아흔

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Samstag begleitete ich Jimin zum Tag der offenen Tür von Yoongis Schule. Eigentlich hatte ich wirklich Besseres zu tun gehabt, immerhin hatte ich aufgrund des einwöchigen Nichts-Tuns ziemlich viel Stoff aus dem Unterricht verpasst und da wir nächste Woche schon unsere erste Klausur schreiben würden, hatte ich so einiges nachzuholen und zu vertiefen. Andererseits kam mir diese Ablenkung gerade recht, denn seit ich mich mehr oder weniger am Montag mit Namjoon ausgesprochen hatte, tat ich nichts anderes mehr, außer in die Schule zu gehen und mich anschließend Zuhause von tausenden Lernmaterialien erdrücken zu lassen, nur um nicht an den Älteren denken zu müssen.

Es war schon schwierig genug, bei ihm im Klassenraum zu sitzen und mehrere Stunden in der Woche seiner unfassbar schönen Stimme zu lauschen, da müsste ich nicht auch noch in Abwesenheit von ihm nichts anderes im Kopf haben. Auch wenn das viel leichter gesagt, als getan war.

Doch ich wollte das tun, was er mir gesagt hatte: mich auf die Klausuren konzentrieren. Denn ich wusste, obwohl zwischen uns Stillstand herrschte, dass er sehr stolz auf mich sein würde, wenn er in wenigen Wochen meine hoffentlich guten Noten sehen würde, vor allem in Mathe.

Es würde ihn stolz machen, das wusste ich, schließlich bedeutete ich ihm noch etwas, schließlich liebte er mich noch, wie verkorkst und merkwürdig unsere Situation auch sein mochte.

Hach, ich kann kaum die Winterferien erwarten ...

Nach der Klausurenphase wäre am letzten Schultag dieses Jahres der allseits bekannte Jahres-Abschlussball, bevor ich zwei Wochen Zuhause chillen würde, keine Klausuren, Tests oder Referate, die mein Inneres belasten könnten. Und vielleicht dann auch kein Namjoon mehr. Wenn ich bis dahin über ihn hinweg sein würde. Aber das konnte ich jetzt noch nicht so ganz sagen ...

Auf jeden Fall würde ich für ein paar Tage zu meinem Vater fahren, das hatten wir bereits ausgemacht. Wir würden uns bis zu diesem Moment ein halbes Jahr nicht gesehen haben, da wurde es mal wieder Zeit für einen Besuch.

Eine Weile fern von Seoul, fern von der Schule, fern von Namjoon. Das würde mir sicherlich guttun.

Ob er wieder nach Daegu zu seinen Eltern fährt?

Wie gerne ich ihn doch begleiten und Yeonkyo und Kitaek wiedersehen würde! Ich vermisste sie ein wenig. Aber wer hätte gedacht, dass unser erstes Treffen auch unser letztes sein würde?

Wird Jackson mit ihm fahren ..?

Darüber wollte ich nun wirklich nicht nachdenken. Nicht über diesen Mistkerl, der es irgendwie geschafft hatte, mir meinen Mann zu stehlen. Wobei ich nicht umhin kam, mich zu fragen, wie er das hinbekommen hatte. Schließlich hatte er an Namjoon spürbare Wunden hinterlassen ...

Und dass er trotzdem zu ihm zurückgekommen ist ... hoffentlich kümmert er sich dieses Mal richtig um ihn ...

Das hatte Namjoon verdient. Doch der Schmerz in seinen Augen, den ich einfach nicht vergessen konnte, seit wir am Montag zusammen in der Aula am Klavier gesessen hatten, ließ auf anderes deuten, was mir überhaupt nicht gefiel.

Nein, jetzt ist aber wirklich mal gut!

Sorgen machte ich mir dennoch, mein Herz schlug immerhin für diesen einzigartigen Kerl, sonst für niemanden. Und er schien zurzeit nicht sonderlich glücklich zu sein ... aber vielleicht bildete ich mir das wegen meiner naiven Hoffnungen ja auch bloß ein.

Ich blinzelte mehrmals, um mich von meinen fesselnden Gedanken lösen zu können, und bemerkte, dass wir uns mittlerweile innerhalb des riesigen Schulgebäudes befanden. Es war um einiges größer als die Schule von Jimin und mir und dementsprechend voll war es auch aufgrund der ganzen Schüler, ihren Freunden und Familien und der Lehrer.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt