Z Ü L E Y H A
Ich lachte immernoch über Berkan's Worte von vorhin. Meine Laune schwebte über den Wolken. Die Probleme waren Schnee von gestern, während Berkan durch die Straßen Leipzig's fuhr.
„Du..Du bist einfach nur unmöglich." , meinte ich kichernd. Mein Bauch zog sich zusammen durch die Lachkrämpfe, weshalb ich mich langsam wieder erholte.
Aus dem geöffneten Fenster wehte mir der Wind die Haare aus dem Gesicht. Dabei überkam mich ein Gefühl der Freiheit, auch wenn ich wusste, dass dieser, sobald ich wieder Zuhause war, verschwinden würde.
„Nein..Du bist unmöglich." , erwiderte Berkan leise. In seiner Stimme lag etwas Ernstes, was nicht zu dem Witz von eben passte. Zwischen der laufenden Musik im Radio hatte ich es trotzdem mitbekommen und doch verhielt ich mich so, als hätte ich es nicht getan.
Dieser Junge steht schon seit Monaten auf dich..
Mein Schmunzeln erlosch und so setzte ich mich wieder aufrecht hin. Ich spielte mit meinen Händen und fragte mich, was Berkan mit diesen Worten aussagen wollte.
Wenn es das war, was ich befürchtete, wusste ich nicht, was ich dazu sagen sollte.
Mir hatte man noch nie ein Liebesgeständnis abgegeben und wenn es darauf ankam, würde ich wahrscheinlich aus Panik davonrennen. Vorallem war Berkan wie ein Bruder für mich. Eine Beziehung zwischen uns beiden konnte ich mir nicht vorstellen.Auch wenn die Musik die Stimmung zu retten versuchte, räusperte ich mich und fragte: „Wie stellst du dir eigentlich vor, die Lage zwischen Ebru und Kerem wieder gutzumachen ?"
Als von Berkan ein genervtes Stöhnen ertönte, zwickte ich ihn an der Schulter. Ich bestand grinsend darauf, dass er meine Frage beantwortete, weshalb der junge Mann ergeben sagte: „Na schön du Nervensäge. Hör jetzt gut zu und wehe du fragst dann nochmal, klar ?"
Ich lehnte mich zurück und verdrehte bei seinen Worten die Augen. Am Liebsten würde ich mir auf die Schulter klopfen, die Situation wieder gerade gebogen zu haben und doch plagte mich ein schlechtes Gewissen.
Berkan erzählte mir von Kerem's Plan und so beschloss ich, ihm dabei aufrecht zuzuhören. Seine Gelassenheit dabei ließ mich denken, dass ich seine Worte möglicherweise nur missverstanden hatte. Zumindest hoffte ich dies.
Nach wenigen Minuten waren wir bei mir angekommen. Ich nahm meine Tasche von der Rückbank und öffnete die Tür, um auszusteigen. Bevor ich beim Verschwinden ein ‚Dankeschön für das Essen' flöten konnte, ließen mich Berkan's Worte erstarren : „Züleyha, warte noch kurz."
Zögernd ließ ich mich wieder auf den Sitz fallen. Mein Herz hämmerte mir fast schon schmerzhaft gegen die Brust und so wartete ich angespannt auf seinen nächsten Satz.
„Ich wollte dir noch etwas..sagen."
„J-Ja ?" , meinte ich mit einem Hauch an
Furcht. Das Blut schoss mir bereits ins Gesicht, auch wenn es eigentlich keinen Grund dazu gab. Wieso konnte ich nicht einfach Ruhe bewahren und musste sofort an das denken, was Ebru mir so oft versucht hatte, einzureden ?„Also..Naja, seit einer Ewigkeit versuche ich, dir das zu sagen und ich weiß einfach nicht wie ich es tun sollte. Es ist so, dass ich mich-"
„Aha, so ist das also !" , unterbrach Kerem uns plötzlich durch den Hof rufend. „Ohne mich also Essen gehen ? Ihr kleinen Heuchler !"
Berkan seufzte leise, während ich bloß schief in Kerem's Richtung grinsen konnte. Ich hörte ihn auf uns zukommen und machte deswegen Anstalten, auszusteigen.
Als von dem jungen Mann neben mir weiter nichts kam, verstand ich, dass es eine Sache zwischen uns beiden war. Doch welche Sache wollte er mit mir teilen, die er seinem engsten Freund nicht bereits erzählt hatte ?
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Feinde liebt man nicht
Romance„Du bist mein Untergang, Yilmaz. Das mit uns..wird nicht gut enden." „Dann lass uns gemeinsam versinken, Züleyha. Nur du und ich, gegen den Rest der Welt." ∞ Züleyha Altintas verliert an einem Unfall das Augenlicht und gleichzeitig ihre Mutter...