedacht hatten, um uns alleine zu lassen, machte meine Nervosität, die ich aufgrund von Namjoons Präsenz empfand, kein Stück besser. So konnte ich auch nichts anderes tun, als auf meine verschwitzten Hände, die sich ineinander verhakten und verkrampften, zu gucken.

Ich kann das nicht ...

Es war unbehaglich, allein mit Namjoon hier zu sein, seinen stechenden Blick auf mir zu fühlen und nicht abhauen zu können, weil ich mir dann noch dämlicher vorkommen würde als sowieso schon. Diese Stille schien mich zu erdrücken und noch schlimmer war es, dass man meinen flachen, angespannten Atem laut und deutlich wahrnehmen konnte. Dem Blonden musste mehr als offensichtlich sein, wie unangenehm mir das Ganze war, und dennoch ging er nicht weg, setzte sich stattdessen sogar auf den Hocker neben mich, der so klein war, dass seine Hüfte meine berührte.

Ich traute mich nicht, aufzusehen, tat es nach ein paar Sekunden aber trotzdem. Sogleich verlor ich mich in Namjoons dunklen Augen, die mich mit solch einer Liebe und gleichzeitig mit solch einem Schmerz anblickten, dass mir schwindelig wurde.

"Ich wusste gar nicht, dass du Klavierspielen kannst", hob er kurz darauf an, weshalb ich im ersten Moment erstarrte, da ich nicht damit gerechnet hätte, dass der Ältere etwas sagen würde. Und dann auch noch so etwas.

"Ähm", murmelte ich ein wenig perplex, "ich ... ich kann auch nicht wirklich spielen. Ich habe es mir mal selbst beigebracht und, als ich bei meinen Eltern gewohnt habe, aktiv geübt, doch seitdem spiele ich nur noch manchmal Zuhause bei Taehyung ..."

Ich könnte mich gerade selbst ohrfeigen. Hatte er danach gefragt? Nein! Warum erzählte ich ihm diese langweilige Story dann überhaupt?!

Du Idiot, Seokjin, verdammter Vollidiot!

Ich wich Namjoons Blick wieder aus und starrte stattdessen auf die Klaviertasten. Diese Situation gerade war so ... komisch und geladen, ich wusste einfach nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, immerhin ... war alles so merkwürdig zwischen uns ...

Eigentlich erwartete ich, dass Namjoon nun gehen und mich hier allein lassen würde, doch er tat nichts davon, blieb weiterhin hier sitzen und warf mir von der Seite aus stechende Blicke zu, als er mich auch noch "Magst du mir etwas vorspielen?" fragte und das mit so einer sanften Stimme, dass ich innerlich dahinschmolz.

Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe. Sollte ich? Sollte ich nicht? Ach, was hatte ich zu verlieren? Noch komischer würde es ja wohl kaum werden.

"Okay", hauchte ich. "Ich ... ich spiele dir das Lied vor, wegen dem ich angefangen habe, zu spielen."

Der Ältere erwiderte nichts, aber ich spürte, wie er mich immer noch eingehend betrachtete, und so nervös mich das auch machte, in diesem Herzschlag wollte ich ihn um jeden Preis beeindrucken.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt