예순여섯

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Später am Tag besuchten wir mit unserer Stufe sowie Namjoon und Mrs. Choi zum offiziellen Abschluss der Klassenfahrt eine Eishalle in der Nähe unseres Hotels. Da wir Freitag hatten, gab es eine Lichter- und Lasershow und Musik, zu der man so richtig abgehen konnte, wurde gespielt, sodass man sich wie in einem Club fühlte - nur eben auf dem Eis. Dementsprechend war es um diese Uhrzeit auch voll mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die herumfuhren und mehr oder weniger tanzten, am Rand standen und sich lachend unterhielten oder in der kleinen Bar direkt nebenan etwas tranken. Trotz allem war hier genügend Platz, um sich frei bewegen und auch mal etwas mehr Gas geben zu können.

Es war laut und die Luft war kalt, sodass ich sicherlich gerötete Wangen haben musste, aber das Laufen auf dem Eis, auch wenn ich definitiv kein Profi war so wie manch andere hier, ließ mich wohlfühlen. Bisher war ich die meiste Zeit mit Jimin, Taehyung, Jungkook und weiteren Mitschülern herumgefahren, doch vor ein paar Minuten hatte sich das Pärchen von uns verabschiedet, um eine Weile für sich haben zu können. So flitzten sie nun Händchenhaltend durch die Menge, während mein bester Freund daraufhin mit Jennie und anderen zur Bar gegangen war, um sich nach den ersten Runden eine kleine Pause gönnen zu können.

Ich hatte ihnen mitgeteilt, dass ich erst einmal weiterhin auf dem Eis bleiben würde. Ich hatte wenig Lust darauf gehabt, jetzt schon etwas trinken zu gehen, aber der eigentliche Grund, weshalb ich nicht mit ihnen gegangen war, war, weil ich einen Moment für mich hatte allein sein wollen. Außerdem konnte ich so in Ruhe Namjoon, der zurzeit mit Mrs. Choi am Rand stand und sich mit ihr unterhielt, derweil er seine Schüler im Umfeld im Auge behielt, betrachten.

Zu Anfang war er selbst mit der Schwarzhaarigen ein wenig umhergefahren und dabei hatten sie Spaß gehabt. Das hatte ich gesehen und mich zudem äußerst gefreut, denn ich hatte Sorge gehabt, dass der Blonde aufgrund unseres Gesprächs immer noch betrübt sein könnte.

Aber es ging ihm soweit gut. Und solange es ihm gut ging, ging es mir ebenfalls gut.

Ich schaffte es einfach nicht, mich von seinem Anblick zu lösen. Auch wenn er ziemlich weit von mir entfernt stand, konnte ich ganz genau seine vor Kälte rote Nase sehen, seine dunkel funkelnden Augen, seine vollen, weichen Lippen. Er sah so wunderschön aus wie immer und diese Erkenntnis führte dazu, dass sich mein Herz vor Sehnsucht zusammenzog.

Wie gerne ich dich jetzt berühren und küssen würde ...

Doch abgesehen von unserem Gespräch gestern gab es noch einen weiteren Grund, weshalb das in diesem Augenblick unmöglich war. Schließlich waren noch meine Mitschüler und Mrs. Choi hier, die uns daran hinderten, genau wie Taehyung und Jungkook Händchenhaltend über das Eis zu gleiten, was ich liebend gerne tun würde.

Auf einmal wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, denn Chanyeol kam schlitternd vor mir zum Stehen und guckte mich breit grinsend an. Überrascht hob ich die Augenbrauen.

"Hey, Seokjin", begrüßte er mich. "Was ist los, warum stehst du hier so alleine herum, hm? Hach, du siehst den ganzen Tag schon so gedankenverloren aus. Liegt das immer noch an unserem werten Herrn Mathelehrer?"

Ich rümpfte die Nase.

"Was willst du, Chanyeol?"

Wenn er so breit grinste, hatte das eigentlich immer etwas zu bedeuten, doch so wie sonst auch tat der Schwarzhaarige auch jetzt auf vollkommen unschuldig.

"Ich wollte nur nach dir sehen, weil du so bedrückt und einsam hier stehst und Mr. Kim sehnsuchtsvolle Blicke zuwirfst." Er legte nachdenklich den Kopf zur Seite. "Wieso gehst du nicht zu ihm und redest mit ihm, wenn du das anscheinend so sehr willst?"

Ich mochte Chanyeol. Er war ein Idiot und manchmal sagte er Dinge, die sogar ich nicht von mir geben würde, aber er war doch auch ein guter Freund, fürsorglich und hilfsbereit. Vor allem seit wir auf Abschlussfahrt waren, musste ich zugeben, dass ich ihn sehr gerne mochte.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt