스물일곱

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Als ich das nächste Mal meine Augen öffnete, schien das rote Licht der untergehenden Sonne in mein Zimmer, und ich blinzelte mehrmals, um eine klare Sicht bekommen zu können. Erst dann bemerkte ich, dass ich immer noch in Namjoons Armen lag. Dieser strich mit einem verträumten Blick durch meine Haare und betrachtete mich dabei mit einem warmen Lächeln.

Mit einem angestrengten Stöhnen streckte ich mich, bevor ich meinen Arm um seine Brust schlang und mich an ihn drückte, wo ich mein Gesicht in seiner Schulter versteckte, um seinen süßen Duft einatmen zu können.

"Bin ich eingeschlafen?", fragte ich den Blonden mit vor Müdigkeit rauer Stimme. "Ja, das bist du", erwiderte er sanft.

Ich seufzte genießerisch auf. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so müde gewesen wäre, dass ich mit einem Mal hätte einschlafen können, aber anscheinend hatte mich die Mathe-Nachhilfe erschöpft. Und mit Namjoon in einem Bett zu liegen und mit ihm zu kuscheln, lud einfach dazu ein, einzudösen.

"Hast du nicht geschlafen?", fragte ich nun. Zaghaft löste ich mich von Namjoon, um ihm in seine dunklen Augen blicken zu können.

"Nein", flüsterte er mit einem Lächeln. "Dafür habe ich heute Nacht noch genügend Zeit. Ich wollte es einfach nur genießen, dich in meinen Armen liegen zu haben."

Mein Herz machte bei diesen Worten tausend Luftsprünge und ich erwiderte Namjoons süßes Lächeln, ehe ich mich vorbeugte und ihm einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte. Sofort ging er darauf ein, legte seine Hand an meinen Hinterkopf und bewegte seine Lippen voller Gefühl mit meinen.

Ich wünschte, dass mit uns beiden wäre ... nicht so kompliziert ...

Ich liebte es, Namjoon nahe zu sein, ihn zu berühren, ihn zu küssen. Aber im Hinterkopf lungerte immer wieder der Gedanke, dass das, was wir taten, verboten war. Weil er mein Lehrer war und ich sein Schüler.

Aber es fühlt sich so gut an ... wie kann es dann nur verboten sein?!

Ich wünschte, ich könnte den Blonden auf offener Straße an mich ziehen und vor allen Leuten mit ihm rummachen, genauso wie wir es in der Schwulen-Bar gemacht hatten, doch das würde, zumindest bis zu meinem Abschluss, nicht möglich sein. Also müssten wir unseren Kontakt auf seine und meine Wohnung beschränken.

Egal ... solange du nur bei mir bist, Namjoon, bin ich schon glücklich. Und nächstes Jahr zeige ich der Welt, dass du ganz allein mir gehörst. Schon seit Langem.

Es war verrückt. Ich kannte Namjoon gerade mal seit ein paar Wochen, doch er war mir schon in dieser kurzen Zeit so wichtig und bedeutsam geworden, dass ich es mir nicht mehr vorstellen konnte, ohne ihn zu leben.

Als wären wir füreinander geschaffen worden.

Zögerlich trennte ich unsere Lippen voneinander, während mir Namjoon mit seinem Daumen über meine Wange strich und mich dabei liebevoll betrachtete.

"Worüber denkst du nach?", wisperte er.

"Über uns."

"Und? Was denkst du?"

"Ich weiß nicht", murmelte ich. "Vieles."

"Verstehe."

Tust du das?

"Gefühle sind schon merkwürdig, oder?", fuhr ich nun nachdenklich fort. "Ich meine, ich hätte für jeden so ein Verlangen entwickeln können. Warum ausgerechnet für dich, Namjoon? Wieso bist ausgerechnet du die Person, die mein Herz will?"

"Das Gleiche könnte ich dich fragen", grinste er. Dann wurde sein Blick ernster. "Ich weiß es nicht, Seokjin", raunte er. "Ich habe keine Ahnung, nach welchen Kriterien man für eine Person Gefühle entwickelt. Ich weiß aber, dass ich sehr froh darüber bin, dass sich mein Herz für dich entschieden hat."

Namjoon umschlang meine Taille mit seinen Armen, bevor er mich auf sich zog. Unsere Beine waren miteinander verschlungen und meine Hände lagen neben seinem Kopf, während sich unsere Nasenspitzen berührten und ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte.

"Ich bin auch sehr froh", flüsterte ich, dann beugte ich mich herunter und küsste ihn.

Eine Weile tauschten wir federleichte Küsse miteinander aus, genossen die Zweisamkeit und Ruhe, die uns umgab, und prägten uns diesen kostbaren Moment, so gut es ging, in unsere Gedächtnisse ein.

"Namjoon?", hob ich dann an.

"Hm?"

"Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn wir gemeinsam auf einer Abschlussfahrt sein werden", hauchte ich.

"Wie meinst du das?"

Der Blonde platzierte seine Hand auf meinem Nacken und streichelte mir mit sanften Bewegungen über meine Haut, woraufhin ein Kribbeln meinen Körper durchfloss.

"Ich bin wirklich froh, dass du mitkommst", lächelte ich. "Aber ich weiß nicht, ob und wie ich es aushalten werde, dir die ganzen Tage über so nah zu sein und dir letztendlich doch nicht nah sein zu können."

Namjoon schmunzelte.

"Keine Sorge", antwortete er gefasst. "Wir werden Augenblicke ganz für uns allein finden. Versprochen."

Mir wurde warm, nachdem er dies geäußert hatte. Er wollte mich so sehr, wie ich ihn wollte, und das machte mich wirklich, wirklich glücklich.

Ob er eine reelle Chance für eine gemeinsame Zukunft sieht?

Ich wollte kein naiver Optimist sein, weil ich am Ende nicht zu sehr enttäuscht werden wollte, allerdings war ein bisschen Hoffnung nichts Schlechtes, oder? Wenn wir dieses Jahr durchhalten würden ... dieses eine verdammte Schuljahr ...

Gehe ich wirklich schon so weit, mir eine Zukunft mit Namjoon auszumalen?!

Wow, ich war ihm wirklich sehr verfallen.

Ich wollte mich herunterbeugen und ihn erneut küssen, als im gleichen Moment mein Bauch zu grummeln begann und wir beide daraufhin lachen mussten.

"Hast du etwa Hunger?", fragte er mich anschließend sanft. "Ein wenig vielleicht", grinste ich.

"Dann lass uns aufstehen und etwas essen. Mein Magen fängt auch schon damit an, sich zu Wort zu melden."

Ich erwiderte sein Grinsen und gab ihm einen zarten Kuss auf die Lippen, ehe ich mich von ihm herunterrollte und aufstand, was er mir sofort gleichtat.

Sobald wir den Flur betreten hatten, umfasste Namjoon mich mit seinen Armen und presste sich an mich, sodass er hinter mir her watscheln musste, wenn er mir nicht in die Fersen treten wollte. Gleichzeitig kitzelte sein Atem meinen Nacken, sodass ich nicht anders konnte, als zu lachen.

"Namjoon!", beschwerte ich mich und versuchte ihn abzuschütteln, woraufhin der Ältere seinen Griff nur noch verstärkte.

"Nervige Klette!", lachte ich. "Von wegen nervig", erwiderte er grinsend und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Du magst es doch, wenn ich dir so nah bin!", fügte er anschließend provokant hinzu.

"Nicht so! Du störst mich beim Gehen! Ich habe Hunger!", rief ich theatralisch. Namjoon schien das jedoch kein bisschen zu stören, denn er klebte weiterhin an mir, auch als ich meine Hände auf seine legte und sie voneinander lösen wollte, wogegen er sich allerdings vehement sträubte.

"Namjoon!", meinte ich laut und streng, wobei dieser Tonfall in ein Lachen überging, als der Blonde mir auch noch gegen den Nacken pustete. Ich verstummte aber jäh in meinem Gelächter, als ich auf dem Sofa im Wohnzimmer auf einmal Jimin, Taehyung und Jungkook sitzen sah, die uns Zwei mit geweiteten Augen anstarrten.

Ein paar Sekunden schauten wir uns stumm an, als ich auf einmal realisierte, was hier gerade los war.

Ach. Du. Scheiße.

Meine Freunde saßen hier. Auf meinem Sofa. In meinem Wohnzimmer. Und konnten ganz genau sehen, wie sich Namjoon an mich klammerte. Hatten uns die ganze Zeit wahrscheinlich sogar schon gehört.

Eilig entriss ich mich aus Namjoons Griff, doch natürlich war es bereits zu spät, weshalb ich nervös schluckte und sich meine ganze Kieferpartie anspannte.

"Okay", sprach Jimin derweil gelassen. "Schieß los, Seokjin."

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt