Sakura - A Haikyu!! FanFiction

Kapitel 54

Satoris PoV

Andächtig folgte ich Wakatoshi den nach Desinfektionsmittel riechenden Gang entlang. Er sah stur gerade aus, wandte sich nicht einmal um, er wusste, dass es für mich keinen Zweck hatte davonzulaufen.

Mir gingen so wahnsinnig viele Dinge durch den Kopf, dass ich nicht einmal mehr genau sagen kann, woran ich eigentlich dachte. War es die Zukunft des Teams? Meine Freundschaft mit Wakatoshi? Sakura? Die Zukunft, die ich mir insgeheim mit ihr gemeinsam erhofft hatte? Ich ging ruhig und mit federndem Schritt hinter ihm her, setzte einen Fuß vor den anderen und trat nach draußen in den strömenden Regen. Unter dem Vordach blieben wir stehen, um uns prasselte und plätscherte es, nun wurde ich nervös. Einige Minuten lang war es still, ich sah ihn mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengrube an und wartete auf einen Vorwurf den er mir vor den Latz knallen würde, vergeblich. Wakatoshi schwieg, sah mir ruhig in die Augen und wartete.

"Hör zu Wakatoshi ich-..."

"Nein, du hörst mir zu, Tendou", überraschend fiel er mir ins Wort und ging einen Schritt näher auf mich zu. "Was hast du dir gedacht? Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Wer glaubst du zu sein, dass du dir die Freiheit herausnehmen kannst einfach mit Sakura herum zu turteln?"

"Jetzt hör mir mal zu, ich-.."

"Ich war noch nicht fertig.... Du bist mein Freund, zumindest habe ich dich für einen gehalten, und machst dich wieder gutem Gewissen an sie ran? Wie lange geht das schon? Tendou was geht nur in dir vor, dass du dich so hinreißen lässt? Unser letztes gemeinsames Jahr, die letzten Spiele! Dann gehen wir alle getrennte Wege, musst du so blöd sein und alles für DAS aufs Spiel setzten? Du müsstest doch wissen, wie gefährlich das für unser Team, für unseren Erfolg, für unsere Freundschaft ist! Ich bin nicht nur wütend, ich bin so enttäuscht von dir! Du hast uns allen, nicht nur mir etwas vorgemacht, hast die ganze Mannschaft hintergangen, und alles riskiert, FÜR EIN MÄDCHEN!"

In mir legte sich ein Schalter um, denn nun fiel ich ihm mit einem Schrei ins Wort:" Aaaaarrrrrgggghhhhh! Sie ist nicht irgendein Mädchen! Sie ist MEIN Mädchen! Meine Sakura! Sie ist wie das Gefühl nach einem erfolgreichen Block, wie das eines Aufschlagsasses! Sie ist nicht IRGENDEIN MÄDCHEN! Sie ist so viel mehr, so unendlich viel mehr! Ahnst du eigentlich wie viel sie mir bedeutet? Es stimmt ich habe euch hintergangen, und es tut mir leid, wirklich! Ich fühle mich schrecklich, widerlich und abstoßend, aber ich habe keinen Fehler begangen nur weil ich mich in deine Cousine verliebt habe! Weißt du eigentlich wie oft sie sich gegrämt hat, weil sie dich angelogen hat und mich aber gleichzeitig nicht loslassen wollte? Weißt du es? Na? Nein, tust du eben nicht, du hast keine Ahnung was sie für mich ist, was ich für sie bin, von nichts von all dem hast du eine Ahnung! Du bist mein bester Freund, ich vertraue dir und schätze dich so sehr, aber in diesem Punk tust du mir Unrecht, mir und Sakura!"

Ich atmete heftig und fühlte meine vom Schreien wunde und trockene Kehle. Wakatoshi stand einfach nur da, kaum im Stande seine Wut zurück zu hallten. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt, seine Knöchel waren weiß geworden und eine Ader an seinem Arm trat unter der großen Anspannung zum Vorschein. In meinen Augen fühlte ich ein mir bisher nur selten widerfahrenes Gefühl: ein reizendes Brennen. Heiße Tränen der Verzweiflung rannen über meine Wangen, hastig wischte ich sie weg. Seit ich auf der Shiratorizawa war, hatte ich kein einziges Mal mehr geweint.

"Es ist mir egal was ihr für einander fühlt. Was auch immer ihr da hattet, es ist jetzt vorbei. Ich will, dass du dich von ihr fernhältst, du tauschst mit Semi Plätze in der Klasse, sie wird uns nicht mehr beim Training zusehen, und selbst wenn du ihr gegenüber stehst siehst du sie nicht an, kapiert?"

"Wer bist du, dass du glaubst mir das verbieten zu können?", auch wenn es ausweglos war, und ich im Grunde schon verloren hatte, wollte ich mich nicht geschlagen geben.