일흔넷

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Bei mir Zuhause angekommen, kam ich gerade mal dazu, meine Tasche abzulegen, da packte mich Jackson schon an der Schulter und dirigierte mich zur nächstbesten Wand, gegen die er mich bestimmend drückte. Ein leises Ächzen verließ meinen Mund, als ich gegen sie stieß, was ich jedoch sogleich zu unterdrücken versuchte, denn ich erinnerte mich daran, dass der Ältere es nicht gerne sah, wenn ich Töne, die jeglichen Hinweis auf Schmerzen zeigten, von mir gab. Dabei schmerzte mein ganzer Körper gerade von der Anspannung und Furcht, die mich regierten.

Ich war erleichtert, dass uns Yoongi im Treppenhaus nicht begegnet war, denn er würde nicht nur Jackson, sondern auch mich köpfen, wenn er von dem Treffen meines Ex und mir wüsste. Verdammt, ich schämte mich so sehr dafür, dass ich ihm nicht einfach gesagt hatte, dass ich ihn nie wieder sehen wollte, aber ich konnte einfach nicht.

In seiner Anwesenheit war ich ein Niemand, ich war schwach und zerbrechlich, nichts wert. Und die Angst, was passieren würde, wenn ich mich gegen ihn auflehnen würde, war viel zu mächtig, als dass ich mich gegen diese wehren könnte.

Ich war ein Feigling.

Hoffentlich bekomme ich das schnell hinter mich.

Jackson betrachtete mich eingehend. So tapfer, wie möglich, erwiderte ich seinen Blick, aber es fiel mir schwer.

"Baby", raunte er, dass ein Schauer mein Inneres durchrüttelte. "Bitte sei nicht mehr sauer auf mich, ja? Es tut mir Leid, dass ich gegangen bin, ehrlich, aber du musst das auch verstehen. Ich hatte meinen Abschluss frisch in der Tasche, natürlich gehe ich dann erst einmal in die Welt hinaus und genieße meine Freiheiten. Glaube mir, es war hart, dich zurückzulassen, doch jeder muss seine Opfer bringen, nicht?"

Was für einen Bullshit er von sich gab. Ich wollte ihn anschreien und von mir schubsen, ihm so richtig meine Meinung ins Gesicht fauchen, ehe ich ihn aus der Wohnung schmeißen würde, für immer. Doch alles, was ich tat, war, stumm zu bleiben und mich seinen mich verletzenden Worten auszuliefern.

Er hätte ... er hätte mir doch einfach etwas sagen können. Dann wäre mir all das Leid erspart geblieben. Vielleicht hätte ich Liebeskummer gehabt, vielleicht hätte ich mich nach ihm gesehnt, aber es wäre niemals so weit gekommen, dass ich mich und mein ganzes Leben infrage gestellt hätte.

War das etwa so schwer für dich?!, wollte ich ihn fragen, doch ich schwieg.

"Du weißt gar nicht, was für eine tolle Zeit ich hatte. Noch nie konnte ich mein Leben so leben", schwärmte er. Ich biss die Zähne fest aufeinander.

Während du gelebt hast, bin ich gestorben.

"Allerdings", fügte er dann hinzu, "kehrt jeder irgendwann wieder zurück in seine Heimat, was? Und, weißt du, ich habe wirklich faszinierende Menschen kennen gelernt, doch keinen von ihnen habe ich auch nur ansatzweise so sehr geliebt, wie dich. Du bist perfekt, Namjoon, und deswegen war mir klar, dass ich nur bei dir meine Vollendung finden würde. Ich konnte nicht anders, als zurückzukehren, zurück zu dir. Niemand kann dir das Wasser reichen."

Ja, das konnte wohl tatsächlich niemand, was aber einzig und allein daran lag, dass niemand so dumm war, wie ich, und sich von diesem egoistischen Menschen benutzen ließ.

Liebe? Das sollte Liebe für ihn sein? Mich ohne ein Wort zu verlassen und dann einfach so wieder aufzutauchen, weil er gemerkt hatte, dass die anderen Menschen nicht so einfach zu manipulieren waren?

Das war keine Liebe. Das war vergängliches Verlangen, das ihn nur dann heimsuchte, wenn seine selbstsüchtigen Triebe nicht genügend gesättigt worden waren.

Nein, das konnte ich nicht mehr. Ich wollte nicht mehr mit mir spielen lassen, das hatte ich nicht verdient. Ich hatte schon so viel wegen Jackson gelitten, aber jetzt wusste ich, was Liebe war, und das würde ich mir nicht von ihm nehmen lassen.

𝐏𝐄𝐑𝐅𝐄𝐂𝐓𝐋𝐘 𝐖𝐑𝐎𝐍𝐆 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt