Sakura - A Haikyu!! FanFiction

Kapitel 5

Nach dem Essen beschloss ich Wakatoshis Rat zu befolgen, und mich bei meinen Nachbarn vorzustellen, es konnte tatsächlich nicht schaden, Bekanntschaften zu machen.

Vorher ging ich duschen und wechselte meine Kleidung zu einem gemütlichen grauen Homewear Jumpsuit, darüber ein schwarzer Pulli und meine Hausschuhe, die wie Ugg-Boots aussahen. In aller Frische schnappte ich mir nun mein Handy und meine Zimmerschlüssel, so trat ich vor die erste Tür, die gegenüber von meinem Zimmer lag.

Kurz zögerte ich, dann klopfte ich drei mal kurz gegen die Türe. "Wer ist da?", ertönte von drinnen eine Stimme.

"Hier ist Grace Ushijima, ich wollte mich vorstellen und kurz Hallo sagen, wir sind ab heute Nachbarn", ich versuchte so ruhig wie möglich zu sprechen, um mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Tatsächlich spannte mich die gesamte Situation ziemlich auf die Folter, und ich hatte Müh und Not auch nur einen geraden Satz Japanisch herauszubekommen.

Die Türe wurde langsam geöffnet, und zum Vorschein kam ein mittelgroßer Junge mit hellbraunen Haaren, die er in einer Art verlängertem Topfschnitt trug.

"Hallo, ich bin Kenjirou Shirabu, freut mich dich kennenzulernen", sein Lächeln war entschärfend und sobald wir uns von unserer Verbeugung erhoben hatten, schenkte er mir ein noch breiteres Grinsen.

"Ich bin Grace Ushijima, ich wäre dir übrigens dankbar, wenn du mich Grace nennen würdest, es ist komisch wenn ich wie Wakatoshi mit Ushijima angesprochen werde" erwirderte ich.

"Sicher, kein Problem. Komm doch rein!"

Etwas überrumpelt versuchte ich meine Gedanken zu sortieren. War das erlaubt? War es richtig? Sollte ich mich nicht doch eher zurück in mein Zimmer verkrümeln? Schließlich überkam ich meine Zweifel und antwortete: "Sehr gerne, danke."

Die normalen Internatszimmer waren einiges kleiner, es gab keine eigenen Badezimmer und auch der Rest fiel weniger groß aus. Ich musterte Shirabu von oben bis unten. Er trug eine Jogginghose in den Farben der Schule, Maroni und weiß, und ein schwarzes V-Neck T-Shirt, er machte einen eher gelassenen und ruhigen Eindruck auf mich, was auch mich gleichzeitig ein bisschen von meinem Adrenalin-Trip herunterholte.

"Möchtest du etwas trinken? Du kannst dich gerne umsehen, es passiert nicht oft, dass Mädchen in diesem Teil des Schulgelände sind."

"Ein Glas Wasser wäre ganz prima, bitte danke. Ja das glaube ich sofort, ich wäre auch lieber bei den Mädchen untergebracht, aber ich bin nicht in der Position um mir das auszusuchen", dankend nahm ich von Shirabu ein Glas Wasser entgegen und stellte mich ans Fenster.

Eine Weile lang sah ich nur aus dem Fenster, Shirabu stand hinter mir, bis ich aufseufzte und er mich ansprach: "Also Ushij-.... ähm ich meine Grace, du kommst also aus Europa?"

Schnell wand ich mich zu ihm und antwortete: "Ja, ich habe mit meinem Vater die letzten vier Jahre in London gelebt. Jeweils ein Jahr habe ich aber auch in Frankreich, Spanien, Kanada, Italien und Südkorea gelebt."

Erstaunt sah er mich an: "Wie kommt das denn?"

"Naja, meine Mutter ist Diplomatin für die Botschaft Japan und hat nun schon in mehreren Ländern gearbeitet. Meine ersten Lebensjahre wohnte ich bei meinem Vater in London, der ist Anwalt, danach schleppte mich meine Mutter von einem Ort an den nächsten, bis entschieden wurde, ich solle meinen Hauptwohnsitz in London, bei meinem Vater haben."

"Du heißt also wie deine Mutter?Das heißt sie ist Ushijimas Tante?"

"Exakt, meine Eltern sind nicht verheiratet, ich bin aber zu einer Hälfte Japanerin und zur anderen Hälfte Britin."

"Das klingt super spannend! Und warum bist du hierher gekommen? Ich meine du hättest doch das letzte Schuljahr genauso gut in England machen können."

"Meine Mutter möchte schon länger, dass ich zurück nach Japan komme und hier studiere, und da mein Vater für die nächsten drei Monate eine Verpflichtung seiner Kanzlei in Amerika wahrnimmt, wollte sie mich unbedingt an einer japanischen Oberschule wissen."

"Aber du meintest doch du willst in Tokyo studieren, warum also doch Sendai?"

"Nun ja, sie setzt nicht allzu viel Vertrauen in mich. Wenn ich das Schuljahr hier gut meistere und mich ruhig verhalte, darf ich alleine nach Tokyo um dort zu studieren. Ihre Wahl fiel auf Shiratorizawa weil es erstens eine Eliteschule ist, und zweitens weil Wakatoshi hier ist. Sie meinte, da ich ja eine Klasse übersprungen habe, schadet es nicht so etwas wie einen Mentor neben sich zu wissen."

"Warte du hast eine Klasse übersprungen? Das heißt wir müssten gleich alt sein, ich bin erst im zweiten Jahr."

Ich nickte nur und schenkte ihm ein gezwungenes Lächeln. Sobald ich über London sprach, war mir zum Heulen zumute. Mein Vater, meine Freunde, meine Großeltern, sie fehlten mir alle so sehr. Das Fehlen meiner Mutter war weniger mein Problem, da ich sie nie viel zu Gesicht bekommen hatte, aber der Rest meiner Familie und all meine liebgewonnenen Erinnerungen an mein London, meine Heimat, schmerzten mich zutiefst.

Bevor Shirabu mich noch weiter löchern konnte, stand ich auf und leerte mein Wasserglas.

"Ich sollte mich dann wohl auch mal bei dem Bewohner hinter der Tür neben meiner vorstellen. Danke Shirabu, wir sehen uns dann wohl morgen", erklärte ich.

"Warte, ich komme mit dir!", er war aufgestanden und stand nun tatbereit hinter mir.

"Wenn es dir nichts ausmacht..."

"Ganz und gar nicht Grace, schön, dass du jetzt an der Shiratorizawa bist!", er schenkte mir ein weiteres Lächeln. Mir wurde warm ums Herz und innerlich freute ich mich darüber bereits eine nette Bekanntschaft gemacht zu haben.

Authorsnote:

Hallo erstmal von meiner Seite!

Mir ist erst heute eingefallen, dass ich mich selbst auch Mals zu Wort melden könnte, und nicht immer nur die Figuren sprechen lassen kann.:) Ich wünsche euch viel Spaß mit meinem Geschribbsel, und freue mich über Kommentare, Vorschläge und konstruktive Kritik:)

Alle Liebe

G. <3