• Jealousy •

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Z Ü L E Y H A

Auch wenn ich mir gewünscht hätte, mit den Jungs mitgehen zu können, war ich doch froh, die Zeit mit Yeliz verbracht zu haben. Sie war eine wirklich nette Frau, die trotz ihres hohen Alters ziemlich unterhaltsam war. Wir trugen die Einkaufstüten ins Haus, wobei ich darauf bestand, ihre abzunehmen.

Lächelnd bedanke sie sich bei mir. „Das ist doch selbstverständlich." , flötete ich. Die Jacken hing sie für uns auf und deutete mir an, wohin ich laufen sollte. Ich folgte ihr langsam in die Küche und legte die Sachen ab.

Mein Magen grummelte vor Freude. Auf meinen Wunsch hin hatten wir alle Zutaten gekauft, die man für mein Lieblingsgericht benötigte. Mich packte das Gefühl namens Heimweh, als ich daran dachte, wie Mariam mir jeden einzelnen Wunsch zubereitet hätte. Ihre Gesellschaft fehlte mir.

„Sag mal Züleyha, die Frage kommt zwar ziemlich spontan..nur" , fing Yeliz langsam an. „Hast du eigentlich jemand anderen in deinem Herzen ? Du bist zwar verheiratet mit Yilmaz, aber lieben tut ihr euch ja nicht."

Ich schaute in ihre Richtung und wollte dem letzten Satz widersprechen. Mein Herz war Yilmaz Karaman sehr wohl verfallen. Und mit jedem verstrichenen Tag fiel ich nur noch tiefer in dieses hoffnungslose Loch. Bedrückt verneinte ich ihre Frage.

Die Frau atmete erleichtert aus, was mich sichtlich verblüffte. „Dann bin ich beruhigt." , sagte sie nur. Mir wurde schwindelig. Ich schluckte schwer und redete mir ein, dass sie es höchstwahrscheinlich nicht so meinte, wie ich es mir erhoffte.

Dennoch wagte ich es, nachzufragen: „Wieso denn ?" An meiner Stimme war die Nervösität herauszuhören. Yeliz schwieg, was mich nur weiter in den Wahnsinn trieb. Die Stille wurde durch das Klingeln der Tür unterbrochen.

Ich ließ die Schultern hängen und lauschte, wie die Frau rasch aus der Küche lief. „Ach schon gut. Hol du schon mal die Sachen aus den Tüten. Ich gehe schnell ran"

Enttäuscht griff ich nach den Gurken und fing an, sie im Wasser zu säubern. Wer auch immer an der Tür stand, hatte sich definitiv unbeliebt bei mir gemacht. Ich hörte eine weibliche Stimme reden, was mich nicht weiter kümmerte. Mit trauriger Miene mahlte ich mir aus, wie Yeliz mir die gewünschte Antwort gab.

Du und Yilmaz würdet unglaublich zueinander passen. Geheiratet habt ihr bereits schon. Wieso nicht also gleich eine wahre Ehe beginnen ?

Ich seufzte nur und warf mir vor, ein hoffnungsloser Trottel zu sein. Es wunderte mich, dass es solange dauerte, bis Yeliz zurückkam. Die Dame hörte sich ziemlich jung an und sprach über eine Einladung, die sie abgeben wollte. „Es würde uns wahnsinnig glücklich machen, wenn ihr am schönsten Tag meiner Cousine dabei seid. Aber ich bin auch hergekommen, um Yilmaz zu sehen. Er müsste vor meinem Bruder Ömer schon eingereist sein, oder ?"

Schockiert hielt ich in meiner Bewegung inne. Dass Ömer eine Schwester hatte, wurde mir nicht erzählt. Dabei war der junge Mann ein ziemlich offener Mensch. Ich biss mir auf die Lippe, als sie anfing, sich explizit über Yilmaz zu erkunden. Ihre Neugier gefiel mir nicht.

„Ich bin dir ziemlich dankbar für die Einladung. Ja, die Jungs sind alle zurückgekehrt." , erzählte ihr Yeliz freundlich.

Dies machte Ömer's Schwester wahnsinnig glücklich. Mein Herz blieb mir stehen, als sie plötzlich einen Fuß in die Wohnung setzte. „Dann gehe ich ihn..also sie sofort mal begrüßen. Sind sie im Garten ?" Das Mädchen fing an, ihre Schuhe auszuziehen, was mich in nur noch größere Panik versetzte.

„Gamze..ich hoffe du bist mir nicht böse, wenn ich dir sage, dass ich unglaublich beschäftigt bin. Wäre es in Ordnung, wenn ich dich ein anderes Mal einlade ? Die Jungs sind sowieso nicht da." , versuchte Emir's Mutter, das Mädchen loszuwerden.

Feinde liebt man nicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt