• Fragerunde •

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Z Ü L E Y H A

„Yilmaz ?" , entgegnete ich verblüfft. Ich erhob mich langsam von meinem Platz, während der junge Mann auf mich zukam. Verlegenheit spiegelte sich in meinem Gesicht wieder, die schwer zu verbergen war.

Yilmaz atmete schwer, als er vor mir zum Stehen kam. Ich hakte meine Finger ineinander und vergaß, wie man sprechen konnte.

„Willst du mich eigentlich wahnsinnig machen ?" , fragte er mich keuchend. Veblüfft blickte ich auf und runzelte die Stirn. Ich ließ ihn verstehen, dass ich mit seinen Worten nichts anzufangen wusste.

„Ich habe dich gefühlt 1000 Mal versucht, zu erreichen. Wieso zur Hölle gehst du nicht ran ? Ich dachte, dass dir etwas zugestoßen ist und hab sogar den Standort deines Handys abgerufen !"

Yilmaz wedelte aufgebracht mit den Armen bei seiner Erzählung. Ich blinzelte mehrere Male und versuchte, die Worte zu verarbeiten. „Du hast dir Sorgen um mich gemacht ?" , sprach ich meine Gedanken laut aus.

„Natürlich verdammt. Wir heiraten schließlich morgen" , meinte Yilmaz gereizt. Mein Herz sprang mir förmlich aus der Brust bei der Bestätigung. Doch dann erinnerte ich mich an Berkan. Ich senkte den Blick und schüttelte langsam den Kopf.

„Ich glaube das wird nichts." , brachte Ich beinahe enttäuscht hervor. Während ich in meinem Kopf die Worte Hüseyins's wiederholte, bemerkte ich nicht, wie Yilmaz mir einen Schritt näher getreten war.

Sein Blick bohrte sich in mich hinein. Ich glühte an und fühlte mich entblößt. Es kam mir vor, als würde er durch mich hindurch sehen können. „Was ist los, Altintas ? Gefalle ich dir als Ehemann etwa nicht ?"

Mit wurde warm und kalt zugleich. Ich brachte es nicht über mich, darauf zu antworten. Stattdessen wandte ich mich bedrückt ab und wollte davonlaufen. Doch Yilmaz hinderte mich daran, indem er meine Hand ergriff.

Dabei wusste er nicht, was diese einzige Geste in mir auslöste. Mein Herz spielte verrückt. Gefühle erwachten, die ich in all der Zeit versucht hatte, zu verbergen. Angestrengt starrte ich Richtung Erdboden, als Yilmaz mich auch noch wieder zurück zu sich zog.

Sein Atem prallte an meiner Stirn ab. Wir standen uns viel zu nahe. Doch meine Beine überhörten diese Feststellung und blieben weiterhin dicht gegenüber seinen stehen.

„Ich hasse es, wenn man mir den Rücken kehrt. Sag schon, was ist passiert ?" , fragte er mürrisch. Ich richtete die Aufmerksamkeit unseren Händen, die weiterhin ineinander verflochten waren.

Während Yilmaz eindringlich auf mich herab starrte, fing ich bedrückt an, davon zu erzählen, was heute geschehen war. Als ich von Vater sprach und darüber, dass er der eigentliche Feind war, drückte ich Yilmaz Hand, um Halt zu finden.

Wut keimte sich zusammen mit Schmerz in mir auf. Die Tränen hatten bereits ihren Weg ins Freie gefunden und so erzählte ich meinem zukünftigen Ehemann alles, was mir durch den Kopf ging.

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Feinde liebt man nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt