Kapitel 74: Epilog

1K 72 45
                                    

"Sakura, Schatz! Wollen wir los? Wakatoshis Spiel wird bald anfangen!", tönte es aus dem Erdgeschoss.

"Ich komme schon!", trällerte ich zurück. Sorgfältig streifte ich zuerst die Laken des Bettes und dann mein Kleid glatt, als ich zwei Hände spürte, die sich um meine Taille legten.

"Darling, wie oft muss ich dir noch sagen, dass du mich nicht jede Sekunde des Tages überwachen und vor irgendetwas beschützen musst! Das Baby wird keinen Schaden davon tragen, wenn ich das Bett mache!", mahnte ich meinen Mann, der hinter mir stand und meinen leicht gewölbten Bauch streichelte. Zur Antwort bekam ich einen Kuss in den Nacken gefolgt von einem liebevoll leichten Biss.

"Aber was ist wenn doch was passiert? Ich will nicht das es meinen zwei liebsten an irgendetwas fehlt oder euch etwas zustößt!", erwiderte er besorgt. "Du bist schlimmer als eine über fürsorgliche Großmutter! Nicht, dass du mich jetzt auch noch mästen willst!", witzelte ich.

Dann wurde er nachdenklich und ging mit mir gemeinsam zu dem Spiegel, der in der Ecke des Schlafzimmers stand. Einige Momente lang blieben wir nur stehen, betrachteten unsere umschlungenen Körper in der blank polierten Oberfläche der Glasscheibe und lächelten toll vor Glück unsere gespiegelten Ebenbilder an. Wieder streichelten seine Hände meinen Bauch auf und ab, bevor er mich von hinten auf den Scheitel küsste und sagt: "Ich liebe dich so sehr, Sakura." Zufrieden wandte ich meinen Kopf zu ihm nach hinten und küsste seinen Unterkiefer als ich antwortete: "Und ich liebe dich, Satori."

----------------------------

Nach der Episode vor der Sporthalle, nahmen wir uns vor uns niemals von irgendjemandem trennen zu lassen, außer es wäre unser eigener Wunsch. Es brach ein hitziges Gefecht los, das wir Seite an Seite bestritten. Nicht weil der Rest des Volleyballteams nicht einverstanden war, sondern weil ich erfuhr, wozu ich laut meiner Mutter vorbestimmt zu sein schien. Ich führte ein langes und äußert emotionales Gespräch mit Wakatoshi, der mir die Beweggründe für sein Handeln erklärte, und mich an meine Mutter weiter verwies. Es tat ihm aufrichtig leid, und er bereute jede Sekunde in der er mich und Satori unglücklich gemacht hatte. Ich vergab ihm natürlich, er hatte nie in eigenem Interesse gehandelt (nur zu Anfang für eine kurze Zeit, dann galten seine Bedenken und Handlungen alleine meinem Wohlbefinden) sondern lediglich mit aller Kraft versucht mich zu beschützen.
Doch meiner Mutter, werde ich so schnell nicht wieder vergeben. Als ich erfuhr, was sie mit mir vorhatte, wurde ich sehr sehr wütend, und das war nur eine lieb formulierter Hilfsausdruck um zu beschreiben wie sehr mich ihre Absichten und ihr Vorgehen gekränkt und verletzt hat. Es war mir kaum möglich ihr in die Auge zu sehen, als sie gemeinsam mit meinem Vater nach Japan gekommen war um mit mir "in Ruhe darüber zu reden". In Wahrheit war sie gekommen um mir die Beziehung zu Satori zu verbieten, und mir mitzuteilen, dass sie einen passenden Heirats-Kandidaten für mich gefunden hatte. Ich fiel aus allen Wolken und geigte ihr gehörig die Meinung. Zu meiner Überraschung, stellte sich nicht nur Satori, sondern auch Wakatoshi gemeinsam mit seiner Mutter, meiner Tante, auf meine Seite, und schließlich traute sich auch mein Vater gegen meine Mutter und in meinem Sinne Partei zu ergreifen. Unser Verhältnis ist bis heute ein schwieriges, denn auch wenn sie meint, alles nur für mich und meine zukünftige Sicherheit getan zu haben, wusste ich genau, dass ihr Eigennutz und "das Erbe, das ich als ihre Tochter anzutreten hatte" in der Sache viel schwerer wogen als ihre ehrliche Sorge um mich. Allerdings wurde durch das ganze Drama auch der Kontakt zu meinem Vater mehr und die Beziehung wieder besser und intensiver. Er setzte sich wirklich für mich ein, und stand auf meiner Seite, das werde ich ihm nie vergessen.

Der Rest des Volleyballteams freute sich für uns, aufrichtig und ehrlich. Auch Wakatoshi, mit dem wir bis jetzt in engem Kontakt stehen, konnte eine gewisse Euphorie nicht unterdrücken und gab zu, dass er sich ehrlich für uns freute. Das ganze restliche Schuljahr verbrachten wir harmonisch in einer Gruppe, es gab keinerlei Spannungen mehr und wir wurden sozusagen zum neuen Traumpaar der Shiratorizawa.

Sakura - A Haikyu!! FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt