서른셋

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"Sagen Sie mal, Mr. Kim, für wen waren denn die Rosen, die Sie am Freitag in der Stadt gekauft haben?", begrüßte Jennie unseren Lehrer in der Mathestunde am Montag mit schelmischen Unterton. Überrascht blickte ich auf und schaute zu dem schwarzhaarigen Mädchen, das, wie immer, ganz vorne saß und Namjoon breit angrinste.

Dieser stellte seine Tasche seelenruhig auf dem Pult ab, ehe er sich mit seinen Händen an diesem abstützte und Jennie mit verwirrter Miene betrachtete.

"Bevor Sie glauben, dass ich Sie stalke, das tue ich nicht", rechtfertigte sie sich sogleich. "Es war reiner Zufall, dass ich Sie am Freitag gesehen habe. Also, sagen Sie schon, befinden Sie sich in einer Beziehung und alle Mädchen schwärmen vergeblicherweise von Ihnen?"

Manchmal hatte ich wirklich Respekt davor, wie offen und ehrlich Jennie doch war.

"Selbst wenn ich in einer Beziehung wäre, wären die Schwärmereien, die laut dir so zahlreich vorkommen, vergeblich, immerhin bin ich euer Lehrer." Ist klar, Namjoon. "Aber wenn es dich beruhigt, die Blumen waren für meine Mutter, sie hatte am Freitag nämlich Geburtstag."

Ich wollte es mir wirklich verkneifen, aber es fiel mir schwer, nicht zu grinsen. Dabei spürte ich Jimins Blick auf mir, der mich misstrauisch musterte.

"Du hast uns vorhin gar nicht erzählt, dass er am Freitag bei dir war", flüsterte er.

"Hättest du dir das nicht denken können? Immerhin hat Yoongi von dir erfahren, dass ich alleine Zuhause sein würde", entgegnete ich leise. Mein bester Freund zuckte beiläufig mit den Schultern.

"Auch wieder wahr. Doch hat er dir wirklich Rosen mitgebracht?"

Ich nickte mit einem breiten Lächeln im Gesicht, was Jimin ebenfalls lächeln ließ.

"Romantisch", merkte er an. Ja, das waren diese Geste und der ganze Abend durch und durch ...

"Wer schenkt denn seiner Mutter Rosen? Ist da nicht ein schön gemachter Blumenstrauß vom Floristen üblicher?", hakte Jennie nun neugierig nach. Sie ruderte jedoch sofort wieder zurück. "Wie auch immer, dass Sie Ihrer Mutter zum Geburtstag Blumen schenken, macht Sie nur noch attraktiver, Mr. Kim."

Leider waren sie nur nicht für seine Mutter ...

"Wobei, vielleicht stehen Sie ja gar nicht auf Frauen, und das würde die Schwärmereien in der Stufe nur noch trauriger machen."

Überrascht hob Namjoon seine Augenbrauen und es verbreitete sich aufgeregtes Getuschel im Klassenraum. Jungkook drehte sich zu Jimin und mir um und zwinkerte frech, während ich meinen Kopf auf meinen Händen ablegte und neugierig die Konversation verfolgte.

"Stehen Sie auf Frauen? Oder auf Männer? Vielleicht ja sogar auf beides? Verraten Sie uns, wen Sie aus diesem Kurs am hübschesten finden?"

Namjoon schien tatsächlich ein wenig überfordert zu sein, denn er starrte die Schwarzhaarige schweigend an, was mich ziemlich amüsierte. Dann gewann er seine Fassung allerdings wieder, richtete sich auf und erhob mit ernsten Ton die Stimme.

"Jennie", sprach er, "das sind alles keine Fragen, die du einer Autoritätsperson wie mir, stellen solltest."

"Ich interessiere mich einfach für Sie, Mr. Kim", entgegnete das Mädchen sanft lächelnd. "Sie sind jung und gutaussehend, natürlich versucht man dann, zu Ihnen eine so kleine Distanz, wie möglich, zu schaffen."

Namjoon seufzte leise.

"Ich kann auch ruhig anfangen und Ihnen sagen, wen ich aus diesem Kurs am hübschesten finde. Abgesehen von Ihnen versteht sich", fuhr sie fort.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt