Kapitel 27

1K 52 17
                                    

Nach meinem ausgedehnten und äußert ausführlichen Skype-Telefonat mit meinen Freunden jenseits des Pazifik, beschloss ich mich noch ein bis zwei Stunden schlafen zu legen, und erst dann mit der Arbeit anzufangen. Ich war, obwohl ich zeitig ins Bett gegangen war, ziemlich müde, und wollte am Abend auf keinen Fall vor dem Fernseher einschlafen. Um neuen klingelte schließlich bereits das zweite Mal an diesem Tag mein Wecker, und ich stand getrieben von meiner elendig langen Aufgabenliste auf. Zuerst machte ich mich frisch, ging duschen, putzte meine Zähne und folgte meiner sonntäglichen Gesichtspflegeroutine, die immer etwas mehr Zeit in Anspruch nahm als die Katzenwäsche, die ich von Montag bis Freitag vornahm. Dann schlüpfte ich in Jeans und Pullover, um zum Frühstücken in die Mensa zu gehen.

Da die Schüler im Internat für gewöhnlich keine Küche in ihren Zimmern hatten (ich bildete die absolute Ausnahme, meine Kochkünste ließen jedoch zu wünschen übrig), gab es auch am Wochenende Frühstück, Mittag und Abendessen. Am Wochenende ging ich jedoch immer alleine in die Cafeteria, da die Jungs es vorzogen nicht vor zehn Uhr aufzustehen und für gewöhnlich erst zum Mittagessen in der Mensa erschienen. Gelegentlich begleiteten mich an einem Samstagmorgen Wakatoshi und Ohira, das waren die beiden mit der meisten Disziplin, aber an einem Sonntag fanden nicht einmal diese beiden die Motivation um sich vor zehn aus den Federn zu kämpfen. Die Begleitung eines anderen schloss ich im Vornherein aus. In der Cafeteria setzte ich mich dann meistens zu meinen Klassenkameradinnen. Auch wenn sie mich Großteils sogar an einem Sonntag mit nervtötenden Fragen belästigen mussten, wollte ich nicht ganz so unnahbar und asozial wirken, indem ich mich provokant von ihnen wegsetzte, und einige waren sogar recht in Ordnung. Kuraiko Otsuka und Haruka Kobayashi waren noch die sympathischsten und weniger aufdringlichen meiner Mitschülerinnen, mit ihnen unterhielt ich mich sogar recht gern. Außerdem beneidete ich sie um ihre so melodisch klingenden Namen, Haruka und Kuraiko fand ich als Namen wahnsinnig schön und ich freute mich jedes Mal, wenn ich die Gelegenheit bekam eine der beiden zu rufen.

Nach dem Frühstück ging ich wieder zurück ins Internat, wechselte meine Kleidung gegen meinen liebsten Homewear-Jumpsuit und die Ugg-Imitate, und setzte mich an meinen Schreibtisch. Insgesamt arbeitete ich bis etwa drei Uhr mittags an meinen restlichen Hausaufgaben. Um etwa zwölf erhielt ich zwei Nachrichten, eine von Wakatoshi, und die andere von Satori:

Wakatoshi Ushijima:

Kommst mit zum Mittagessen?

Satori:

Sehen wir uns zu Mittag?

Ich überlegte kurz, kam jedoch zu dem Schluss, dass ich weder Hunger noch Lust hatte meinen derzeitigen Standort zu verändern, sondern lieber noch etwas länger an meinen Sachen gearbeitet hätte und antwortete beiden das exakt Gleiche:

Grace/Sakura:

Ich hab eigentlich keinen Hunger, ich war ja im Gegensatz zu dir frühstücken, wir sehen uns am Nachmittag beim Training!:)

Wakatoshi Ushijima:

Ist gut. Bis später!

Satori:

Schade:( Dann bis später, Prinzessin ;)

Dann legte ich mein Telefon wieder beiseite, und arbeitet bis drei weiter. Zu meinen Hausaufgaben, kamen noch diverse Bewerbungen für Universitäten dazu, die ich auf Drängen meiner Mutter bis spätestens Ende des Monats abgegeben musste. Auf keinen Fall wollte sie es riskieren, mich meinen Platz an einer Elite-Uni verlieren zu sehen, und so gehorchte ich, und verfasste zwei Bewerbungen für die beiden besten Hochschulen in Tokyo: Die Keito und die Waseda. Tatsächlich legte ich mich in Bezug auf die Aufnahme an einer dieser beiden Universitäten selbst auch ziemlich ins Zeug, es war also nicht ausschließlich der Wunsch meiner Mutter. Mein Vater hatte sowieso von Anfang an den Standpunkt vertreten, ich solle doch nach Cambridge oder Oxford gehen, die seiner Meinung nach besten Hochschulen (was ursprünglich meinen eigenen Vorstellungen und Wünschen am meisten entsprochen hätte), aber meine Mutter hatte was meine Bildung betraf immer das letzte Wort. Ich konnte zwar frei wählen was ich machen wollte, aber nicht wo.

Sakura - A Haikyu!! FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt