Kapitel 37

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Die Spiele zogen in Lichtgeschwindigkeit an mir vorbei, so schnell und kurzweilig waren sie. Das lag primär daran, dass die Jungs jeweils nach zwei Sätzen die Partien entschieden hatten und ihre Gegner mit voller Kraft förmlich in den Boden zu stampfen schienen. Andererseits wirkten ihre gute Form, ausgeklügelten Spielzüge und beinahe unmenschlich starken Angriffsschläge sich direkt auf die Zuschauer aus: Wir waren wie von einem Virus damit angesteckt und feuerten im Bann dieses Fiebers dementsprechend an. Der Block der Shiratorizawa war lauter als jeder andere, jeder Punkt spornte unsere bereits heiser geschrienen Stimmen noch mehr an. Satori grinste nicht nur einmal zu mir herauf, ich erwiderte sein verschmitztes Grinsen jedes Mal mit einem subtilen Daumen nach oben und einem bestätigenden Blick. Wieder saßen seine Blocks perfekter als meine Jeans und schmetterten nahezu jeden gegnerischen Angriff zu Boden. Er schien unaufhaltsam, und machte auf dem Spielfeld einen solch einschüchternden Eindruck, dass meine Brust vor Stolz beinahe zu platzen schien.

Mittags saß ich wieder bei den Mädchen, die Mannschaft war gerade so in ihren Fluss, dass ich nicht dazwischen funken wollte. Jeder einzelne von ihnen war gänzlich in seinem Element und vermittelte den Eindruck eines Fisches im Wasser. Natürlich wollte ich mich zu ihnen setzten, geleichzeitig hatte ich aber Bedenken sie in ihrem Fokus zu stören, deswegen ging ich auf Nummer sicher.

Nach dem zweiten Spiel löste sich die Anfeuerungstruppe auf, und wir gingen wieder zu den Wohnheimen. Ich wusste, dass nach dem Spiel für die Spieler noch dehnen, nach- und vor besprechen für den folgenden Tag auf dem Plan stand, immerhin stand der Gegner bereits fest: Die Aobajohsai Oberschule. Laut Wakatoshi hatten sie einen unglaublich starken Kapitän mit beinahe mörderischen Aufschlägen, den er um jeden Preis in die Pfanne hauen wollte.
Kurz nach Ende des Spiels, ich befand mich schon auf dem Weg ins Wohnheim, meldete sich mein Handy: Eine Nachricht von Satori.

Satori:

Ich versuche um acht da zu sein, hoffe es klappt.
Es war übrigens wieder wunderbar dich im Publikum sitzen zu sehen, Prinzessin.

Sakura:

Gut, ich werde dann mal die Übungsblätter vorbereiten.
Und du bist dir sicher, dass du heute noch kochen willste?

Satori:

Sakura du hättest den Moment auch nicht besser zerstören können, als nach einem solchen Bekenntnis meinerseits mit den doofen Schriftzeichen anzufangen....
Und ja, ich werde noch kochen.

Sakura:

Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen!

Satori:

Aha, von welchem Vergnügen reden wir? ;)

Sakura:

Natürlich vom Abwaschen?
Aber ich meine es ernst: Du musst lernen und danach ins Bett, morgen ist euer wichtiges Spiel!

Satori:

Abwaschen also....

Leicht genervt, aber um einiges schlimmer dusselig kichernd, schob ich mein Handy wieder ein.

In meinem Zimmer machte ich mich erst mal an die Arbeit: Ich legte das Lernmaterial auf den Wohnzimmertisch, wusch meine Uniform, bügelte die Garnitur für morgen auf und stieg unter die Dusche. Es war schon acht als ich aus dem Bad kam, ich sah auf mein Handy. Eine neue Nachricht von meinem liebsten Rotschopf.

Satori:

Sag mir, wenn die Luft rein ist.

Vorsichtig tapste ich zur Tür, so als ob mich hier jemand erwischen könnte, und spähte nach draußen. Niemand zu sehen.

Sakura - A Haikyu!! FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt