Kapitel 17

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Zum zweiten Mal an diesem Tag ließ ich mich entlang der Eingangstür auf den Boden sinken und atmete tief ein und aus. Was zum Teufel war mit mir los und warum hatte ich mich so benommen? Gerade als ich dabei war mich erneut in Gedanken zu verlieren, trat Shirabu aus dem Eingang zu meinem Wohnzimmer heraus und erblickte mich auf dem Boden hockend. Besorgt sah er mich an, kam zu mir und setzte sich neben mich.

"Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen... Wer war denn an der Tür?", er schien ehrlich besorgt zu sein. Ich schüttelte meinen Kopf und antwortete: "Niemand, muss mich wohl verhört haben...Mir war nur ganz kurz schwindelig, aber es geht schon wieder." "Seltsam ich dachte ich hätte Stimmen gehört...", er schien mir die Geschichte nicht ganz abzukaufen. Um nicht ganz so auffällig zu wirken, brachte ich meinen Sarkasmus ins Spiel: "War es vielleicht dein Haarschnitt, der langsam aber sicher ein Eigenleben entwickelt, Topf-Kopf?" Leicht amüsiert warf er den Kopf in den Nacken und kicherte.

Die Situation jetzt war sogar noch komischer als die am Nachmittag, und ich hatte geglaubt eine Steigerung wäre nicht mehr möglich. Dann fiel mir ein, dass Wakatoshi mich bald abholen würde und ich mich wohl oder übel umziehen musste, in meinen Joggingklamotten konnte ich nicht raus. Außerdem würde er zuerst Shirabu und dann mir den Kopf abreißen, würde er ihn in meinem Zimmer antreffen.

"Weißt du Shirabu Wakatoshi kommt sicher gleich, würde es dir was ausmachen ein anderes Mal weiterzuplaudern? Ich müsste noch mein Outfit wechseln und mich etwas frisch machen", mittlerweile waren wieder aufgestanden und standen uns gegenüber. Shirabu schenkte mir ein Lächeln und erwiderte: "Ja klar, meine Freunde werden auch sicher gleich da sein. Falls du was brauchst, du weißt ja wo du mich findest und meine Nummer hast du im Übrigen jetzt ja auch." Ich verstand nicht was Wakatohsi mit 'ernst' und 'in sich gekehrt' gemeint hatte, mir gegenüber war Shirabu viel aufgeschlossener, gar nicht so, wie er sein angeblich eigentliches Verhalten beschrieben hatte. Immer musste er in Rätseln sprechen...

"Danke, Shirabu. Das Gleiche gilt für dich, komm einfach vorbei wenn du was brauchst oder jemand für dein Mittagessen am Sonntag brauchts", ich zwinkerte ihm zu und erwiderte sein liebenswürdiges Lächeln. Dann öffnete er die Tür und ging in sein Zimmer. Nachdenklich sah ich den Gang hinunter, als er hinter seiner Tür verschwunden war. Ich wurde noch immer nicht schlau aus Tendos Verhalten, vermutlich würde ich es auch nie werden, aus diesem Grund beschloss ich in diesem Moment mich von ihm ein bisschen zu distanzieren, um mich nicht selbst in etwaige Schwierigkeiten hinein zu reiten. Es war nur ein Schuljahr, ich sollte mich nicht so sehr darauf fokussieren zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Mein wahres Leben hatte ich dennoch in London und nichts und niemand, konnte mir zu diesem Zeitpunkt mehr fehlen als mein Zu Hause, das mir lieber und teurer war als alles was ich besaß. Was hätte ich gegeben um in einen Flieger steigen zu und zurück nach England zu fliegen zu können....

Ein verdächtiges Piepsen aus meinem Zimmer ließ mich hochfahren und meinen Blick von den grünen Linoleum-Böden und den tiefhängenden Decken nehmen. Ich schloss die Tür und ging ins Wohnzimmer, wo die Quelle des nervtötenden Geräuschs noch auf dem Boden lag und mir eine Nachricht anzeigte:

Wakatohsi Ushijima:

Ich wäre soweit. Kommst du mich abholen?

Grace:

Ich dachte du wolltest mich abholen?

Wakatohsi Ushijima:

Eigentlich wollte ich dir zeigen wo mein Zimmer ist, damit du mich findest sollte etwas sein. Kommst du bitte?

Grace:

Das fällt dir jetzt ein? Genaugenommen hätte das rein aus logischen Gründen eher auf der Checkliste von Samstag sein sollen... Der Volleyball hat dich gestern Abend wieder hart erwischt oder? Aber ja, ich komme gleich.

Sakura - A Haikyu!! FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt