𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJIN

예순하나

남준

Mit verträumten Blick strich ich durch Seokjins verwuschelten Haare, während ich mich an ihn drückte und seinen süßen, leicht verschwitzten Duft mit der Nase aufnahm. Seine Augen waren geschlossen, er trug eine weiche Miene und sein ruhiger Atem kitzelte meine Haut. Er sah vollkommen tiefenentspannt aus, gefangen im Land der Träume.

Ich konnte mich nicht gegen das Lächeln wehren, das sich auf meine Lippen schlich, derweil ich ihn betrachtete und nicht anders konnte, als mich wieder einmal zu fragen, wie wunderschön ein Mensch eigentlich sein konnte.

Mein Herz klopfte wild vor Aufregung, als ich an letzte Nacht zurückdachte. Es war atemberaubend gewesen, den Abend mit Seokjin auf dem Jahrmarkt zu verbringen, in völliger Freiheit und Zweisamkeit. Und als er mir dann noch gesagt hatte, dass er mit mir schlafen wollte - ich hatte es im ersten Moment kaum glauben können. Doch als ich in seine Augen geschaut hatte, hatte ich gemerkt, dass er es vollkommen ernst meinte, und so war das Eine zum Anderen gekommen.

Er hatte Schmerzen gehabt, die sich mit der Zeit glücklicherweise in Lust umgewandelt hatten, sodass er sich vollkommen hatte fallen lassen können. So war es auch passiert, dass er schon kurz nach unserem Akt vor Erschöpfung eingeschlafen war. Ich hatte ihn mit ein paar Umständen Sachen von mir übergezogen, ehe ich duschen gegangen war und mich ebenfalls bekleidet zu ihm ins Bett gelegt hatte, um schlafen zu können.

Der Schlaf hatte anfangs allerdings auf sich warten lassen, denn tausende Gedanken hatten mich von diesem abgehalten.

Ich hatte noch nie solche Gefühle während eines Geschlechtverkehrs gefühlt wie gestern mit Seokjin. Es war überwältigend gewesen, von all dem Verlangen, all der Lust, all der Leidenschaft überrollt zu werden und mich ihr voll und ganz hinzugeben. Mit Jackson hatte ich mich nie so gefühlt und mit den paar One-Night-Stands erst recht nicht.

Das hatte mir erst bewusst gemacht, wie einzigartig Seokjin wirklich war. Natürlich hatte ich von unserer ersten Begegnung an gewusst, dass er etwas Besonderes war, und das hatten mir auch die Wochen und Tage darauf, in denen ich meine Angst vor der Liebe überwunden und sie für ihn wiedergefunden hatte, gezeigt.

Aber gestern, diesen intimen Moment mit ihm zu teilen, ihn unter mir liegen zu sehen, so verletzlich und hingebungsvoll, zu erkennen, dass er mir voll und ganz vertraute und seine Seele und seinen Körper ganz allein mir offenbarte, hatte mir vor Augen geführt, dass er der Richtige war.

Ich hatte mich in Seokjin verliebt. Die ganze Zeit über hatte ich Angst davor gehabt, mir dies einzugestehen, obwohl es doch so offensichtlich gewesen war, aber jetzt konnte ich mich nicht mehr davor verstecken.

Die Liebe forderte Opfer und so egoistisch das auch sein mochte, ich fürchtete mich davor, etwas von mir selbst für die Liebe zu opfern. Aber Seokjin tat dies jeden Tag, den er mit mir verbrachte, und gestern hatte er wohl das größte Opfer gebracht, das er hätte bringen können - sich mir mit jeder einzelnen Faser seines Körpers und seiner Seele zu übergeben.

Deshalb wusste ich, dass ich ebenfalls bereit dafür war, mich ihm voll und ganz hinzugeben. Ich, mein Herz, alles von mir gehörte auch ihm. Und dieses Mal hatte ich keine Angst davor.

Langsam fuhr ich mit meiner Hand unter den Hoodie, den ich ihm angezogen hatte, und strich zärtlich über seine Haut. Ein leises Grummeln verließ ihn, als würden ihn meine Berührungen kitzeln, doch er vergrub sein Gesicht daraufhin nur noch mehr in meinem Kissen, was mich erneut zum Lächeln brachte.

Ich hatte ein wenig ein schlechtes Gewissen. Der Schwarzhaarige würde wohl mit einigen Schmerzen aufwachen, denn auch wenn ich mein Bestes gegeben hatte, ihm sein erstes Mal so sanft wie möglich zu gestalten, hatte ich mich im Laufe unseres Akts nur schwer zurückhalten können. Außerdem tat das erste Mal als bottom Part immer weh und es würde vermutlich noch einige Wiederholungen brauchen, bis er am nächsten Tag ohne gravierende Schmerzen aufwachen würde.